Sechs Freunde, die in Bamberg ihre eigene Gaybar eröffnen wollen: Darum geht es in Stefan Hümmers Roman "Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar", der Humor, Freundschaft und gesellschaftliche Themen auf unterhaltsame Weise verknüpft. Eine Rezension, die dir zeigt, warum du unbedingt hineinschauen solltest.
- Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar – eine regionale und humorvolle Geschichte über Freundschaft, Selbstfindung und Herausforderungen
- Roman mit spritzigem Schreibstil, fränkischem Dialekt und Satire
- Rezension und Erfahrungsbericht: Deshalb solltest du das Buch gelesen haben
Mit "Pausenstübla – Bambergs letzte Gaybar" erzählt der Autor Stefan Hümmer eine humorvolle und zugleich tiefsinnige Geschichte über Freundschaft, Selbstfindung und die Herausforderungen des queeren Lebens in einer konservativen Kleinstadt. Dabei entführt dich das Buch in das katholische Bamberg des Jahres 2005, wo sechs Stammgäste einer altmodischen Schwulenkneipe eine folgenschwere Entscheidung treffen: Sie wollen ihre eigene Gaybar eröffnen. Doch der Weg dorthin ist mit Hindernissen gepflastert. Besonders spannend findet Buch-Rezensent und inFranken.de-Autor Sandro Frank, wie starke Botschaften und nachdenklichen Momente mit einem humorvollen Charme verpackt werden.
Sechs Freunde, ein Traum und jede Menge Hindernisse: Der Weg zum eigenen "Pausenstübla" in Bamberg
Die Charaktere Edmund, Kunibert, Raul, Jeremy, Florian und Manfred sind das Herzstück der Geschichte. Anfangs scheinen sie lediglich skurrile Figuren mit schrulligen Eigenheiten zu sein, doch im Laufe der Handlung entfalten sie sich zu liebenswerten Persönlichkeiten, die mit inneren Konflikten, Sehnsüchten und gesellschaftlichen Zwängen ringen. Besonders gelungen ist die Dynamik innerhalb der Gruppe: Zwischen bissigen Kommentaren, absurden Diskussionen und liebevoller Zankerei entsteht eine authentische und witzige Atmosphäre.
Die sechs Freunde sehnen sich nach Liebe, doch das Angebot in Bamberg ist mager und Online-Dating steckte 2005 noch in den Kinderschuhen. Ihre Idee, eine eigene Bar zu eröffnen, entspringt nicht nur unternehmerischem Ehrgeiz, sondern auch ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit und Veränderung. Doch ihr Vorhaben wird von finanziellen Problemen, Vorurteilen und persönlichen Unsicherheiten erschwert. Zentral bleibt die Frage: Wie kann man jemanden lieben, wenn man sich selbst nicht akzeptiert?
Auch die Wirtin Mary, die für Stagnation steht, spielt eine entscheidende Rolle. Marys konservative Sturheit und ihr festgefahrener Lebensstil stehen stellvertretend für die gesellschaftlichen Strukturen, mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben. Doch als sie durch ein überraschendes Ereignis ins Krankenhaus kommt, führt das zu einer bewegenden Wendung, die nicht nur die Gruppe wieder vereint, sondern auch das "Pausenstübla" in neuem Glanz erstrahlen lässt.
Witzig, klug und voller Herz – Eine charmante Geschichte über Freundschaft und Neuanfänge
Sprachlich ist das der Roman spritzig und unterhaltsam geschrieben. Der Humor trifft oft ins Schwarze, ohne ins Alberne abzudriften. Auch die Dialoge wirken natürlich und pointiert. Die Mischung aus Satire, Warmherzigkeit und Gesellschaftskritik macht die Lektüre zu etwas ganz Besonderem. Vergnügen bereitet auch das zeitweise Lesen im fränkischen Dialekt, welcher insbesondere bei den Dialogen zwischen den Protagonisten ein Schmunzeln ins Gesicht treibt.
Pausenstübla: Bambergs letzte Gaybar von Stefan Hümmer jetzt bei Amazon ansehen
"Pausenstübla – Bambergs letzte Gaybar" ist eine charmante und kluge Geschichte über Freundschaft, Veränderung und die Suche nach dem eigenen Glück. Der knapp 300 Seiten lange Roman bietet nicht nur humorvolle Unterhaltung, sondern auch nachdenkliche Momente und eine starke Botschaft. Eine klare Empfehlung für alle, die sich auf eine herzerwärmende Reise in die queere Szene Bambergs begeben möchten.