Eine Beziehung, die vor zehn Jahren in Bad Kissingen bei der Fußball-Weltmeisterschaft begann, fand jetzt in Ecuador ihr Happy End.
Im Jahr 2006 wurde die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland ausgetragen. Der freundschaftliche Empfang aller Nationalmannschaften förderte damals ein positives Image der Deutschen in der ganzen Welt.
Die Nationalmannschaft von Ecuador übernachtete und trainierte in
Bad Kissingen. Für einige Einheimische, die die Mannschaft organisatorisch unterstützten, ergab sich die Gelegenheit, die Spieler und deren Management näher kennenzulernen.
So waren Logistik und die Fahrten zu den jeweiligen Stadien zu organisieren, in denen die Ecuadorianer als Überraschungsmannschaft Polen und Costa Rica besiegten und erst an Deutschland scheiterten. (Gruppe D).
Von Liebe war keine Rede
Auch Bianca Glück aus Sulzthal kam in Kontakt mit einem der ecuadorianischen Manager, Henry Richardson.
Zehn Jahre später wurde jetzt eine Hochzeit in Ecuador gefeiert, wie man sie sich so ausgelassen feiernd nur die diesem "Land der Rosen" vorstellen kann.
"Damals arbeitete ich mit Klaus Schubert vom KOB (Kreisomnibusbetrieb) zusammen. Dadurch kam ich zu der ganzen Fußballgeschichte, der Tour durch Deutschland und in Kontakt mit dem Team, und den Veranstaltern", erinnert sich Bianca Glück.
Sie hatte zuvor in der Grafik-Abteilung der Saale-Zeitung gearbeitet und sich dann selbstständig gemacht.
"Von Liebe konnte damals noch nicht die Rede sein. Wir fanden uns sicherlich attraktiv, aber in dem ganzen WM-Stress war ein Kennenlernen überhaupt nicht möglich" sagt Bianca Glück rückblickend. "Vor seiner Abreise hat er mich nach Ecuador eingeladen" erinnert sich Bianca Glück.
"Bei mir war es ein langes Hin und Her bis zur Reiseentscheidung.
Freunde meinten, was soll passieren? Wenn es nicht hinhaut, dann fliegste eben wieder heim. Somit ging es zum ersten Kennenlerntrip um die halbe Welt. Naja, ich bin immer noch da... das spricht doch für sich!" Erst später hat Bianca erfahren, dass der Henry sie bei der Rückreise am liebsten sofort mit sich nach Ecuador genommen hätte.
Bianca lernte rasch die spanische Sprache.
Launige Predigt des Bischofs
Nun heirateten Bianca und Henry in der Kirche der "Hacienda La Compania" nördlich von Quito. Julio Parrilla Diaz, Bischof des Bistums Riobamba, hielt eine launige Predigt auf das Paar, bei der viel gelacht und die mit Beifall beklatscht wurde. Henry Richardson ist ein begnadeter Koch und Chef des größten Catering-Unternehmens in Ecuador.
In Bad Kissingen hat er bei einem der alljährlichen Besuche in Sulzthal bei Biancas Familie und Freunden schon beim Bad Kissinger Sterne-Koch Hermann Laudensack hospitiert. Er fühlt sich hier immer wieder wohl und schätzt schon lange die fränkische Lebensart. Bianca hat arbeitet in ihrem eigenen Grafik-Büro.
Bianca Glück de Richardson, wie sie nun korrekt heißt, zeigte sich überglücklich, dass samt Familie auch enge Freunde zur Hochzeit
angereist waren und dem Brautpaar auf großer Bühne ein Braut-Ständchen sangen. Am Akkordeon Dr. Albin Friedrich aus Oberthulba, der vor 280 Hochzeitsgästen eine Rede in spanischer Sprache hielt. Tosender Beifall.