Die SG Garitz/Nüdlingen siegt unnötig kompliziert

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Kampf und Krampf: Es war ein Arbeitssieg, den die SG Garitz/Nüdlingen da fabrizierte gegen das Schlusslicht der Liga. Auf unserem Bild müht sich Carolin Annon ab gegen Öykü Keskin vom TV Haunstetten II. Foto: Hopf
Kampf und Krampf: Es war ein Arbeitssieg, den die SG Garitz/Nüdlingen da fabrizierte gegen das Schlusslicht der Liga. Auf unserem Bild müht sich Carolin Annon ab gegen Öykü Keskin vom TV Haunstetten II. Foto: Hopf

Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht: Beim Sieg über Haunstetten steht sich die SG Garitz/Nüdlingen mal wieder zu oft selbst im Weg.

SG Garitz/Nüdlingen - TSV Haunstetten II 22:20 (9:6).
Was für eine starke Abwehrleistung. Nur sechs Tore kassierte SG-Torfrau Pia Kunzmann in Halbzeit eins, parierte sogar zwei Siebenmeter binnen weniger Augenblicke. Und konnte sich in den ersten 30 Minuten auch auf ihre Vorderleute verlassen, die am eigenen Kreis ordentlich abräumten, in den ersten sieben Minuten kein einziges Tor kassierten. "Ich bin richtig laut geworden in der Kabine. Vielleicht zu laut. Aber ich war einfach enttäuscht von dem, was wir unseren Fans angeboten haben." Hatte SG-Coach Norbert Senft das falsche Spiel gesehen? Natürlich nicht. Himmel und Hölle gleichermaßen hatte die Spielgemeinschaft abgeliefert. Hatte tatsächlich stark verteidigt. Profitierte aber auch von einer unglaublichen Streuung des Gegners. Und hatte selbst mal wieder das Einmaleins des Handballs nicht auf die Reihe gebracht.
Dass Anne Früh zwei Siebenmeter verballerte und in kurzer Folge zwei Zeitstrafen kassierte, war nicht schön. Aber reparabel. Doch es sind die Kleinigkeiten, die die SG-Frauen den Rhyhtmus kosten. Da einen freien Wurf vergeben, dort Pech mit einem Holztreffer. Da einen Gegenstoßball dem Gegner in die Hand geworfen, dort einen Pass ins Leere gespielt. Norbert Senft reagierte mit einer Auszeit, mit vielen taktischen Wechseln. Und musste sich mit dem Publikum wundern, warum sich seine Truppe immer wieder selbst im Weg stand. Und das nach dem Derbysieg in Rimpar, der doch Selbstvertrauen hätte bringen müssen. "Wir passen uns dem Niveau des Gegners an", lautete ein Erklärungsansatz, der natürlich nicht als Entschuldigung taugt. Möglichkeiten, entscheidend davonzuziehen, gab es auch in der zweiten Halbzeit. Beim 18:15 zum Beispiel, oder beim 20:17. Auch diverse Überzahl-Situationen brachten nicht die erhoffte Entspannung. Wie es geht, wurde schon auch gezeigt. Ronja Schwalbe versenkte das Leder mit Schmackes in den Winkel, Lisa Wenzke traf mit Willenskraft und holte eine Zweiminuten-Strafe heraus, Melanie Dotzer sorgte für Erfolgserlebnisse vom Siebenmeterpunkt. Und Sabrina Kleinhenz teilte am Kreis aus. Es langte, in Gefahr geriet der Sieg nicht mehr. "Das war ein Kampfsieg. Aber ich sehe einigen Diskussionsbedarf", sagte der Trainer. Nächste Woche in Winkelhaid wartet wieder ein schlagbarer Kontrahent. Mit dem dritten Sieg in Folge wären die Abstiegsplätze ein ganzes Stück weit weg. Und der Trainer dürfte wieder runterfahren mit der Stimme.
Tore für die SG: Ronja Schwalbe (4), Lisa Wenzke (4), Sabrina Kleinhenz (3), Anne Früh (3), Melanie Dotzer (3/2), Anna Kleinhenz (2), Anna Zimmer (1), Carolin Annon (1), Julia Albert (1)