Drei Spiele, drei Siege. Alles bestens bei den Kissinger Wölfen. Sportlich zumindest. Tabellenführer sind die Saalestädter schließlich in der Landesliga. Und doch ist Spielertrainer Mikhail Nemirovsky aufgebracht. Aus vielerlei Gründen.
VER Selb 1b - Kissinger Wölfe 2:4 (0:1, 0:2, 2:1).Was zum Beispiel mit dem anstehenden Allerheiligen-Wochenende zusammenhängt. Da sollen die Wölfe nämlich an drei Tagen dreimal spielen: am Freitag in Amberg, am Samstag in Bayreuth und am Sonntag zuhause im frühen Rückspiel gegen Selb. Eine im Sinne der Gesundheit verantwortungslose Ansetzung, weil Verletzungen damit vorprogrammiert sind. Personell auf Rosen gebettet sind die Kissinger Wölfe sowieso nicht, was im Oberfränkischen fast die Punkte gekostet hätte. Mit 3:0 hatten die Unterfranken bei der Oberliga-Reserve bereits geführt durch die Treffer von Viktor Ledin (17.), Konstantin Firsanov (37.) und Charles Müller (39.), als sich die Schiedsrichter in den Vordergrund spielten. Kevin Faust bekam eine 10-Minuten-Strafe wegen nicht-korrekter Ausrüstung. "Das Trikot war nicht über dem Rückenschutz. Das war doch keine Absicht.
Aber klare Fouls gegen uns wurden nicht geahndet", echauffiert sich Nemirovsky. Später kassierte auch Firsanov seine zweite 10-Minuten-Strafe in dieser Saison, eine dritte würde eine Sperre nach sich ziehen. Teilweise mussten die Kissinger Wölfe mit acht Feldspielern, also nicht einmal zwei Reihen agieren. Mit einem Doppelschlag hatte Selb im finalen Drittel verkürzt, nahm in der letzten Minute den bis dato sehr starken Goalie vom Eis - und kassierte ein Empty-Net-Goal von Sidney Els.
"Das war ein Kampf auch gegen die Schiedsrichter. Unser Verein sollte da gegenüber dem Bayerischen Eishockey-Verband intervenieren, eventuell sogar die Spiele filmen, um solch krasse Benachteiligungen beweisen zu können. In Nordamerika ist so etwas möglich", sagt der Spielertrainer der Wölfe. Der hatte sich übrigens auch über den Gegner geärgert. "Wir standen im Stau, wollten daher 15 Minuten später beginnen, um noch Zeit für ein vernünftiges Aufwärmen zu haben. Die Schiedsrichter waren einverstanden, die Selber nicht."