Den FC Hendungen verbindet mit dem ehemals eigenständigen MSV Modlos eine freundschaftliche Verbindung. Die muss im Relegationsspiel allerdings ruhen.
SG Hendungen - SG Oberleichtersbach (Donnerstag, 18 Uhr, in Bischofsheim)
Aufregung und Nervosität bei den jungen SGO-Kickern vor mehr als 750 Zuschauern in Obereschenbach waren spürbar, dennoch behielten die Oberleichtersbacher und Modloser im Elfmeterschießen ganz souverän die Oberhand gegen den SV Garitz. Für die gesamte Mannschaft von Coach Stefan Brustmann ist die spannungsgeladene Relegation absolutes Neuland. Und umso gieriger sind die Dreistelz-Kicker darauf, alle drei Runden im brutalen Fight von fünf Teams um einen einzigen Rhöner Kreisklassenplatz zu überstehen.
Trainer mit Vorbildfunktion
Man musste die SGO in dieser Saison auf der Rechnung haben, denn auch wenn Goalgetter Florian Friebel (28 Tore) eine Ausnahmestellung im Team inne hat, so ist die Mannschaft doch auf allen Positionen mit enorm antrittsschnellen Kickern besetzt, die frech und mutig in die freien Räume preschen. Ein bisschen mehr kühlen Kopf und Abgezocktheit würde man den ehrgeizigen, selbst ernannten "Keilerschweinen" bisweilen wünschen, aber da haben sie mit ihrem erfahrenen Coach mittlerweile ein recht gutes Vorbild.
Stefan Brustmann ist auch dann die Ruhe selbst, wenn die Volksseele überkocht. Über mangelnde Unterstützung der SG-Fans jedenfalls konnte sich das Team in Obereschenbach nicht beklagen. Gegen ebenfalls recht lautstarke Garitzer Grün-Weiße hielten die Oberleichtersbacher und Modloser Anhänger ganz locker mit. Auch nach Bischofsheim dürften sich am Donnerstag, 18 Uhr, wieder mehrere hundert gelb-blaue SG-Fans auf den Weg machen, um das Team gegen Hendungen/Sondheim nach vorne zu pushen.
Die SGO ist eine der ältesten Spielgemeinschaften im Landkreis, gebildet aus ehemals zwei Oberleichtersbacher Sportvereinen und dem MSV Modlos. "Die Fans lassen sich für die Relegation wirklich was einfallen, da geht jeder Spieler automatisch auch den einen, schweren Schritt mehr", lobt Trainer Stefan Brustmann die treuen Anhänger. "Wir müssen aber aus unseren vielen guten Chancen mehr machen. Gegen Garitz hatten wir genügend Möglichkeiten, das Spiel über 90 Minuten zu entscheiden. So aber ist der Physiotherapeut gefragt, um alle Spieler wieder fit zu bekommen. Aber es hat sich keiner ernsthaft verletzt."
Vorteil für Oberleichtersbach
Der große Kader ist aktuell das große Plus der SGO. "Ich habe immer genügend Möglichkeiten, von der Bank aus auf das Spiel zu reagieren." Gegen Hendungen fordert der Coach volle Konzentration auf die zahlreichen starken Offensivkräfte. "Die Mannschaft ist deutlich schwerer auszurechnen, als das bei Garitz der Fall war. Da wussten wir, dass wir unbedingt Björn Schlereth im Auge behalten müssen. Jetzt aber kommt ein Gegner mit ganz vielen torgefährlichen Akteuren auf uns zu. Wir haben uns, so gut es irgendwie ging, über die Zeitungen informiert. Der Gegner ist ja schon ein ganzes Stück entfernt."
Während die SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld in der ersten Runde ein Freilos erwischte, musste die SG Oberleichtersbach/Modlos auf dem Weg in die Kreisklasse schon eine Partie bestreiten. "Ein anderer Gegner wäre uns sicherlich lieber gewesen", sagt Günther Sopp, Pressesprecher des ehemaligen selbstständigen FC Hendungen, "denn mit dem einst eigenständigen MSV Modlos und auch mit der jetzigen Spielgemeinschaft SG Oberleichtersbach/Modlos verbindet uns eine freundschaftliche Beziehung." So spielte der jetzige Abteilungsleiter der Hendunger Kicker, Tobias Hahn, früher in Modlos, die guten Kontakte zu seinem Heimatverein sind allerdings niemals abgerissen. So trafen beide Kontrahenten, die sich jetzt um den Aufstieg in die Kreisklasse gegenüberstehen, in jüngster Vergangenheit in diversen Vorbereitungsspielen aufeinander. Doch dieses freundschaftliche Verhältnis wird am Donnerstag Abend für 90 oder eventuell auch 120 Minuten ruhen.
Die SG Hendungen-Sondheim/Gr. belegte in der abgelaufenen A-Klasse-Saison mit 59 Punkten und 99:33 Treffern den zweiten Platz hinter dem souveränen Meister VfR Stadt Bischofsheim. Knapp die Hälfte der Tore erzielte das brandgefährliche Sturm-Duo Nico Reußenzehn (26 Tore) und Noah Stock (23), auf dessen Treffsicherheit Coach Frank Hartmann auch diesmal zählt.
Nicht zur Verfügung steht berufsbedingt Kevin Sopp, ansonsten hat die SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld alle Mann an Bord. Der Gewinner der Partie in Bischofsheim hat allerdings noch lange nicht den Aufstieg in die Kreisklasse geschafft. Er muss dann noch im alles entscheidenden Spiel gegen den Sieger der Partie TSV Maßbach gegen TSV Poppenlauer antreten.
jim