Im letzten Heimspiel der Saison trifft die SG Garitz/Nüdlingen im Unterfranken-Derby auf den HSV Bergtheim. Während die Heim-Sieben unbeschwert aufspielen kann, dürfen sich die Mainfranken im Titelkampf keinen Ausrutscher mehr erlauben.
Irgendwie schade. So viele spektakuläre Auftritte hat die SG Garitz/Nüdlingen (5./24:16) in dieser Bayernliga-Saison schon in der Schlossberghalle gezeigt. Mit dem Spiel am Samstag (18 Uhr) gegen den HSV Bergtheim (2./32:6) verabschiedet sich die Spielgemeinschaft erst einmal von ihrem Publikum, die drei Begegnungen danach finden allesamt auswärts statt. "Wir wollen unseren vielen Fans noch einmal ein Handballfest liefern", sagt SG-Trainer Harun Tucovic vor dem Unterfranken-Gipfel.
Ismanings Überhol-Manöver "Nur" Zweiter ist der Gegner, weil der TSV Ismaning unter der Woche bereits gegen Taufkirchen gewann und sich damit den Platz an der Sonne zurückeroberte. Doch die Mainfranken, die zuletzt den ESV Regensburg II in einem Nachholspiel deutlich besiegten, haben ein Spiel weniger, können also aus eigener Kraft die Meisterschaft samt Aufstieg in die 3. Liga bewerkstelligen.
Und nichts anderes ist das Ziel der Gäste, die für Tucovic den mit Abstand besten Kader der Liga haben. "Die sind auf allen Positionen erstklassig besetzt und haben auch auf der Bank eine unglaubliche Qualität. Wir müssen einen außerordentlich guten Tag erwischen, um nur den Hauch einer Chance zu haben", sagt Tucovic. Das Hinspiel hatten die SG-Frauen lange offen gehalten, ehe der Favorit eine Schwächephase nutzte und das Spiel noch mit sechs Toren Unterschied gewann (31:25). Vor allem Lisa Lichtlein hatte der SG-Defensive mit ihrer individuellen Klasse erhebliche Probleme bereitet.
Unabhängig vom Ergebnis ("Wir werden in jedem Fall einen super Kampf anbieten") spricht der Trainer bereits von einer gelungenen Punkterunde. Das Ziel war der Klassenerhalt, und der ist längst erreicht dank einer beeindruckenden Konstanz. "Wir haben bislang eine sehr erfolgreiche Saison gespielt, waren praktisch immer unter den Top Fünf.
Das hätten doch die kühnsten Optimisten nicht erwartet. Vor allem nach den personellen Problemen ab Dezember, als danach ein Kern von sieben, acht Spielerinnen die Hauptlast zu tragen hatte", sagt Tucovic, dessen Team ganz im Gegensatz zum Kontrahenten befreit aufspielen kann.
"Wir wissen alle, dass es zum Ziel keinen Fahrstuhl gibt, sondern man die Treppe benutzen muss", sagt derweil Bergtheims Trainer Stephan Dinkel. Und diese Treppe soll aus Sicht der Gastgeber so steil und uneben wie möglich sein. "Wir werden es dem Gegner natürlich so schwer wie möglich machen und wollen versuchen, die zwei Punkte in der Schlossberghalle zu lassen", sagt Topscorerin Lisa Wenzke, die das Derby ebenfalls als Zugabe sieht für eine prima Saison mit bislang erst einer Heimniederlage. "Dass wir sogar gegen die Mannschaften aus der Tabellenspitze punkten konnten, haben wir so nicht erwartet.
In der Schlossberghalle sind wir halt eine Macht und das haben wir auch unseren Zuschauer zu verdanken, die uns daheim, aber auch auswärts immer tatkräftig und lautstark unterstützen."
Eine Überraschung für die Fans Im Hinspiel hatten 400 Zuschauer für eine tolle Stimmung gesorgt, auch diesmal wird es kaum Lücken auf den Rängen geben, weil sich viele Bergtheimer Fans angesagt haben. Im Idealfall gibt es für die Heim-Sieben nach dem Spiel wieder ein Gläschen Sekt - die übliche Belohnung für starke Leistungen. Aber auch die Zuschauer müssen nicht darben. "Für unsere Fans wird es eine kleine Überraschung als Dankeschön der Mannschaft geben. Mehr wird nicht verraten", sagt Lisa Wenzke. Selbst schuld, wer sich das alles entgehen lässt.