Stufe um Stufe wächst das Projekt

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Von hier aus ist der barrierefreie Zugang zum Josefsheim angedacht. Er wird über die Treppenanlage bis an die Mauer des Josefsheims führen, an dessen Gebäudemauern entlang und um die Ecke bis zum unteren Eingang.
Von hier aus ist der barrierefreie Zugang zum Josefsheim angedacht. Er wird über die Treppenanlage bis an die Mauer des Josefsheims führen, an dessen Gebäudemauern entlang und um die Ecke bis zum unteren Eingang.

Nicht die Barrierefreiheit, sondern die Treppensanierung bereitete Kopfzerbrechen.

Dass die Planungen zum Kirchenrück- und -umbau ins Stocken geraten sind, hindert den Gemeinderat nicht, bereits die Planungen in Bezug auf das Kirchenumfeld anzupacken. Wie der barrierefreie Zugang zum Josefsheim und die Gestaltung der Treppen realisiert werden könnte, erläuterte Ulrich Dölker vom Planungsbüro Baurconsult den Gemeinderäten und Vertretern von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat.


Sandsteinmauer kann weg

Der barrierefreie Zugang soll laut erstem Plan von Ulrich Dölker von der Straße "Am Kirchberg" aus Richtung Grundschule über den Seitenweg beginnen. Eine Sandsteinmauer könnte, da die Zustimmung des Anwohners bereits vorliegt, entfernt und mit L-Steinen neu gebaut werden. Sobald man die Treppe überquert hat, ist laut Dölker ein anschließender "Balkon" aus einer Stahlkonstruktion angedacht, der an der Gebäudemauer des Josefsheims entlang und um die Ecke bis zum unteren Eingang verläuft.


Neues Pflasterfundament

Die überquerte Treppenanlage soll komplett bestehen bleiben. Die Mauern links und rechts der Stufen müssten jedoch saniert und unterfüttert werden. Das untere Treppenwiderlager "muss neu errichtet werden, sonst rutscht die Treppe weg", machte Dölker klar. Der Landschaftsarchitekt sprach sich auch für ein neues Pflasterfundament aus. Für diesen nördlich des Josefsheims geplanten Treppen- und Zugangsbereich müsste die Gemeinde mit knapp einer halben Million Euro rechnen. In der Kostenaufstellung enthalten sind die Erneuerung der Treppenanlage, barrierefreier Zugang, Mauerneubau, Stützwand, Entwässerung und Beleuchtung.


Stützmauer bis zu 100 000 Euro

Für den südlich des Josefsheims gelegenen Treppenbereich verlief die Diskussion deutlich länger. Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) sprach sich dafür aus, den unteren Treppenbereich stillzulegen und nur den Zugang von "Am Kirchberg" bestehen zu lassen. Aus zwei Gründen: Den unteren Bereich der Treppe zu sanieren, käme die Gemeinde teuer. Allein die Stützmauer der Treppe schätzte Dölker auf "irgendwo zwischen 50 000 und 100 000 Euro". Die Neugestaltung des Pfarrgartens wurde grob auf 150 000 Euro gerechnet. Sollte der untere Treppenbereich saniert werden, wären es 200 000 Euro und inklusive Stützwand 300 000 Euro. Hinzu kommt, dass Baufahrzeuge das Gelände nicht direkt anfahren können. "Die Baustelle hat es in sich", sagte Dölker: "Das ist baulich eine Herausforderung."


Begrünte Stufen

Der andere Grund: Beim Wegfall des unteren Treppenbereichs könnte neben dem Josefsheim ein Spielplatz für die Kinder der Krabbelgruppe entstehen. Ein Wegfall der Treppenanlage würde für Fußgänger nur einen geringfügigen Umweg über die Knorrstraße bedeuten. Die stillgelegten Stufen könnten begrünt werden.
Die Kernfrage, ob der untere Teil der südlichen Treppenanlage beibehalten werden soll, gab Ulrich Dölker an den Gemeinderat weiter, betonte jedoch den arbeitstechnischen Aufwand, der doch nicht zu einem dauerhaften Ergebnis führen würde.


Förderung von mindestens 50 Prozent erwartet

Bürgermeister Jochen Vogel erwartet eine Förderung von mindestens 50 Prozent, allerdings nur sofern ein genehmigungsfähiger Plan vorliegt. Stimmen aus dem Gemeinderat wie "Das sind viele Euro und somit ein guter Grund" und "Es hatte hier keiner um die Treppe gekämpft" führten zu einem einstimmigen Beschluss: Der unterhalb des Josefsheims befindliche Teil der südlichen Treppenanlage wird stillgelegt, die obere Treppe wird direkt an das Josefsheim verlegt und um acht Stufen verlängert, die untere Mauer des Pfarrgartens wird erhöht, somit wird eine Zwischenebene geschaffen. Nun geht es für Ulrich Dölker an die Detailplanung, die Grundlage für den Förderantrag.


Fleckerteppich am Friedhof

Zweite Bürgermeisterin Ute Becker (Wählergemeinschaft Motten) missfiel der Anblick des Friedhofs, der einem "Fleckerlteppich" glich. Wo Gräber entfernt wurden, sind Lücken entstanden. Wo ganze Streifen frei liegen, hat die Gemeinde Gras angesät. Der Gemeinderat war sich einig, den Vorschlag auszusprechen, auf solchen Streifen keine neuen Gräber zu öffnen, solange Lücken vorhanden sind. An Angehörige von Verstorbenen soll der Hinweis herangetragen werden, eine bestehende Lücke für das Grab zu wählen.