Favoritin Jessica Schottorf wird Bayerische Meisterin

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Jessica Schottorf (55) vom TSV Bad Kissingen ist über 60 Meter Hürden ihrer Favoritenrolle gewachsen und wird erneut Bayerische U-18-Meisterin. Foto: Nürnberger
Jessica Schottorf (55) vom TSV Bad Kissingen ist über 60 Meter Hürden ihrer Favoritenrolle gewachsen und wird erneut Bayerische U-18-Meisterin. Foto: Nürnberger

Die Kissingerin rundet ihren Sieg über 60 Meter Hürden mit einem zweiten Platz im Sprint über 60 Meter ab. Annika Kirchner ist mit der 4 x 400-Meter-Staffel des LAC Quelle Fürth nicht zu schlagen.

Bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften führte über die 60 Meter Hürden kein Weg an Jessica Schottorf vorbei. Neben dem Hürdentitel erfreute die 16-Jährige vom TSV Bad Kissingen zudem mit Silber im Sprint über 60 Meter. Platz zwei sicherte sich mit einer starken Leistung auch Ivane Antonov (Bad Kissingen/LAC Quelle Fürth) im Dreisprung der Aktiven. Sein Bruder Dimitri musste den Wettkampf verletzt aufgeben, wurde aber dennoch Dritter. Annika Kirchner gewann mit dem Frauenteam des LAC Quelle Fürth einmal mehr Gold über 4 x 400 Meter. Vordere Platzierungen gab es zudem für Nick Przeliorz vom TSV Münnerstadt, sowie für Lynn Humpert und Lena Schröter vom TSV Bad Kissingen.

Bestzeit im Vorlauf

Jessica Schottorf trat schon im Vorlauf über 60 Meter (ohne Hürden) erfrischend locker auf und erzielte mit 7,97 Sekunden nicht nur eine persönliche
Bestleistung, sondern lieferte auch gleich mal die beste Zeit ab. Im Schongang absolvierte sie anschließend ihr Halbfinale. Nur zwei andere Sprinterinnen im zweiten Semifinale waren da noch schneller. Im Finale musste sie nach einem starken Finish nur Elene Paglinarini (LG Stadtwerke München) den Vortritt lassen und freute sich zurecht über das gewonnene Silber.
Um die Mission Gold im Hürdenlauf zu erfüllen, musste Jessica Schottorf am zweiten Tag schon alles geben. "Ich war vor dem Finale so richtig aufgeregt und nervös. Der Start im Vorlauf war bescheiden, wodurch die Zeit nicht besonders gut wurde", gestand die Gymnasiastin. Bis 20 Meter vor dem Ziel lag im Finale Sophia Lamptey (LG Stadtwerke München) nahezu gleichauf mit der Bad Kissingerin. Die machte dann aber über die letzten beiden Hürden alles klar und wurde mit persönlicher Bestzeit von 8,86 Sekunden Bayerische U-18-Meisterin. Über die 200 Meter, auch da gehörte sie zu den Titelaspirantinnen, wollte sie nicht mehr antreten. "Ich kann mich mit dieser Strecke einfach nicht anfreunden, die Hallenrunde ist immer so anstrengend. Da laufe ich doch viel lieber die Hürden", erklärte sie und schob nach der Siegerehrung sogar noch ein Sonder-Hürdentraining ein. "Wenn man schon in einer solchen Leichtathletik-Halle ist, die sogar über eine etwa 130 Meter langen Gerade verfügt, muss man dies nutzen", sagte sie und sprintete noch drei Mal im höchsten Tempo über die ungewohnt höheren U-20-Hürden.
Mit dem Regensburger Manuel Ziegler, war im Dreisprung der Aktiven der beste Deutsche des letzten Jahres am Start. Der Domstädter gewann mit der neuen deutschen Jahresbestleistung von 15,85 Meter vor Ivane Antonov. Der Bad Kissinger kam auf 15,35 Meter und zeigte sich vor allem im Anlauf verbessert. "Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden. Der Form aufbau für die Deutschen Meisterschaften am 22./23. Februar in Leipzig passt", freute sich Ivane Antonov.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht landete Dimitri Antonov im dritten Versuch des Dreisprungwettbewerbs der Aktiven in der Sandgrube. Schon zuvor machte dem WM-Dritten der Jugend U 18 eine Verstauchung im Sprunggelenk zu schaffen, weshalb er den Wettkampf sicherheitshalber beendete. So standen lediglich 15,01 Meter aus dem zweiten Versuch zu Buche, die am Ende den dritten Rang bedeuteten. Vater und Trainer Dimitri gab hinsichtlich der Verletzung Entwarnung. "Am Wochenende kann er bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften wieder starten."
Annika Kirchner wechselte vor etwas mehr als zwei Jahren mit Isabell Hergenröther und den Antonovs zum LAC Quelle Fürth. Die Wollbacherin ist seitdem eine verlässliche Staffelläuferin. Die 17-Jährige wurde vom Traditionsverein über 4 x 400 Meter der Frauen aufgeboten. Dass alleine ist bei der Leistungsbreite der Fürtherinnen meist eine Medaillengarantie bei Landesmeisterschaften. So war es nicht verwunderlich, dass Annika Kirchner zusammen mit ihren Staffelkolleginnen in 3:57,90 Minuten erneut den Titel holte.

Rasante Entwicklung

"Ich bin wahnsinnig glücklich, dass ich dies geschafft habe", erzählt Nick Przeliorz vom TSV Münnerstadt freudestrahlend nach dem Finale über 60 Meter der Jugend U 18. Gerade durfte sich der 15-Jährige aus Nüdlingen mit den besten Sprintern im Freistaat messen und wurde Achter. "Wenn man bedenkt, dass der Nick gerade einmal seit eineinhalb Jahren Leichtathletik betreibt, ist dies schon sehr beeindruckend", war auch Trainer Bernd Neumann mächtig stolz. In 7,43 Sekunden als Sieger seines Vorlaufes, sowie 7,41 Sekunden im Halbfinale und dann noch 7,42 Sekunden im Finale hat Nick Przeliorz in München ein konstant hohes Niveau abgerufen. Auffallend sein lockerer Laufstil, mit dem er auch einmal auf den längeren Sprintstrecken für Erfolge sorgen dürfte.
Lena Schröter vom TSV Bad Kissingen machte in der U 18 mit einem offensiven Lauf über 200 Meter ihr Vorlauf-Aus über 60 Meter wieder einigermaßen wett. Die 16-Jährige aus Arnshausen kam über die Hallenrunde nahe an ihre Freiluftbestzeit heran und wurde in 27,58 Sekunden Siebte. Teamgefährtin Lynn Humbert wurde im gleichen Wettbewerb Neunte. Eine noch bessere Platzierung gab es für die Garitzerin am ersten Wettkampftag. Da startete die Gymnasiastin über die 400 Meter und lief in persönlicher Bestzeit von 63,50 Sekunden auf den fünften Rang.