Alles Wissenswerte zur Gemeinde Lisberg

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Lisberg ist durch seine frühmittelalterliche Burg bekannt. Doch der kleine Ort unweit des Naturparks Steigerwald hat noch mehr zu bieten. Foto: Gemeinde Lisberg
Lisberg ist durch seine frühmittelalterliche Burg bekannt. Doch der kleine Ort unweit des Naturparks Steigerwald hat noch mehr zu bieten.  Foto: Gemeinde Lisberg

Lisberg ist durch seine frühmittelalterliche Burg bekannt. Doch der kleine Ort unweit des Naturparks Steigerwald hat noch mehr zu bieten.

Die Gemeinde Lisberg beherbergt etwas mehr als 1900 Einwohner, die sich auf die vier Ortsteile Lisberg, Trabelsdorf, Neumühle und Triefenbach verteilen. Das Dorf befindet sich im westlichen Landkreis Bamberg und ist gerade noch in Oberfranken. Die unmittelbare Nähe zum Steigerwald merkt man nicht nur an den vielen Wandersleuten, sondern auch an der hügeligen Feldlandschaft.


Sehenswertes in Lisberg

Neben der schönen Landschaft, die Lisberg umrahmt, hat das Dorf noch einiges mehr zu bieten. Oberhalb des Ortes thront die frühmittelalterliche Burg Lisberg. Das Bauwerk ist eine der ältesten Burgen Deutschlands und hat als einzige im Steigerwald die kriegerische Geschichte ihres Landes unbeschadet überstanden. Ihre Wurzeln gehen bis ins achte Jahrhundert zurück und bis heute hat der mit Linden gesäumte Innenhof dem ein oder anderen Hochzeitspaar eine schöne Kulisse geboten.

Das Gebäude ist in Privatbesitz und kann auf Anfrage besichtigt werden. Wer Lisberg spontan einen Besuch abstattet, der kann sich die typisch fränkische Dreifaltigkeitskirche im Zentrum des Dorfes ansehen. Ein Höhepunkt ist die sogenannte "Lisberger Madonna", eine große Madonnenstatue, die aus dem Bamberger Dominikanerkloster stammt und von einem eifrigen Pater nach der Auflösung des Klosters nach Lisberg gebracht wurde.

Eine weitere Besonderheit des Ortes ist der Wein, der von der Lisberger Familie Laufer gekeltert wird. Die Trauben dafür stammen von unterschiedlichen Standorten in Franken und werden zu rotem und weißem Wein verarbeitet. Eines der Weingüter befindet sich im Vorhof der Burg Lisberg.


Leben in Lisberg

Für ein reges Gemeindeleben sorgen die Vereine in Lisberg. Die Freiwillige Feuerwehr rückt aus, wann immer Not am Mann ist und bietet ansonsten eine Anlaufstelle um gemeinsam nicht nur gesellig zu sein sondern auch Nützliches für die Region zu tun. Zudem gibt es den Gesangsverein Cäcilia und die Lisberger Blasmusikanten. Um die sportlichen Belange des Ortes bemühen sich sowohl der SV Rot-Weiß mit einer Fußball- und einer Gymnastikabteilung als auch der Radsportverein RSV Bavaria, mit dem man radeln, wandern, kegeln und Gymnastik machen kann.

Das Angebot ergänzen der Obst- und Gartenbauverein, die Reservistenkameradschaft und die Kulturhistorische Arbeitsgemeinschaft Lisberg e.V. Auf junge Familien ist Lisberg ebenfalls eingestellt: Es gibt eine Kindertagesstätte und eine Grundschule, die neben dem normalen Schulbetrieb einen Hort mit pädagogischem Fachpersonal anbietet.


Stolpersteine

Dem aufmerksamen Besucher werden sie mit Sicherheit schon aufgefallen sein: die Stolpersteine, die seit 1992 im Ort zu finden sind. Die kleinen, im Bürgersteig eingelassenen Gedenktafeln sollen an die verheerenden Auswirkungen des Holocaust auf die jüdische Bevölkerung in Deutschland und ganz speziell auch in Lisberg erinnern. Das fränkische Dorf beherbergte lange eine kleine jüdische Gemeinde und hatte sogar eine in einem Wohnhaus untergebrachte Synagoge.

Denkmale dieser Zeit sind der jüdische Friedhof und die Stolpersteine, die man mittlerweile überall in Europa findet, wo Verbrechen gegen Juden begangen wurden. Die Bürger Lisbergs sind gut daran, dem Schicksal ihrer jüdischen Mitbürger zu gedenken, denn "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen" (George Santayana).

von Vanessa Höfner