"Singer pur" singt in Bad Kissingen

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Das Vokalensemble Singer Pur, bestehend aus Claudia Reinhard (von links), Klaus Wenk, Markus Zapp, Manuel Warwitz, Reiner Schneider-Waterberg und Marcus Schmidl. Foto: Peter Klopf
Das Vokalensemble Singer Pur, bestehend aus Claudia Reinhard (von links), Klaus Wenk, Markus Zapp, Manuel Warwitz, Reiner Schneider-Waterberg und Marcus Schmidl. Foto: Peter Klopf

Sie singen auf deutsch und ohne Begleitung durch Musikinstrumente. Die A-cappella-Formation "Singer pur" trat im Großen Saal des Regentenbaus auf.

Singer Pur gehört zurzeit wohl zu den bekanntesten deutschen Vokalensembles. Seit ihrer Gründung 1991 haben sich Singer Pur zu einer der herausragenden A-cappella-Formationen entwickelt und genießen mittlerweile auch vonseiten der Fachpresse das Prädikat des "derzeit führenden deutschsprachigen Vokalensembles". Es sind zum Teil ehemalige Regensburger Domspatzen: eine Sopranistin (Claudia Reinhard), drei Tenöre (Klaus Wenk, Markus Zapp, Manuel Warwitz), ein Bariton
(Reiner Schneider-Waterberg) und ein Bass (Marcus Schmidl). Im Rahmen des Kissinger Winterzaubers trat das Ensemble jetzt im Großen Saal auf.

Neben der künstlerischen Qualität sind vor allem die Lust am Experimentieren und die sich daraus ergebenden außergewöhnlichen Programme die herausragenden Eigenschaften von Singer Pur. Das Repertoire reicht von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Werken, von geistlicher Musik bis zum Volkslied und Jazz.
War der erste Teil des Konzertes von Adventsliedern geprägt, so stand nach der Pause weltliche Vokalmusik auf dem Programm. Sechsstimmig, original und in Arrangements, erklangen bekannte Lieder wie "Machet die Tore weit", "Wie schön leuchtet der Morgenstern" oder "O Heiland, reiß die Himmel auf". Schon mit dem ersten Lied hatten die Vokalisten ihr Publikum für sich gewonnen. Vom Staub des Traditionellen befreit und ohne dabei kitschig zu werden, berührten die Lieder die Zuhörer tief in ihrem Inneren.

Neue Arrangements

Mit Felix Mendelssohn-Bartholdys "Abschied vom Walde" wurde eine andere Seite im Notenheft aufgeschlagen. Überraschend und unkonventionell - so setzte das Vokalensemble deutsche Volkslieder und Chorsätze der Romantik in neuen Arrangements in Szene, denen Songs wie "When We Dance" oder "Fields Of Gold" des Rock-Musikers Sting folgten. Die Sänger griffen dabei die Seele dieser Songs auf und gingen zu sechst durch die anspruchsvollen Arrangements der Werke von Sting. Dem Ensemble gelang es dabei, das Spannungsfeld von alter und neuer Musik auszuloten und dem Publikum neue Klangerfahrungen zu vermitteln.

Als Zugaben sang das Sextett "Drei Schiffe sah ich segeln" und "Still, still, still, weil's Kindlein schlafen will". Ein außergewöhnliches Konzert, das sich von den gängigen Adventskonzerten landauf landab dank der Professionalität der Sänger und seiner Einzigartigkeit der Arrangements deutlich unterschied.