Dieser Sieg schmeckt honigsüß. Endlich mal wieder gewonnen. Endlich die ersten Auswärtspunkte, die ja intern doppelt zählen, weil es gegen Rimpar immer um mehr als zwei Punkte geht. "Der Erfolg war enorm wichtig. Dieses Match durften wir nicht verlieren", atmete Norbert Senft tief durch.
SG-DJK Rimpar - SG Garitz/Nüdlingen 17:19 (8:8).
Diesmal waren personelle wie taktische Rochaden des SG-Trainers aufgegangen, der Lisa Wenzke nach dem kurzfristigen Ausfall von Anne Früh auf Linksaußen stellte und vor dem Wechsel Anna Zimmer, später Anna Kleinhenz die Rolle der Spielgestalterin übertrug. Die knapp 200 Zuschauer, darunter zwei Dutzend SG-Fans, sahen kein hochklassiges, aber jederzeit temperamentvolles Derby, in dem die Gäste eine starke Abwehrleistung boten, aber offensiv zu viele Chancen - mal wieder - liegen ließen. Es war weitaus mehr drin als der unentschiedene Pausenstand. So gelang in einer vierminütigen Überzahl kein eigener Treffer, dazu wurden drei freie Würfe sowie ein Siebenmeter vergeben.
Der Start nach dem Wechsel war dafür richtig gut.
Mit drei Treffern in Serie und wiederholt starken Paraden von Stephanie Piske, die an diesem frühen Abend eine phänomenale Leistung abrufen konnte. Aber dann ein Stück weit im Stich gelassen wurde, weil der Gegner immer wieder auf zu wenig Gegenwehr stieß, zum 14:14 ausglich, auch von mehreren Überzahl-Situationen profitierte. Nun war es ein Spiel der Nerven. Und der Kräfte. "Ich wusste, dass wir konditionell mehr zu bieten hatten als Rimpar", sagte SG-Trainer Norbert Senft, der Lisa Wenzke aufgrund ihrer schmerzenden Schulter in der Schlussviertelstunde nur noch im Angriff einsetzte - und seinen Bank-Spielerinnen viel Einsatzzeit und damit auch Vertrauen gab. "Die Theresa Kleinhenz spielt eine richtig gute Abwehr, die kann das", sagte Senft, der zudem Pia Kunzmann zwischen die Pfosten beorderte, die gleich einen Siebenmeter parierte und ihrer erfahrenen Kollegin in nichts nachstand.
"Das ist nicht einfach für den Gegner, wenn er sich auf jemand Neues im Tor einstellen muss", sagte Senft. Ein Spiel mit dem Feuer, an dem sich die SG-Frauen nicht verbrannten. Über 15:15 und 16:16 ging es in die finalen fünf Minuten, in denen die Mannschaft endlich einmal Konzentration und Nervenstärke bewies. Das alles übrigens ohne Anne Früh, die verletzungsbedingt kurzfristig hatte passen müssen. Jetzt gilt es am Samstag nachzulegen. Zum Halloween-Heimspiel darf es wieder was Süßes sein für die SG-Frauen, das Saure ist für Haunstettens Reserve reserviert.
Tore für die SG: Lisa Wenzke (4), Sabrina Kleinhenz (4/1), Melanie Dotzer (4/2), Julia Albert (3), Ronja Schwalbe (1), Carolin Annon (1), Anna Kleinhenz (1), Franziska Thomas (1).