Die drei Polizei-Dienststellen im Landkreis melden keine größeren Probleme. Doppelte Schichten sorgten für Sicherheit.
und Ralf RuppertFür Hubert Dorn und Herbert Belz aus Riedenberg ist der Jahreswechsel immer besonders spannend: Seit dem Jahr 2002 stellen sie jedes Jahr eine meterhohe Jahreszahl oberhalb des Ortes auf, die kilometerweit im oberen Sinntal zu sehen ist. Um Punkt zwölf Uhr in der Silvesternacht entscheidet sich dann, ob die Zeitschaltuhr und die übrige Technik richtig eingestellt sind.
Die Jahreszahlen neben dem Riedenberger Kapellchen schmieden Hubert Dorn und Herbert Belz immer per Hand und umwickeln sie mit wetterbeständigen Lichtschläuchen. Abenteuerlich wird es bei der nicht ganz ungefährlichen Installation auf dem steilen und schwer zugänglichen Felsen. Aber die Mühe ist es ihnen wert, weil die beleuchtete Zahl viele Blicke auf den Basaltfels hoch über dem Ort lenkt.
Während die Riedenberger den Berg hoch schauten, feierten in Bad Kissingen heuer wieder viele Besucher Silvester in der Kisssalis-Therme. Die Nachfrage war groß: Knapp drei Wochen im November reichten laut Organisatoren aus, um alle Karten für die dortige Silvesternacht zu verkaufen. Inzwischen kommen zahlreiche Bad Kissinger und Garitzer auch nur kurz vor Mitternacht auf die festlich geschmückte Heiligenfelder Allee, um dort zumindest das grandiose Feuerwerk mitzuerleben. Eine viertel Stunde dauerte das farbenprächtige Spektakel, bei dem sich Hoch- und Bodenfeuerwerk abwechselten. In der Stadt und den Stadtteilen wurde noch bis weit nach ein Uhr geböllert und geschossen, wobei die Zahl der Böller und Kracher jedes Jahr abnimmt, die Zahl der hoch in den Nachthimmel steigenden Raketen aber, zumindest gefühlt, doppelt zunimmt.
Nach Angaben der drei Polizei-Dienststellen im Landkreis lief der Jahreswechsel insgesamt heuer eher ruhig über die Bühne: Brände und schwerere Verletzungen blieben aus. Die Polizeiinspektion Bad Brückenau hatte wie immer die Streifenbesatzungen gegenüber normalen Nächten verdoppelt. "Auch wenn es im Vorfeld keine konkreten Warnhinweise für Gefährdungen gab, war diese Vorsichtsmaßnahme angesichts vieler ausgelassener Silvesterfeiern erforderlich", sagt Dienststellenleiter Herbert Markert.
Drei Einsätze im Norden
Bis Mitternacht blieb es ruhig, danach rückten die Beamten zu drei Einsätzen aus: In der Düsseldorfer Straße in Bad Brückenau hatten sich zwei Gruppen jüngerer Leute zunächst ein gutes neues Jahr gewünscht, gerieten danach aber in Streit. Während die Kontrahenten mit vier Polizeibeamten zur Feststellung der Personalien auf dem Gehweg standen, raste ein Pkw auf die Gruppe zu. Der Fahrer stieg aus und reagierte auf Ansprache durch die Polizei sofort mit Faustschlägen, die einen Beamten leicht verletzten. Mit Einsatz von Pfefferspray wurde er überwältigt und zur Dienststelle gebracht. Gegen den Vater einer der Jugendlichen wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt.
Gegen 2 Uhr war der Rettungsdienst in einen Ortsteil von Zeitlofs unterwegs. Dort hatten sich zwei amtsbekannte und angetrunkene Erwachsene in die Haare bekommen, die Polizei musste allerdings nicht mehr eingreifen. Kurz nach 2 Uhr wurde eine stark blutende Person in der Blumenstraße in Bad Brückenau gemeldet. Allerdings stellte sich der Notfall als schlechter Scherz heraus.
Auto in Euerdorf beschädigt
"Die Silvesternacht verlief im Dienstgebiet im Allgemeinen relativ ruhig", berichtet Kay Bohmann von der Polizeiinspektion Hammelburg. Lediglich ein Pkw in Euerdorf wurde in der Silvesternacht beschädigt: Unbekannte schlugen in der Hammelburger Straße mit einem Verkehrszeichen auf ein Auto ein. Den Schaden an Karosserie und Frontscheibe schätzt die Polizei auf 2500 Euro. Hinweise nimmt die Polizei Hammelburg, Tel. 09732/9060, entgegen.