Das Gewerbegebiet "Am Kreisel" gibt es bereits seit mehr als einem Jahr. Drei Betriebe haben sich bislang angesiedelt, ein vierter soll folgen. Dennoch fehlen weitere Interessenten, die die Lücken füllen.
In Oerlenbach geht viel. Der Meinung ist Heinrich Heinze, der seit mehr als einem Jahr mit Kollegen die Grünanlagen am neuen Kreisverkehr und im neuen Gewerbegebiet "Am Kreisel" von Unkraut befreit. Der 55-Jährige ist Mitarbeiter des Landschaftsbaubetriebes Schreier aus Niederwerrn, der von der Gemeinde Oerlenbach für die Pflege der Grünflächen beauftragt wurde.
Heinze hat die Beobachterperspektive auf das Gewerbegebiet. Besonders der Edeka-Supermarkt und die dort untergebrachte Bäckerei würden gut von Kunden frequentiert. Auf dem Parkplatz stünden immer Autos. "Es sind auch viel fremde Kennzeichen zu sehen", sagt er.
Das Angebot wird genutzt Das liege zum einen an dem großen Bundespolizeistandort und zum anderen daran, dass es in den umliegenden Gemeinden keine vergleichbaren Einkaufsmöglichkeiten gebe. Der nächste Supermarkt ist eine Netto-Filiale in Poppenhausen. Zumindest Auswärtige und der Durchfahrtsverkehr nehmen den Gewerbepark an. Und was ist mit den Einwohnern der Großgemeinde? Die nutzen das Angebot ebenso, meint Bürgermeister Franz Kuhn (CSU). Gerade beim Edeka-Supermarkt sehe man stets viele Leute beim Einkaufen. Metzger Klaus Arnold denkt dagegen, dass das Gewerbegebiet vor allem für ältere Leute uninteressant, weil etwas zu abgelegen ist.
25 Prozent plus Neben dem Supermarkt haben sich bislang die Autowerkstatt Kfz-Service-Mohr und eine Autowaschanlage niedergelassen. Jürgen Mohr, Geschäftsführer der Autowerkstatt, ist mit dem Geschäft in der neuen, vergrößerten Werkstatt zufrieden. "Hier kann sich keiner beschweren. Wir haben einen Riesen-Zulauf", sagt er. Im Vergleich zum alten Standort in Eltingshausen habe er bis zu 25 Prozent mehr Kunden. "In Eltingshausen waren wir zu versteckt", erklärt Mohr den Erfolg. Christian Schwientek, Inhaber der Werkstatt AMZ in der Eltingshäuser Straße, betreibt seit Juni die "Sau-Bär Autowaschanlage". "Bisher läuft es ganz gut, auch ohne Werbung", sagt er. Schwientek findet, dass das Gewerbegebiet weiter belebt werden müsse. "Man braucht noch einen Magnetpunkt. Irgendetwas, das noch mehr Kunden zieht." Ein Bekleidungsgeschäft vielleicht.
Drei Betriebe haben sich bisher angesiedelt, ein vierter wird laut Bürgermeister Kuhn wohl bald folgen. "Neben der Waschanlage haben wir ein Grundstück verkauft", sagt Kuhn. Auf 2000 Quadratmetern will der Käufer einen Gebrauchtwagenhandel mit kleiner Werkstatt und Bürofläche errichten. Ein offizieller Bauantrag wurde noch nicht gestellt.
Weiter geringe Nachfrage Ein Fortschritt zwar, dennoch ist noch viel freie Wiese in dem Gewerbegebiet zu sehen. Dabei war die Nachfrage an den Flächen zwischen Bahntrasse und Bundesstraße 286 anfangs sehr groß. Im Juni 2011 teilte der damalige Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) mit, dass unter anderem ein Drogerie- beziehungsweise Textilmarkt angefragt hätten. Daraus ist bekanntermaßen nichts geworden. Derzeit ist die Nachfrage überschaubar. Laut Bürgermeister Kuhn fehlen Interessenten. Wünschenswert für die Gemeinde wäre, da schließt er sich Christian Schwientek an, ein Bekleidungsgeschäft. "Ein Drogeriemarkt wird auch immer gefordert", meint Kuhn. Vorbild für den Gewerbepark "Am Kreisel" könnte die Garitzer Einkaufsmeile unterhalb der "KissSalis"-Therme sein.