Gräfendorfs U-19 hat die Chancen, aber Diebach gewinnt das Derby. Mit dem Sieg im Verfolgerduell gegen Obererthal bleibt die Garitzer U-13 oben dran.
SG Diebach - SV Gräfendorf 3:1 (1:0). Tore: 1:0 Florian Brune (24.), 2:0 Alexander Schumm (65.), 3:0 Moritz Gnerlich (Foulelfmeter, 70.), 3:1 Philipp Bold (80., Foulelfmeter).
Das Nachbarschafts-Duell hatte mit der SG Diebach einen etwas glücklichen, aber keinesfalls unverdienten Sieger gefunden. "Im Derby gegen meinen ehemaligen Verein auflaufen und einen Erfolg einfahren zu können, fühlt sich fantastisch an", sagte Lorenz Wahler, dessen Elf rasant startete mit den Gelegenheiten für Moritz Gnerlich und Michael Strasheim. Aber auch die Gegenseite wusste offensiv zu gefallen bei allerhand vielversprechenden Aktionen von Philipp Bold, Fabian Düsterwald und Nico Neder nach den Zuarbeiten von Fabian Reinhart, Jonathan Werner, Paul Weber oder Max Petrunin. Doch SG-Keeper Max Kalus präsentierte sich nicht nur in diesen Szenen als Meister seines Fachs.
Ihn hob SG-Coach Michael Leiber später ebenso positiv hervor wie die Innenverteidiger Dominik Sitzmann und Luis Schellenberger oder den aggressiv, aber stets fair verteidigenden Michael Strasheim und U-17-Spieler Mika Schaub, der viele Bälle eroberte und eine hohe Zweikampfquote aufwies.
Kurios geriet der Diebacher Führungstreffer, als der verunglückte Flankenball von Florian Brune aus 45 Metern SV-Keeper Lukas Ruppert überraschte. Ein Rückstand, der die Gäste wenig beeindruckte, die umgehend weitere Chancen kreierten durch Nico Neder nach einer Kombination über David Gomer und Fabian Düsterwald, dessen Direktabnahme nach Gomer-Zuspiel übers Tor segelte. 11:4-Torschüsse hatte die Elf von Anton Neder vor der Pause - und lag nach gut einer Stunde sogar mit 0:2 zurück, als Alexander Schumm aus acht Metern einschieben durfte nach einer Balleroberung von Mika Schaub und dessen Pass auf Moritz Gnerlich.
Nur fünf Minuten später hatten die Jungs aus Diebach und Fuchsstadt die Partie entschieden durch den von Gnerlich verwandelten Strafstoß nach einem Foul von Denis Önal an Simon Kress. Vorausgegangen war eine weitere Balleroberung im Mittelfeld durch Erik Jürgens, der dann Michael Strasheim auf die Reise geschickt hatte.
Ein deprimierender Doppelschlag für die Gräfendorfer Kicker, die an diesem Tag wahrlich keine schlechte Partie abgeliefert hatten. Und auch im zweiten Abschnitt jede Menge Torraumszenen fabrizierten, die im Normalfall für mindestens ein Spiel reichen. Julian Kleinhenz, der unter anderem Pech mit einem Lattentreffer hatte, Philipp Bold, Nico Neder, Max Petrunin und Fabian Düsterwald sorgten auch in Halbzeit zwei für ein Chancen-Übergewicht.
Bezeichnend, dass der Ehrentreffer der Gäste mit ihren Spielern aus Gräfendorf, Wartmannsroth, Dittlofsroda, Morlesau, Windheim, Obereschenbach und Hammelburg aus einem Strafstoß resultierte. Verwandelt von Philipp Bold nach Foul von Alexander Mathes an Julian Kleinhenz.
"Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Gerade in den letzten 20 Minuten kam Diebach kaum mehr zu Entlastungsangriffen", sagte Gräfendorfs Ex-Trainer Micky Wehner, der unter den Zuschauern war. "Ich hätte den baumlangen Paul Weber aus der Viererkette nach vorne beordert, um den Gegner mehr unter Druck zu setzen."
Klar, dass Michael Leiber nach dem Ausfall von drei Leistungsträgern, die von U-17-Spielern ersetzt wurden, mehr Komplimente zu verteilen hatte. "Wir haben sehr kompakt verschoben, im Verbund verteidigt, dynamisch, aber kontrolliert das Spiel eröffnet.
Unsere Zentrale hat die beiden sehr spielstarken und talentierten Spieler Nico Neder und Max Petrunin ordentlich in den Griff bekommen. Besonders freut es mich für Alexander Schumm. Endlich hat sich sein integres Verhalten ausgezahlt und wurde mit einem Tor belohnt."
SG Obererthal - SV Garitz 1:2 (0:1). Tore: 0:1 Luca Schlereth (14.), 0:2 Tim Schmid (38.), 1:2 Elias Schneider (56.).
Die Dramatik im Titelkampf spitzt sich zu. Nach dem Sieg im Verfolgerduell durfte sich der SV Garitz freuen, weil der Rückstand auf Tabellenführer TSV Großbardorf II nach dessen Niederlage gegen Brendlorenzen nur noch zwei Punkte beträgt.
Die Gäste kamen nach einer kurzen Abtastphase auch besser in die Partie mit der Großchance von Luca Schlereth, der seine gute Leistung dann krönte mit dem sehenswerten Führungstreffer aus der Drehung in den Winkel.
Das 2:0 für die Elf von Patrick Lülf, Matthias Loibersbeck und Jovan Cepf verpasste Silas Matte per Kopf nur knapp. "Mit durchgängiger Manndeckung haben die Garitzer unsere Leistungsträger in der Offensive weitestgehend aus dem Spiel genommen. Unser Kombinationsspiel mit kurzen Flachpässen konnten wir bei den fehlenden Räumen kaum durchziehen", analysierte Obererthals Coach Gerald Betz, dessen Elf nach dem Wechsel aber um ein Haar egalisiert hätte. Toll, wie der Garitzer Keeper Martin Reinhart den Schuss von Hussein Akbari noch um den Pfosten drehte. Nichts zu halten gab es beim zweiten Garitzer Treffer. Tim Schmid hatte einen Eckball auf Luca Schlicht gespielt, der spielte quasi per Hacke einen Doppelpass, den Tim Schmid mit einem sehenswerten Volleyschuss veredelte.
Einen dritten Gegentreffer verhinderte der SG-Keeper mit seiner famosen Rettungstat gegen Lukas Lülf (60.). Kurz davor hatte die Spielgemeinschaft mit Kickern aus Ober- und Untererthal verkürzt durch den satten Flachschuss von Elias Schneider nach einer zu kurzen Abwehr. "Schade, dass es nicht gereicht hat, jetzt versuchen wir es am Freitag beim Zweiten aus Heustreu wieder besser zu machen", sagte SG-Spieler Elias Wehner.
"Unsere sehr junge, eher schmächtigen, aber technisch versierten Spieler müssen lernen, sich besser zu wehren und sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen. Wir verbuchen das als lehrreiche Lektion", bilanzierte Gerald Betz, der ein Extra-Lob für Henrik Wagenmann parat hatte, "weil der robust dagegenhielt". Auf der anderen Seite hatte Patrick Lülf eine geschlossene Teamleistung gesehen - mit viel Herz und Einsatz. "Auffällig war die bedingungslose Bereitschaft, Fehler des Mitspielers auszubügeln.
Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie Spaß am Spiel hatte und eine tolle Gemeinschaft entstanden ist", sagte der SV-Übungsleiter, in dessem Team sich Dennis Vasilets und Erik Lülf immer wieder in den Dienst der Mannschaft stellten und gemeinsam mit Abwehrchef Max Krettek Obererthals starken Mittelstürmer vollständig aus dem Spiel nahmen.