Sorgenkind Schlossbergschule

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Intensive Diskussionen gab es im Nüdlinger Gemeinderat über die Schlossberg- Grund- und Mittelschule. Hier bereiten der Brandschutz und die Jugendsozialarbeit den Räten große Sorgen. Foto: Werner Vogel
Intensive Diskussionen gab es im Nüdlinger Gemeinderat über die Schlossberg- Grund- und Mittelschule. Hier bereiten der Brandschutz und die Jugendsozialarbeit den Räten große Sorgen. Foto: Werner Vogel

Intensive Diskussionen gab es im Nüdlinger Gemeinderat über den Brandschutz und die Jugendsozialarbeit in der Schlossberg- Grund- und Mittelschule.

Zwei völlig unterschiedliche Problemfelder im Zusammenhang mit der Schlossberg Mittelschule beschäftigten die Nüdlinger Gemeinderäte in ihrer 12. Sitzung. War die Diskussion um den vorgeschriebenen zweiten Rettungsweg im Brandfall von Sachargumenten geprägt, warf der Tätigkeitsbericht der Fachkraft für Jugendsozialarbeit, Franziska Strohmer, drängende Fragen nach einer effektiveren Zusammenarbeit zwischen Schule, Schülern und der Jugendsozialarbeit
auf.


Schneller Handlungsbedarf

Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) ließ keine Zweifel aufkommen: "Auch wenn die Zukunft der beiden Schulgebäude in der Gemeinde diskutiert wird, für die Schlossbergschule ist nach der Bauzustandserfassung durch eine Fachfirma und der Feuerbeschau durch Stadtbrandinspektor Harald Albert und Kommandant Alexander Frey, sofortiger Handlungsbedarf angesagt". Weil Brandschutztüren fehlen muss umgehend ein zweiter Rettungsweg gefunden werden.


Türme als 2. Rettungsweg

Für jedes Klassenzimmer muss eine Evakuierungsmöglichkeit bestehen, ohne dass das Treppenhaus benötigt wird. Um diese Vorgaben einhalten zu können, müssen nach Rücksprache mit der Regierung entsprechende Vorrichtungen an der Außenseite Schulgebäudes angebracht werden. Eine Lösung könnten mobile Gerüsttürme darstellen. Mit Planung, Ausschreibung und Umsetzung einschließlich der Frage, ob die Türme gemietet oder angeschafft werden, wurde die Verwaltung beauftragt. Die außerplanmäßigen Haushaltsmittel für 2016 genehmigte der Gemeinderat einstimmig.
Auf dringende Bitten der Schule hin hat die Gemeinde für das Schuljahr 2015/2016 eine Halbtagesstelle für Jugendsozialarbeit an der Schlossberg Mittelschule finanziert. Träger der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist das Bayerische Rote Kreuz.


Spezielle Förderung nötig

Der Tätigkeitsbericht der JaS-Fachkraft Franziska Strohmer machte deutlich, dass es weiterhin geraten scheint, auch in Nüdlingen individuelle Beeinträchtigungen von Schülern mit Problemlagen durch spezielle Förderung und Betreuung zu unterstützen. Probleme in der Klasse, Verhaltensauffälligkeiten, Mobbing, schulische Schwierigkeiten und psychische Belastungen bis hin zu Suizidandrohung sollen durch Stärkung der Selbstkompetenz ausgeglichen werden.


Kompetenztraining

Strohmer führte aus, dass sie neben der persönlichen Beratung zusammen mit Lehrkräften den Schwerpunkt ihrer Arbeit in der regelmäßigen Betreuung durch Hausbesuche bei den betroffenen Familien sieht. Auch ein Sozialkompetenztraining wurde durchgeführt. Angedachte Projekte wie "Schulgarten", "Gesundes Pausenbrot" und eine gute Netzwerkarbeit innerhalb der Schule konnten allerdings nicht zufriedenstellend umgesetzt werden.


Zeitnah Gespräch geplant

Auch zu Lehrerkonferenzen, Elternabenden und Schulveranstaltungen sei sie nur selten eingeladen worden. Die Betroffenheit von Bürgermeister und den Räten war greifbar und führte letztlich zur Erkenntnis, dass zeitnah ein Gespräch zwischen Schulleitung, JaS und der Gemeinde stattfinden soll.