"Pausenstübla - Bambergs letzte Gaybar": Ein Buch über Humor, Herz und Hindernisse

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Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar
Mit "Pausenstübla" kannst du eine regionale und humorvolle Geschichte lesen, die dich gleichermaßen zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.
Mit "Pausenstübla" kannst du eine regionale und humorvolle Geschichte lesen, die dich gleichermaßen zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.
Sandro Frank / inFranken.de
Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar
Mit "Pausenstübla – Bambergs letzte Gaybar" kannst du dich auf eine Geschichte einlassen, welche über Freundschaft, Selbstfindung und die Herausforderungen des queeren Lebens in einer ...
Mit "Pausenstübla – Bambergs letzte Gaybar" kannst du dich auf eine Geschichte einlassen, welche über Freundschaft, Selbstfindung und die Herausforderungen des queeren Lebens in einer konservativen Kleinstadt erzählt.
Sandro Frank / inFranken.de
Stefan Hümmer ist ein Autor mit Herz und Humor, der nach vielen Stationen in der Welt wieder in Bamberg landete und nun von hier aus spannende Geschichten erzählt.
Stefan Hümmer ist ein Autor mit Herz und Humor, der nach vielen Stationen in der Welt wieder in Bamberg landete und nun von hier aus spannende Geschichten erzählt.
Stefan Hümmer / Testleserei (2), Collage: inFranken.de. Coll

Sechs Freunde, die in Bamberg ihre eigene Gaybar eröffnen wollen: Darum geht es in Stefan Hümmers Roman "Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar", der Humor, Freundschaft und gesellschaftliche Themen auf unterhaltsame Weise verknüpft. Eine Rezension, die dir zeigt, warum du unbedingt hineinschauen solltest.

  • Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar – eine regionale und humorvolle Geschichte über Freundschaft, Selbstfindung und Herausforderungen
  • Roman mit spritzigem Schreibstil, fränkischem Dialekt und Satire  
  • Rezension und Erfahrungsbericht: Deshalb solltest du das Buch gelesen haben

Mit "Pausenstübla – Bambergs letzte Gaybar" erzählt der Autor Stefan Hümmer eine humorvolle und zugleich tiefsinnige Geschichte über Freundschaft, Selbstfindung und die Herausforderungen des queeren Lebens in einer konservativen Kleinstadt. Dabei entführt dich das Buch in das katholische Bamberg des Jahres 2005, wo sechs Stammgäste einer altmodischen Schwulenkneipe eine folgenschwere Entscheidung treffen: Sie wollen ihre eigene Gaybar eröffnen. Doch der Weg dorthin ist mit Hindernissen gepflastert. Besonders spannend findet Buch-Rezensent und inFranken.de-Autor Sandro Frank, wie starke Botschaften und nachdenklichen Momente mit einem humorvollen Charme verpackt werden. 

Sechs Freunde, ein Traum und jede Menge Hindernisse: Der Weg zum eigenen "Pausenstübla" in Bamberg

Die Charaktere Edmund, Kunibert, Raul, Jeremy, Florian und Manfred sind das Herzstück der Geschichte. Anfangs scheinen sie lediglich skurrile Figuren mit schrulligen Eigenheiten zu sein, doch im Laufe der Handlung entfalten sie sich zu liebenswerten Persönlichkeiten, die mit inneren Konflikten, Sehnsüchten und gesellschaftlichen Zwängen ringen. Besonders gelungen ist die Dynamik innerhalb der Gruppe: Zwischen bissigen Kommentaren, absurden Diskussionen und liebevoller Zankerei entsteht eine authentische und witzige Atmosphäre.

Die sechs Freunde sehnen sich nach Liebe, doch das Angebot in Bamberg ist mager und Online-Dating steckte 2005 noch in den Kinderschuhen. Ihre Idee, eine eigene Bar zu eröffnen, entspringt nicht nur unternehmerischem Ehrgeiz, sondern auch ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit und Veränderung. Doch ihr Vorhaben wird von finanziellen Problemen, Vorurteilen und persönlichen Unsicherheiten erschwert. Zentral bleibt die Frage: Wie kann man jemanden lieben, wenn man sich selbst nicht akzeptiert?

Auch die Wirtin Mary, die für Stagnation steht, spielt eine entscheidende Rolle. Marys konservative Sturheit und ihr festgefahrener Lebensstil stehen stellvertretend für die gesellschaftlichen Strukturen, mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben. Doch als sie durch ein überraschendes Ereignis ins Krankenhaus kommt, führt das zu einer bewegenden Wendung, die nicht nur die Gruppe wieder vereint, sondern auch das "Pausenstübla" in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Witzig, klug und voller Herz – Eine charmante Geschichte über Freundschaft und Neuanfänge

Sprachlich ist das der Roman spritzig und unterhaltsam geschrieben. Der Humor trifft oft ins Schwarze, ohne ins Alberne abzudriften. Auch die Dialoge wirken natürlich und pointiert. Die Mischung aus Satire, Warmherzigkeit und Gesellschaftskritik macht die Lektüre zu etwas ganz Besonderem. Vergnügen bereitet auch das zeitweise Lesen im fränkischen Dialekt, welcher insbesondere bei den Dialogen zwischen den Protagonisten ein Schmunzeln ins Gesicht treibt. 

Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar von Stefan Hümmer jetzt bei Amazon ansehen 

"Pausenstübla – Bambergs letzte Gaybar" ist eine charmante und kluge Geschichte über Freundschaft, Veränderung und die Suche nach dem eigenen Glück. Der knapp 300 Seiten lange Roman bietet nicht nur humorvolle Unterhaltung, sondern auch nachdenkliche Momente und eine starke Botschaft. Eine klare Empfehlung für alle, die sich auf eine herzerwärmende Reise in die queere Szene Bambergs begeben möchten.

Informationen zum Buch:

  • Titel: Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar – Der schwule Schwank aus dem Frankenland
  • Autor: Stefan Hümmer
  • Erscheinungstermin: 4. Dezember 2024
  • Preis:  16,90 Euro bei Amazon*
  • Seiten: 296
  • Sprache: Deutsch

Über den Autor Stefan Hümmer: Vom Weltreiser zum Heimat-Poeten 

Stefan Hümmer, geboren 1971 in Bamberg, ist Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache und kulinarischer Stadtführer. Nach dem Abitur zog er 1996 nach Berlin, wo er zunächst Psychologie studierte, bevor er sich der Mediengestaltung zuwandte. Bereits in den 1990ern erschienen seine ersten Kurzgeschichten, und 1998 wurde er mit dem Fränkischen Preis für junge Literatur ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit in der Filmbranche – von Fahrer bis zur Regie – schrieb er rund 120 Artikel zu Musik, Film, Afrika und LGBTQ+-Themen für verschiedene Medien.

Nach längeren Auslandsaufenthalten in Kamerun, Namibia, den USA, Uganda und Kanada kehrte Hümmer in seine Heimatstadt Bamberg zurück – nur wenige Meter von der Klinik entfernt, in der er geboren wurde.  Mehr "back to the roots" geht nicht. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit spielte er in lokalen Bands und führte Co-Regie bei der fränkischen Kultverfilmung von "Die drei ??? und der sprechende Totenkopf".

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