Beim Feuerwehrfest werden die Stangenrother Floriansjünger erstmals mit ihrer Feldküche arbeiten und ein Fahrzeug mit Namen "Ines" segnen lassen.
Sie stehen am Ortseingang, egal aus welcher Richtung man kommt. Sie sind grün und speien Feuer aus der Nase. Es handelt sich dabei um Drachen, genauer gesagt um Feuerdrachen. Sie weisen auf das bevorstehende Wochenende hin, den 29. und 30. Oktober. Warum? Fragt sich so mancher.
Erst beim näheren Betrachten fällt auf, dass die recht lustig dreinschauenden Exen an den Stangenrother Ortseingängen allesamt Helme tragen.
Feuerwehrhelme, so wie Grisu, der kleine Drache, der als Zeichentrickfigur Ende der 1970er- und später in den 1990er-Jahren über die Bildschirme flimmerte und schon seit Jahren als Maskottchen der Feuerwehren gilt.
In Stangenroth sind die Drachen am Ortseingang auch Maskottchen. Diese gibt es seit 1998, wurden von Jürgen Gärtners Frau geschaffen. Sie sind seither Boten des alle paar Jahre stattfindende Feuerwehrfestes, so auch heuer.
Das diesjährige findet am Samstag und Sonntag in der Rhönfesthalle statt und soll ein ganz besonderes werden.
Abschiedstournee
Höhepunkt wird, das ist unbestritten, der Auftritt der Waldfensterer Bergmusikanten, die in diesem Jahr auf Abschiedstournee sind. "Sie geben hier bei unserem Fest ihr letztes Konzert in Stangenroth", erklärt Feuerwehrvorstand Christian Metz. Die Waldfensterer musizieren ab 19 Uhr.
Doch der Festbetrieb startet schon am späten Nachmittag. Um 17 Uhr ist ein Festgottesdienst in der Kirche geplant, in dessen Anschluss das neue Fahrzeug der Stangenrother Wehr gesegnet wird. "Ines" nennen die Floriansjünger den Bus. "Weil an dem Schlüsselanhänger ein Namensschild mit der Beschriftung Ines befestigt war", erklärt Kommandant Sebastian Metz. Somit stand für ihn und seine Mitstreiter fest, dass dieses Mehrzweckfahrzeug auch so heißen muss.
Dessen Anschaffung war notwendig geworden, weil im neuen Löschfahrzeug der Stangenrother Wehr nur noch sechs Personen unterkommen. "Eine Löschgruppe hat aber neun Männer und Frauen. Somit fehlten uns drei Plätze", erklärt der Kommandant. Aber nicht nur die Stangenrother nutzen die "Ines", sondern alle Wehren im Markt Burkardroth.
Erster Einsatz bereits hinter sich
"Man kann darin beispielsweise eine kleine Einsatzleitung unterbringen, die bei größeren Einsätzen erforderlich ist", so Metz. Inzwischen hat die "Ines", die als Gebrauchtwagen angeschafft wurde, schon mehrere Einsätze hinter sich, ist somit nicht mehr ganz so taufrisch.
"Wir hatten sie bei einem Zimmerbrand in Waldfenster dabei und bei einer Vermisstensuche", erläutert der Kommandant.
Zum diesjährigen Feuerwehrfest wird aber noch eine weitere Neuanschaffung zum Einsatz kommen, die Feldküche. "Wir werden damit kochen", freut sich Jürgen Gärtner. Bereits im vergangenen Jahr haben mehrere Stangenrother Floriansjünger den Lehrgang "Technischer Helfer am Feldkochherd" besucht.
Nun haben Gärtner und vier Mitstreiter von der Vorstandschaft den "Lehrgang zum Verpflegungshelfer" in Rottendorf drangehängt, bei dem sehr viel Wissen rund um die Hygiene vermittelt wurde.
Regionales aus der Feldküche
Jetzt brennen sie förmlich darauf, ihre neuerworbenen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Schließlich müssen die Stangenrother bereit sein, wenn die Feldküche bei einem Großeinsatz im Landkreis angefordert wird. "Mit ihr lassen sich 250 Portionen Gulasch und sogar 600 Portionen Eintopf zubereiten", erklärt Gärtner. Doch zum Feuerwehrfest soll es neben den üblichen Köstlichkeiten vom Grill auch regionale Spezialitäten aus der Feldküche geben.
Am Samstag werden 125 Kilogramm Schwein zu 250 Portionen Kesselfleisch verarbeitet, das ab 18 Uhr angeboten wird. "Wir bauen dazu ein Buffet auf. Da kann sich dann jeder nehmen, was er mag, egal ob Bauch, Innereien, mageres Fleisch oder die Steckdose", erklärt Vorstand Christian Metz. Ebenso wird bei den Beilagen, den Zwiebeln und dem Meerrettich, verfahren.
Schließlich habe die Erfahrung gezeigt, dass dann weniger weggeschmissen wird.
Denn für das Kesselfleisch wird nicht irgendein Schwein verarbeitet, sondern ein heimisches aus Stangenroth, das bei Landwirt und Metzgermeister Burkard Mahlmeister aufgewachsen ist. Am Sonntag werden dann Forellen aus der Rhön gegrillt - mit der Feldküche und nicht von den Drachen, die derweil am Ortseingang Feuer speien.
Das Festprogramm: Samstag, 29.
Oktober: um 16.40 Uhr Aufstellung zur Kirchenparade, 17 Uhr Festgottesdienst anschließend Fahrzeugweihe, 18 Uhr Kesselfleischessen, 19 Uhr Auftritt der Waldfensterer Bergmusikanten;
Sonntag, 30. Oktober: ab 11.30 Uhr Fischfest in der Rhönfesthalle, später Kaffee und Kuchen.