Konrad Kuhn erhielt eine besondere Ehrung bei der Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reiterswiesen
Einsätze sind oft unspektakulär - trotzdem besteht fast immer auch Gefahr für Leib und Leben. "Feuerwehrfrauen und - männer verrichten ihren Feuerwehrdienst mitsamt den dazugehörigen Übungen, Weiterbildungen und sonstigen Veranstaltungen meist ohne großes Aufsehen", so der Kommandant der Reiterswiesener Feuerwehr, Bernd Ort, bei der Mitgliederversammlung im Feuerwehrhaus. "Für die Bevölkerung ist es selbstverständlich geworden, dass bei einem Brand, einem Verkehrsunfall oder einfach nur bei einer Katze, die auf einem Baum sitzt und nicht mehr herunter kommt, die Feuerwehr anrückt und Hilfe leistet. Und das zu jeder Tages- und Nachtzeit."
262 Mitglieder zählt der Feuerwehrverein 2016. Davon waren 71 aktive Wehrmänner, der Jugendfeuerwehr gehörten 21 Jugendliche an, weite 18 Musiker und 23 Ehrenmitglieder. Mit 101 fördernden Mitgliedern ist auch dieser Anteil relativ hoch. Die Feuerwehr Reiterswiesen hält für die Einsätze drei Gruppen bereit. Zusätzlich stehen eine Maschinistengruppe mit 16 Kameraden und eine Atemschutztruppe mit 17 Geräteträgern sowie eine Seniorengruppe mit 14 Veteranen (für spezielle Aufgaben) bereit. 2016 wurde die Wehr zu 24 Einsätzen gerufen. Darunter sechs Brandeinsätze und vier Hilfeleistungen. Dies berichtete der stellvertretende Kommandant Tobias Dittrich. Das größte Ereignis im vergangenen Jahr sei die Fertigstellung des Anbaues am Feuerwehrhaus und das anschließende Herrichten der Festwiese durch die Mitglieder gewesen.
Lang war auch die Auflistung der vielen Übungen und Fortbildungen für die Aktiven der Wehr. Standen früher die Brandeinsätze im Vordergrund, nahmen in den vergangenen Jahren die technischen Hilfeleistungen immer mehr zu. Dies setze sehr viel technisches Know-how, aber auch sehr viel Fachwissen voraus. Viel Arbeit auch für den Jugendwart Lothar Kiesel und sein Ausbilderteam. Durch eine Werbeaktion gegangenes Jahr konnten zehn neue Mitglieder für die Jugendfeuerwehr gewonnen werden. Per Handschlag wurden diese durch den Kommandanten in die Wehr aufgenommen: Annika Haub, Leonie Scheit, Fabian Bühner, Fabian Geipel, Lukas Ort, Artur Schärmann, Robin Kuhn, Conner Zauner, Vincent Halbig, Maximilian Müller, außerdem als Quereinsteiger Florian Weingärtner. Mit einer speziellen Grundausbildung und jugendspezifischen Veranstaltungen, werden die soziale Kompetenz sowie der Zusammenhalt gefördert und die Jugendlichen an den aufopfernden Dienst zum Wohle der Allgemeinheit herangeführt.
Was bei der Versammlung positiv ins Auge stach - die komplette Jugend war vertreten. Jugend, Mittelalter und Senioren buntgemischt zeigten, dass die Reiterswiesener Feuerwehr es versteht, die verschiedenen Generationen an sich zu binden. Auch die Anzahl der Aktiven und der Jugendlichen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl kann sich sehen lassen. Neu aufgenommen wurde außerdem Björn Anders als Aktiver sowie Wolfgang Leirich als Musiker für die Musikkapelle. Befördert wurden: Julia Sauer, Katharina Back und Margherita Castronuovo zur Feuerwehrfrau, Philipp Kiesel, Stefan Renninger(Oberfeuerwehrmann), Michael Brendler (Hauptfeuerwehrmann) und der stellvertretende Kommandant Tobias Dittrich zum Oberlöschmeister. Das Dienstalterszeichen für 20 Jahre aktiven Dienst wurde Tobias Dittrich überreicht.
Bei den Vereinsehrungen für langjährige Mitglieder wurden bedacht: Stefan Kiesel, Markus Brehm und Norbert Hemberger (25 Jahre) sowie Hans Brehm (50 Jahre). Sechs Jahrzehnte gehört Löschmeister Konrad Kuhn dem Feuerwehrverein an. Er wurde mit der Ehrenurkunde, einem Präsentkorb und einer Statue des heiligen Florian geehrt. Für Konrad Kuhn kam die Ehrung unerwartet. Er sagte: "Ich bin vollkommen überrascht. Ein Glück, dass ich meine Uniform anhabe." Bürgermeister Toni Schick betonte bei seinen Grußworten: "Was Sie ehrenamtlich leisten ist unbezahlbar. Wenn wir sie für ihre Leistungen bezahlen müssten wäre die Stadt pleite." Fazit der Veranstaltung: Trotz aller positiven Aspekte, treibt die Wehrmänner die Sorge um, irgendwann finanziell bei ihren wichtigen Aufgaben abgehängt zu werden und diese nicht mehr zu stemmen zu können.