Die Sandberger Schokoladenmanufaktur ist ein Familienbetrieb und beliefert bundesweit Feinkostläden, Hotels und sogar Kreuzfahrtschiffe.
Der Besucher wird am Eingang gleich vom Geruch nach frisch gebrühtem Kaffee empfangen und in die Schokoladenmanufaktur hinein begleitet. Im Verkaufsraum duftet es dezent nach den Kakaobohnen, die in Dutzenden Holzschubladen untergebracht sind. Vanille- und Nussaromen von den unterschiedlichsten Pralinen und Kuchen umschmeicheln die Nase und wecken Gelüste.
"Schokolade ist einfach ein wunderbarer Werkstoff", sagt Klaus-Peter Borst, Konditormeister und Geschäftsführer der Manufaktur.
Borst und sein achtköpfiges Team produzieren seit 2008 in einer alten Kleiderfabrik in Sandberg. Früher hat der Konditormeister Schokoladenlädchen und Cafés betrieben. Er war eine zeitlang Pächter des Kurgarten-Cafés und führte von 1997 bis 2012 das Café Palais Erthal, beide in Bad Kissingen.
"Jetzt verdienen wir unser Geld vor allem mit Nischenprodukten."
Borst und sein Team beliefern bundesweit Feinkostläden mit Pralinen, auf Kreuzfahrtschiffen finden sich individuelle Torten aus Sandberg, und in Hotels und Gaststätten werden Desserts und Kuchen angeboten. Zwischen 4000 und 4500 Kuchen und Torten werden von der Schokoladenmanufaktur im Monat ausgefahren.
Die Manufaktur ist ein Familienbetrieb.
Frau Maria hilft bei der Bewirtung von Besuchergruppen, und Sohn Nicolas kümmert sich um Kundenakquise und Vertrieb. "Unser Geschäft läuft gut. Wir kriegen immer mehr Hotels als Kunden." Das liegt vor allem daran, dass dort kaum noch Konditoren beschäftigt werden. Desserts und Torten werden zugekauft. "Wir bieten frische, fix und fertige Torten günstiger als im Supermarkt an", sagt Borst.
Weil das Geschäft so erfolgreich ist, wolle man den Standort in Sandberg
langfristig mit einem großen Café-Außenbereich sowie einem Eventsaal ausstatten. Außerdem soll laut Nicolas Borst in den nächsten Jahren wieder ein Laden oder ein Café in Bad Kissingen eröffnet werden.
"Schokolade ist nicht gleich Schokolade." Klaus-Peter Borst verwendet 24 Kakao-Sorten für seine Produkte. Das Klima und die Böden in den Herkunftsländern beeinflussen den Geschmack der Kakaobohnen.
So sind afrikanische Sorten oft sehr mild, asiatische schmecken fruchtiger und südamerikanische haben ein eher herbes, kräftiges Aroma.
Das leckere, braune Produkt wird in den unterschiedlichsten Varianten von Hand hergestellt. Die Qualität soll stimmen. "Unsere Schokolade ist hundertprozentig rein. Da sind keine künstlichen Zusätze drinnen", betont der Konditor.
Die Kakaobohnen bezieht er von Plantagen weltweit.
Das "Conchieren", also die Weiterverarbeitung der Bohnen, erledigt ein kleines Unternehmen in Frankreich. Ob er ausschließen könne, dass auf den Kakaoplantagen, von denen er seine Produkte bezieht, Kinder arbeiten? Klaus-Peter Borst schüttelt den Kopf. "Vieles auf den Plantagen weiß man nicht. Für mich hier ist das schwer nachvollziehbar.
Ich vertraue aber den Händlern." Zumindest bei den Plantagen, die seine französischen Partner betreiben, ist er sich sicher. Da arbeiten keine Kinderhände mit. Diese Schokolade sei auch moralisch hundertprozentig sauber.