Traditionsverein macht sich fit für die Zukunft

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Gleich nach dem Krieg in den TSV Reiterswiesen eingetreten sind (v.l.) Ewald Kos, Günther Beck und Arnold Greubel, ganz rechts Vorstandsvorsitzender Egon Göbel. Foto: Werner Vogel
Gleich nach dem Krieg in den TSV Reiterswiesen eingetreten sind (v.l.) Ewald Kos, Günther Beck und Arnold Greubel, ganz rechts Vorstandsvorsitzender Egon Göbel.  Foto: Werner Vogel
Urkunde und Verdienstnadel in Gold mit Kranz des BLSV gab es für Egon Göbel. Rechts Martin Wende, stellvertretender Kreisvorsitzender des BLSV. Foto: Werner Vogel
Urkunde und Verdienstnadel in Gold mit Kranz des BLSV gab es für Egon Göbel. Rechts Martin Wende, stellvertretender Kreisvorsitzender des BLSV.  Foto: Werner Vogel
 

Der TSV Reiterswiesen gibt sich eine neue Satzung. Egon Göbel wird als Vorstand bestätigt. Drei Mitglieder werden für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Das war der Abend des Egon Göbel. Erst stellt der bisher kommissarisch verantwortliche Sportvereinschef eine neu erarbeitete Satzung für den Verein vor, erhält dann das einstimmige Vertrauen als Vorstandsvorsitzender, wird für seine Verdienste um den TSV geehrt und zu guter Letzt steckt ihm der stellvertretende Kreisvorsitzende des BLSV, Martin Wende, die Verdienstnadel in Gold mit Kranz des Bayerischen Landessportverbandes für 30-jährige verantwortliche

Tätigkeit im Verein ans Revers. Wende bezeichnet den 68-Jährigen als "Urgestein des TSV, der als Kassenprüfer, Beisitzer, Abteilungsleiter und 1. Vorstand sich große Verdienste um das Ehrenamt erworben hat".


Neue Gerätehalle gebaut

Die Berichte der Abteilungsleiter zeichnen ein erfreuliches Bild des Vereins.

Rund 200 Mitglieder nehmen die verschiedenen Angebote der Gymnastikgruppen in Anspruch, ebenso viele jagen dem runden Leder in allen Altersstufen nach. "Leider hat die 1. Mannschaft die Kreisliga nicht halten können", bedauerte Tobias Vogel. Mit dem neuen Spielertrainer Christian Brauner konnte die Talfahrt in der Kreisklasse aber gestoppt werden.
Robert Metzler berichtete, dass die Tischtennisspieler erstmals in der Kreisliga um Punkte schmettern.

"Die AH-Abteilung gehört zum Korsett, das den Verein zusammenhält", meint Wolfgang Beil. Weniger die sportlichen Aktivitäten, sondern die handwerkliche Unterstützung bei der Pflege der vielen Liegenschaften hat man sich, neben geselligen Veranstaltungen auf die Fahnen geschrieben.
Als Investition in die Zukunft sieht Egon Göbel das Wirtschaftsgebäude mit integrierter Gerätehalle an, das in einem großen Kraftakt mit erheblicher Eigenleistung

zwischen den beiden Sportplätzen errichtet werden konnte.


Frankenderby als Highlight

Sportlich-gesellschaftlicher Höhepunkt des Vereinsjahres war die Organisation des Frankenderbys zwischen dem 1.FC Nürnberg und Kickers Würzburg zusammen mit dem FC 06 im Bad Kissinger Hans-Weiß Sportpark. "Ein großer Imagegewinn für den TSV", bestätigte 2.

Vorstand Sebastian Kiesel die Reaktionen des Publikums.
Schatzmeister Harald Albert berichtete von stabilen Einkünften aus Erbpacht vom Sonnenhügel, der Verpachtung der vereinseigenen Sportgaststätte und einem Sponsorenpool. Zusammen mit sparsamer Haushaltsführung kann der Verein den Kapitaldienst für die überschaubaren Verpflichtungen aus den Darlehen für die neue Halle und die Photovoltaikanlage gut erfüllen.

Die einwandfreie Kassenführung bestätigt Kassenprüfer Konrad Kiesel.


Die "neue Bibel" des TSV

"Die neue Satzung ist unsere Antwort auf die Herausforderungen, denen sich ein Sportverein heute stellen muss", fasste Egon Göbel die Diskussion um die Neuausrichtung des Vereins zusammen.

Nach dem Rücktritt von Tobias Vogel hatte der frühere Vorsitzende das Ruder beim TSV vor 15 Monaten kommissarisch übernommen und versprochen, bis zu den Neuwahlen ein Konzept zur Neuausrichtung des Vereins zu erarbeiten.
Die vereinseigenen Liegenschaften mit zwei Sportplätzen, Turnhalle, Sportheim mit Gaststätte zu managen und einen attraktiven Sportbetrieb für über 400 Mitglieder anzubieten, dazu braucht es klare Strukturen mit eigenverantwortlichen

Spartenvorständen, fasst er das Konzept zusammen. "Wir haben im Vorstand unglaublich viel Energie aufgewendet, um den Verein fit für die Zukunft zu machen" so Göbel bei der Vorstellung der 19 Seiten starken "de-Luxe-Satzung", die mit Registergericht, Steuerberater, Finanzamt und dem Fußballverband abgestimmt ist. Die Diskussionen zu einzelnen Punkten beendete Eleonore Richler von der Gymnastikgruppe: "Wir vertrauen auf Eure Weitsicht".
Die neue Satzung wurde dann auch

einmütig angenommen und bewährte sich schon bei den fälligen Neuwahlen. Jeweils einstimmig wurden Egon Göbel zum Vorstandsvorsitzenden und Sebastian Kiesel zu seinem Stellvertreter gewählt. Das Gremium ergänzen neben Finanzvorstand Harald Albert noch Martin Seufert als Vorstand Liegenschaften, Sportvorstand Fußball Günter Rausch und Hajo Berger als Sportvorstand Gymnastik und Tischtennis.


Dieser Führungsriege stehen als Abteilungsleiter Fabian Renninger, Carola Krieg, Klaus Kiesel, Günter Kiesel, Tobias Vogel, Marco Seufert, Hubert Vogel, Norbert Hemberger und Robert Metzler zur Seite. Sie alle erhielten das einstimmige Votum der Versammlung.

 


Ein Leben für den TSV

"Günther Beck, Arnold Greubel und Ewald Kos waren schon im TSV, da waren die Meisten hier im Saal noch gar nicht geboren". Mit hohem

 

Respekt und dankbarer Freude zeichnete der neugewählte Vorsitzende die Männer aus, die gleich nach dem Krieg dem TSV beigetreten waren. Am Ende der Laudatio erhob sich der ganze Saal von den Plätzen und feierte die Jubilare.
 


Die Ehrungen

25 Jahre Dieter Czegley, Gaetano d'Angelo, Sebastian Kiesel, Conny Renninger, Ramona Röder, Ulrike Röder, Magda Thomas, Daniel Wahler

40 Jahre Kurt Albert, Irmgard Dittmer, Reinhard Dittmer, Volker Mock, Veronika Renninger, Marion Scheit, Hermine Schimmel, Paul Six

Ehrenamt im Verein 15 Jahre: Günter Kiesel, Klaus Kiesel, Sebastian Kiesel; 30 Jahre: Egon Göbel

Verdienstnadel in Silber des BLSV: Günter Kiesel, Klaus Kiesel, Sebastian Kiesel

Verdienstnadel in Gold mit Kranz des BLSV: Egon Göbel