Sperrung bei Oerlenbach aufgehoben: Straße ist wieder frei

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Rechts und links der Zufahrt zur Bahnbrücke bauen Fachkräfte noch Leitplanken ein. Foto: Stefan Geiger
Rechts und links der Zufahrt zur Bahnbrücke bauen Fachkräfte noch Leitplanken ein. Foto: Stefan Geiger
Fachingenieur Bernhard Klauer, Matthias Wacker und Joachim Dietz als Verantwortliche vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt sowie stellvertretender Bürgermeister Gerhard Fischer (3. von links) zusammen mit Mitarbeitern der Firma Hell entfernen das Sperrschild von der Fahrbahn.
Fachingenieur Bernhard Klauer, Matthias Wacker und Joachim Dietz als Verantwortliche vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt sowie stellvertretender Bürgermeister Gerhard Fischer (3. von links) zusammen mit Mitarbeitern der Firma Hell entfernen das Sperrschild von der Fahrbahn.
 
Rechts und links der Zufahrt zur Bahnbrücke bauen Fachkräfte noch Leitplanken ein.
Rechts und links der Zufahrt zur Bahnbrücke bauen Fachkräfte noch Leitplanken ein.
 
 

Seit Freitagnachmittag läuft der Verkehr von und nach Oerlenbach wieder durch die Bahnbrücke. Die Sperrung ist aufgehoben. Die Gemeinde befürchtet eine Zunahme des Lkw-Verkehrs und hofft weiter auf die B 286 neu.

Der Verkehr kann seit gestern Nachmittag wieder durch die Bahnbrücke am Ortsausgang von Oerlenbach rollen. In knapp vier Monaten wurde die Straße tiefergelegt und die Durchfahrtshöhe von 3,60 auf 4,50 Meter vergrößert. Damit sollen Lkw-Unfälle verhindert werden, die immer wieder an dieser Stelle passiert sind.

Matthias Wacker ist der zuständige Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamts Schweinfurt und erklärt die Maßnahme bei der Eröffnung: "Die frühere Höhe von 3,60 Metern missachteten wiederholt Lkw-Fahrer. Ihre Fahrzeuge blieben an der Brücke hängen. Anhänger stürzten um, Auflieger wurden aus ihrer Verankerung gerissen. Zum Glück passierten die Unfälle nicht als gerade ein Zug über die Brücke fuhr."

Die wiederkehrenden Sorgen um die Sicherheit veranlassten das Amt im letzten Jahr, die Planungen für die Tieferlegung der B 286 zum Ende zu bringen. Das Staatliche Bauamt informierte die Gemeinde und die Arbeiten wurden ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Firma Josef Hell aus Bad Kissingen, Eltingshausen. Die Sanierung begann im April. Eine Woche vor der gesetzten Frist wurden die Arbeiten dank günstiger Witterung abgeschlossen. "Ohne jegliche Zwischenfälle", sagt Matthias Wacker.

Fahrbahn tiefergelegt

Um die Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern zu erreichen, mussten die Arbeiter auf 112 Metern Länge die vorhandene Wanne abflachen und die Fahrbahn absenken. Dabei durfte der Bahnverkehr nicht eingeschränkt werden. Es habe sich nicht vermeiden lassen, den Abschnitt fast vier Monate lang ganz zu sperren, meint Sachgebietsleiter Joachim Dietz.

"Die beidseitigen Widerlagerwände der Brücke mussten wir auf ihrer gesamten Länge tieferlegen und neue, durchgehende Stahlbetonbalken einsetzen. Es bestand die Gefahr, dass ein gespannter Grundwasserhorizont unter dem Bauwerk im Zuge der Erdarbeiten angeschnitten wird", sagt er. Das extrem trockene Wetter in den vergangenen Monaten verhinderte diese Befürchtungen, sagt der Sachgebietsleiter. Fast auf Höhe der Gleise wurden die Anfahrtsschutzträger zu beiden Seiten der Brücke gesetzt. Zusätzlich wurde eine Gasleitung unter der Brücke verlegt. "Es gab keinerlei Überraschungen", sagt Joachim Dietz. Regelmäßig wurde die Bahn in die Arbeiten einbezogen. "Jetzt - so hoffen wir - gehören die Brückenunfälle der Vergangenheit an."

Nimmt Lkw-Verkehr zu?

Die Sorgen um die Brücke beschäftigten auch immer wieder den Gemeinderat. "Die häufigen Unfälle verlangten eine Änderung. Der neuralgische Punkt ist jetzt zwar behoben, aber vielleicht drohen neue Risiken", machte der stellvertretende Bürgermeister Gerhard Fischer deutlich.

Die Ortsdurchfahrt sei erst vor Kurzem mit einer schmaleren Fahrbahn sowie Flachbord steinen, Grün- und Parkstreifen generalsaniert worden. Zu befürchten sei eine Zunahme des Lkw-Verkehrs. Bei Begegnungen sei nicht ausgeschlossen, dass die Laster auf die Gehsteige ausweichen und diese beschädigen.

Hoffen auf Bedarfsplan

"Nach wie vor muss die B 286 neu - zumindest die KG 43 neu nördlich an Eltingshausen vorbei - oberste Priorität haben, um den Fernverkehr aus Ebenhausen, Oerlenbach und Eltingshausen herauszubekommen", sagt Gerhard Fischer. Seit Jahrzehnten werde die Gemeinde vertröstet, sagt der stellvertretende Bürgermeister. "Die Bewohner glauben uns kaum mehr. Auf der anderen Seite wollen und sollen Gemeinden die Altorte mit neuem Leben erfüllen, meint er. "Wer aber will dort bei dieser Verkehrsbelastung wohnen?" Gerhard Fischer erwähnte den Bundesverkehrswegeplan, der im Herbst neu aufgestellt wird, mit der Hoffnung, dass die B 286 neu im vordringlichen Bedarf bleibt.

"Darauf haben wir keinen Einfluss", ergänzte Matthias Wacker. "Für den weiteren Ausbau der B 286 bis zur Anbindung an die B 19 gibt es keine konkreten Planungen." Dafür müsste die Kuppe nach der Brücke abgeflacht und im weiteren Verlauf die Talkurve entschärft werden, erklärt Matthias Wacker. "Im Vorfeld müssen wir als naturschutzrechtliche Auflagen Flora und Fauna kartieren." Erneute Sperrungen stehen in nächster Zeit nicht an.