Trotz klammer Kassen baut die Stadt einen Spielplatz, noch bevor ein städtisches Gesamtkonzept steht. Warum das nun doch geht und was alles gemacht wird.
Eine spannende Entscheidung für die Bad Brückenauer Kinder ist gefallen: Im kommenden Jahr entsteht ein neuer Spielplatz auf dem Areal der ehemaligen Minigolfanlage gegenüber der Musikschule. Und zwar nicht nur für Kinder ab sechs Jahren, sondern auch für Erwachsene.
Denn das war Voraussetzung für eine Förderung über die Regierung von Unterfranken. Über den Sonderfonds "Innenstädte beleben" kann die Stadt den Mehrgenerationenspielplatz umsetzen. Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) mahnt allerdings an: "Wenn wir unsere Linie verfolgen, dann dürften wir ihn eigentlich nicht bauen."
Konkret spielt er damit auf ein geplantes Gesamtkonzept an, das Stadt und Stadträte aktuell ausarbeiten (wir berichteten). Dabei stehen rund 180 Maßnahmen an, für die eine Prioritätenliste angefertigt werden soll. "Ein Spielplatz ist zwar schön, gehört aber nicht zu den Pflichtaufgaben einer Stadt", darauf weist Architekt Thorsten Grament von der städtischen Bauverwaltung hin.
Abstrich zu verkraften
Dennoch: "Dieses Projekt ist am weitesten vorangetrieben und wir könnten in die Umsetzung gehen", sagt Vogel. Das Bauamt in der Verwaltung, das derzeit noch unterbesetzt ist, würde dadurch auch wenige belastet, fügt der Bürgermeister hinzu. Bei einer weiteren zeitlichen Verschiebung würde außerdem der Fördersatz von 80 Prozent auf 60 Prozent abfallen. Alles Gründe, um eine Ausnahme zu machen. Das sehen auch die Stadträtinnen und Stadträte so.
Aber es gibt auch Abstriche zu verkraften. Ursprünglich sollte der bestehende Spielplatz direkt an der Musikschule ebenfalls neu gebaut werden. Ein Kleinkindbereich war dafür vorgesehen. Wegen der Kosten bleibt aber das Holzgerüst mit Schaukel, Rutsche und Klettermöglichkeit nun erhalten. "Das kann zu einem späteren Zeitpunkt angegangen werden", sagt Vogel.
Vorgesehen sind auf der Wiese des ehemaligen Minigolfplatzes rund um den Tulpenbaum vielfältige Spielmöglichkeiten. Darunter eine Klettergerüst, eine Nestschaukel, Hängematte, ein Bolzbereich, Picknickflächen und eine Tischtennisplatte. Für Erwachsene soll eine Calisthenics-Anlage für die sportliche Betätigung sowie diverse Geräte zum Muskelaufbau nahe an der Sinn entstehen. Für das Gleichgewicht sorgen eine Wackelbrücke, ein Kletterseil und Balancierpoller.
Geräte aus Stahl
Architekt Grament betont aber: "Die Fläche ist als Überschwemmungsfläche gekennzeichnet." Das habe Folgen für die Platznutzung: Weder sollte ein Zaun das Gelände von der Sinn abgrenzen, noch sollten Holzgeräte verwendet werden. "Dafür ist dauerhaftes Material wie Stahl geeignet", sagt Grament. Der Unterhalt der Geräte sowie ordentlicher Einfassungen halte sich so in Grenzen.