Wo Johannes Geis in der Ausbildung war

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Mitgestaltet wurde der Info-Abend von den Talenten aus dem Jahrgang 2003, beobachtet von Marcel Klug und Thomas Hammer (rechts). Foto: Hopf
Mitgestaltet wurde der Info-Abend von den Talenten aus dem Jahrgang 2003, beobachtet von Marcel Klug und Thomas Hammer (rechts). Foto: Hopf
Bei allen 25-Lehrabenden dabei: Robert Bauer vom VfR Stadt Bischofsheim. Foto: Hopf
Bei allen 25-Lehrabenden dabei: Robert Bauer vom VfR Stadt Bischofsheim. Foto: Hopf
 

Auch der Profi des FC Schalke 04 und Pablo Pigl haben im DFB-Stützpunkt ihr Talent entwickelt. Mit Marcel Klug ist inzwischen ein dritter Trainer genehmigt. Ehrung für Robert Bauer.

Wenn Johannes Geis beim FC Schalke 04 mit seiner Präzision und Beidfüßigkeit glänzt, erinnert sich Peter Rückel gerne an die Zeit, als der gebürtige Oberstreuer im DFB-Stützpunkt in Bad Kissingen war, damals dem einzigen Stützpunkt im Fußballkreis. "Der Johannes hat schon als Zwölfjähriger verblüfft mit den exakt getimten langen Bällen und der Schusstechnik, ob jetzt mit dem linken oder rechten Fuß", sagt Rückel, der hin und wieder sogar Email-Kontakt mit dem 22-Jährigen oder dessen Familie hat. Als 15-Jähriger verließ der Blondschopf die Rhön, wechselte ins Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg Greuther Fürth, schaffte dort bekanntlich den Sprung in den Profikader und spielt nach einem erfolgreichen Intermezzo beim FSV Mainz 05 nun für die Königsblauen. Immerhin in der 3.
Liga, für Rot-Weiß Erfurt, kickt der gebürtige Obereschenbacher Pablo Pigl, der ebenfalls bei Peter Rückel und Thomas Hammer "in die Lehre" ging.

Das erfahrene Duo ist, mittlerweile in Münnerstadt, immer noch für die gezielte Aus- und Fortbildung der Fußballjugend zuständig und wird unterstützt von Marcel Klug. "Marcel ist seit dem vergangenen Jahr fest dabei als dritter Trainer. Der Deutsche Fußball-Bund hat Stellen neu ausgeschrieben, weil vor allem mehr Mädchen gefördert werden sollen. Damit wurde für jeden Stützpunkt in Bayern ein dritter Trainer genehmigt", erklärt Rückel. Voraussetzung dafür ist die sogenannte B-Elite-Trainerlizenz. Der jüngste DFB-Infoabend unter dem Motto: "Zuspiele ermöglichen: Anbieten und Freilaufen" hatte wieder mehr als 20 Personen an den Stützpunkt im Lauerstädtchen gebracht. "Mehr Teilnehmer könnten es immer sein. Aber wir sind mit der Resonanz zufrieden. Es kommen viele Stammgäste, aber man sieht auch neue Gesichter", sagt Rückel.

Die Vorbereitungen auf einen solchen Infoabend, der zweimal im Jahr stattfindet, sind ebenso professionell wie die Umsetzung mit Unterstützung der Talente aus dem Jahrgang 2003. Das jeweilige Thema wird vom DFB bundesweit vorgegeben und zuvor von einem Trainerteam unter der Leitung von Jörg Daniel, dem Chef der Talentförderung, erarbeitet. Mithilfe einer Demo-Gruppe wird ein Video angefertigt, welches jedem Stützpunkt zur Verfügung gestellt wird. Dazu gibt es eine Referenten-Mappe für die Trainer und eine Info-Broschüre, in welcher die Thematik aufbereitet ist und zusätzliche Informationen und Übungen angeboten werden. "Das alles ist sehr aufwändig, aber auch eine sehr gute Hilfe für die Trainer. Damit lässt sich über mehrere Wochen im Training arbeiten", sagt Rückel, der sich mit seinen Kollegen im Vorfeld zusammensetzt, Video und Mappe durchgeht und einzelne Übungen vorab mit den Spielern trainiert. "Die Jungs und Mädchen brauchen ein Maß an Grundwissen, damit das zum festen Termin auch alles klappt." 90 Minuten dauert die Einheit, die zeitlich wie inhaltlich komplett ausgearbeitet ist. "Jeder kann hier etwas für die Arbeit im Verein mitnehmen. Egal für welche Altersklasse."

Seit sechseinhalb Jahren gibt es im Fußballkreis Rhön diese Info-Abende, und bei allen 25 war Robert Bauer. "Das ist uns beim Durchgehen der Teilnehmerlisten aufgefallen", sagt Rückel über den Mann vom VfR Bischofsheim, der das Stützpunkt-Trio auch an Sichtungstagen unterstützt. "Da brauchen wir bei 60 bis 70 Kindern immer fachkundige Unterstützung beim Beobachten", so Rückel. Wäre schließlich schade, wenn einem ein Johannes Geis durch die Lappen gehen würde.