Ein abwechslungsreiches Programm wurde beim Chorkonzert des Garitzer Gesangvereins geboten.
Chorgesang ist bei vielen Menschen nicht mehr "in". Dabei sind die Chöre wichtige Kulturträger für das Liedgut eines Volkes. Nachwuchsprobleme plagen viele Gesangvereine. Eine Überalterung der Stimmen ist oft die Konsequenz. Dabei können auch ältere Stimmen überaus reizvoll sein. Für das Konzert wurde ein ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm erarbeitet, das die Zuhörer anspricht und begeistert und schon klappt es. So geschehen beim Gesangverein Garitz in der Bad Kissinger Wandelhalle.
Nicht nur leichte Kost
"Sommer in der Stadt" hieß die Überschrift im Programmheft. Leichte Kost sollte man meinen. Doch die engagierte Chorleiterin Andrea Metzler hatte ein Programm für das Chorkonzert erarbeitet, das sich sehen lassen konnte. Mehrstimmig intonierten drei Chorformationen des Garitzer Gesangvereines Melodien die zu Herzen gingen. Romantik bis zur Gegenwart reichte die Konzertliteratur. Wer sich auf diese Musikrichtung einließ, wurde nicht enttäuscht. Das Publikum konnte sich entspannt zurücklehnen und eintauchen in die wunderbare Welt des mehrstimmigen Chorgesanges.
"Abendsegen" und "Memory"
Wenn man bedenkt, dass alle Sänger Laien sind, setzten sie die Poesie der Texte und die ansprechende Kompositionen der Musiker ansprechend um. Mal A Cappella oder am Flügel von Stefan Ammersbach begleitet, erklangen so bekannte Melodien wie der "Abendsegen" aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck, "Memory" aus dem Musical "Cats" von Andrew Lloyd Webber, "Im Abendrot" nach einer Melodie von Franz Schubert oder "Südliche Sommernacht" nach einer italienischen Volksweise. Dabei gliederte sich der Chor mal als Frauen-, mal als Männer-, mal als gemischter Chor auf.
Die Zuhörer spürten, dass die Chormitglieder intensiv an den Stücken gearbeitet hatten. Chorleiterin Andrea Metzler dirigiert dynamisch und mit viel Körpereinsatz ihre Sangesfreunde, gab präzise die Einsätze. Sichtbar wurde, dass manche der Sänger dies gar nicht nötig hatten - sie hatten die Melodien perfekt im Blut. Herausragend war auch die Dynamik der Sopranisten beim gemischten Chor. Das Konzert war für einen als Zuhörer ein Erlebnis, das betörte.
Gelungenes Programm
Gelungenes Programm, ansprechende Melodien, wunderbare Interpretationen machten den Abend so spannend und energiegeladen. Ansprechend auch die poesievolle Moderation von Hermann Schober. Kurz, knackig und mit lyrischen Texten, stellte er die einzelnen Musikblöcke vor und sprach schon vor dem Erklingen der Lieder die Herzen der Zuhörer an.
Der Gesangverein Garitz schaffte den Spagat, die Sangesmuffel mit den Sangesfreunden zu verbinden, so dass am Ende der Aufführung alle lautstark das alte Volkslied "Kein schöner Land in dieser Zeit" mit Freuden mitsangen.