Die Vorgehensweise und auch die Beute seien typisch für eine organisierte Arbeitsweise, wie man es von osteuropäischen Tätern kenne. "Aber dennoch können wir nicht außer Acht lassen, dass es sich auch um einen heimischen Einbrecher handeln könnte", so Kathrin Thamm. Banden seien spezialisiert auf tatsächlich leichte Beute wie Bargeld, Schmuck oder hochwertige Elektronik: Die Sachen wiegen wenig, Elektronik kann man leicht zu Geld machen, Schmuck kann eingeschmolzen werden.
Fälle wie diese "leider sehr oft"
Für Kathrin Thamm ist es "leider nichts außergewöhnliches, Fälle wie diese haben wir leider sehr oft in ganz Unterfranken". In allen vier Fällen wurden Spuren gesichert, wie es um die Auswertung steht, kann die Hauptkommissarin aufgrund der laufenden Ermittlungsverfahren noch nicht sagen. Was sie aber weiß, ist, dass ein solcher Einbruch für viele Menschen ein schwerer Eingriff in die Intimsphäre ist. "Die Bearbeitung derartiger Delikte hat bei uns eine hohe Priorität. Denn die eigene Wohnung ist ein geschützter Bereich. Da möchte man niemanden fremden drin haben. Ein Fremder, der alles durchwühlt, auch Unterwäsche-Kommoden - das macht etwas mit einem." Wenn die Beamten vor Ort merkten, dass den Betroffenen der Einbruch schwer zu schaffen macht, dann verweisen sie bevorzugt auf die Opferanlaufstelle "Weisser Ring".
In allen vier Fällen ermittelt die Schweinfurter Kriminalpolizei. Die Beamten suchen noch nach Hinweisen unter der Telefonnummer 09721/201-1731
Tipps der Polizei:
1. Verschließen Sie die Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit
2. Gekippte Fenster sind offene Fenster und für einen Einbrecher kein Problem.
3. Rollläden sollten nachts - und nie tagsüber - geschlossen werden, damit sie nicht sofort Ihre Abwesenheit signalisieren.
4. Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Fenster und Fenstertüren einen guten Einbruchschutz (mindestens Widerstandsklasse RC2). Die Polizeidienststellen helfen Ihnen bei der Wahl weiter.
5. Wer nachrüsten will, der ist mit einem einbruchhemmenden Gitter vor den Fenstern gut beraten.
6. Bewegungsmelder, die ein Licht auslösen, können in vielen Fällen bereits Einbrecher abschrecken.
7. Polizeiberatungsstellen geben Ihnen Informationen zu Warnanlagen.
8. Lassen Sie Ihre Wertsachen zu Hause nicht offen herumliegen.
9. Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn - in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance.
10. Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie beispielsweise den Briefkasten leeren.
11. Alarmieren Sie bei Gefahr und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110.