Der Straßenbau ist die derzeit größte Investition in Rottershausen. Einstimmig votierten die Einwohner bei der Bürgerversammlung für einen Abriss der Schwarzen Pfütze. Dort soll eine Grünanlage entstehen.
Die Sanierung der Domstraße ist das größte Projekt in Rottershausen, berichtete Bürgermeister Nico Rogge in seinem 90-minütigem Vortrag bei der Bürgerversallmung in Rottershausen. Seit wenigen Wochen wird dort gebaggert und gefräst. Am Ende wird die rund 440 Meter lange Straße einen beiderseitigen Gehweg erhalten, die Kanalleitungen werden inklusive der Hausanschlüsse getauscht und die Fahrbahnoberfläche erneuert. Alleine der Straßenbau soll 1,5 Millionen Euro kosten, die Schätzungen für die Arbeiten am Kanal liegen bei weiteren 1,1 Millionen Euro. Darin sind etwaige Preissteigerungen im Bausektor noch nicht vollständig berücksichtigt.
Alle für den Abriss
Die Abstimmung war einstimmig: der "Schandfleck Schwarze Pfütze" soll abgerissen werden und einer Grünanlage zum Verweilen weichen. Alle rund 70 Besucher der Bürgerversammlung in Rottershausen votierten für die von Bürgermeister Rogge vorgelegte Variante. Die Gemeinde möchte das marode Gebäude bei einer Zwangsversteigerung erstehen und dann den Wandel an der Kreuzung zur alten B19 vollziehen. Durch diese Abstimmung erhält Oerlenbach weitere Bonuspunkte bei der Bewerbung um Fördermittel für Abriss, Entsiegelung des Bodens und der Neuanlage als Grünfläche.
In der bestens gefüllten Turnhalle hatte der Rathauschef gleich zu Beginn auf den Ukraine-Krieg verwiesen und mit den Bürgern eine Schweigeminute für die Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung eingelegt. Rogge, der erstmals als Gemeindeoberhaupt eine Bürgerversammlung in Rottershausen leitete, erinnerte an die Veränderungen in den Jahren 2020/2021 und beleuchtete die großen Projekte in den Ortsteilen und in der Verwaltung. Oerlenbach hatte die Schulen und das Rathaus digitalisiert, tauscht derzeit die alte Straßenbeleuchtung in LED-Leuchtmittel und setzt auf Photovoltaik auf vier öffentlichen Gebäuden, darunter die Turnhalle in Rottershausen.
Im Themenkomplex Energiewende berichtete Rogge auch vom Umspannwerk an der schwarzen Pfütze, das der Flächen-PV-Anlage im nahen Maßbach dient. Trotz Protest wird Suedlink die von der Gemeinde als ungeeignetere bezeichnete Trassenvariante einschlagen; auf Oerlenbacher Grund trennen sich zudem die beiden Starkstromlinien. Suedlink verläuft unterirdisch an der A71 entlang, die Fulda-Main-Kabel werden auf Masten hängend Richtung A7, grob Richtung Wasserlosen, verlaufen.
Geringer Schuldenstand
Der Schuldenstand der Gemeinde ist zurückgegangen, er liegt jetzt bei rund 83 Euro je Einwohner und rangiert damit weit unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt. In Kürze wird der neue Haushalt für die Gemeinde vorgestellt, der letzte (von 2021) erreichte ein Rekordvolumen.
In Rottershausen gibt es noch immer einige Baulücken und es drohen wohl weitere Leerstände, Nico Rogge und die Verwaltung verweisen deshalb auf die Wichtigkeit der der Innenentwicklung.
Aus der Versammlung meldeten sich nur wenige Stimmen. Den geforderten pfleglichen Umgang mit Grenzsteine unterstützt die Gemeinde. Sie fordert alle Betroffenen auf, sorgfältig mit den Grundstücksmarkern umzugehen. Die Brücke zum Gewerbegebiet A71 wird - wie gewünscht - ausgebaut und soll den Fußgängern und Radfahrern einen sicheren Übergang zum Gewerbepark ermöglichen. Das Vorhaben managt das Staatliche Bauamt, als Baubeginn, so Rogge, sei das Jahr 2024 avisiert.