In Steinach liegen satte 20.000 Quadratmeter Bauerwartungsland brach. In der jüngsten Bürgerversammlung wurde jetzt vorgeschlagen, diese Flächen doch besser zu vermarkten.
Rund 40 Personen aus Steinach, Roth, Hohn und Nickersfelden hatten sich eingefunden, um das vergangene Jahr mit Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) Revue passieren zu lassen und natürlich auch, um Fragen zu stellen. So ging es um die ehemalige Abfalldeponie in Steinach, die eigentlich zum 31. Dezember 2014 geschlossen werden sollte. Jetzt sei die Betriebsdauer um um zwei Jahre verlängert worden, ehe der Platz geebnet und renaturiert werden muss. "Warum kann man die Deponie nicht offen lassen, wenn hier eh nur Erdaushub angeliefert wird?", fragte der Bürger. Für die Häuslebauer habe die Schließung der Deponie zur Folge, dass sie ihren Aushub teuer entsorgen müssten.
Deal mit dem Landratsamt
Bürgermeister Wolfgang Back antwortete darauf, dass es wohl teurer für Bauwillige werden würde, was die Entsorgung mit Erdaushub beträfe. Dennoch könne man die Deponie über die zwei Jahre hinaus nicht weiter offen lassen. Sie muss geschlossen werden, dafür ist der Markt für eventuelle Schäden wie Verschmutzungen des Grundwassers nicht mehr verantwortlich, stellte Back fest. Über viele Jahrzehnte seien in solchen Deponien jedweder Müll entsorgt worden. Seinerzeit habe man sich über mögliche ökologische Folgen noch keine Gedanken gemacht. Aus diesem Grund habe man die Vereinbarung mit der Landkreisverwaltung und die Frist zur Schließung der Deponie angenommen.
Asylbewerber und die Statistik
Gefragt wurde auch, ob die Asylbewerber der Einwohnerzahl in Bad Bocklet zugerechnet würden. Bürgermeister Back teilte mit, dass diese hier nur registriert würden. Erst wenn sie ein Daueraufenthaltsrecht hätten, würden sich den Einwohnern hinzugezählt. Kosten für den Markt würden sie im Übrigen nicht verursachen, es sei Sache des Bundes, die notwendigen finanziellen Mittel für die Versorgung der Asylbewerber bereitzustellen.
Robert Koch aus Roth lobte, dass die DSL-Versorgung in der Marktgemeinde sehr gut sei. "Dennoch wollen wir hier noch weiter verbessern", sagte Back zu diesem Thema. "Flächendeckend sollen alle Ortsteile - vorerst ohne Nickersfelden - in den Genuß von 50 Megabit pro Sekunde kommen". Nickersfelden müsse man ausklammern, da der Ortsteil von einem anderen Netz versorgt würde.
Verzögerung
Paul Schmitt stellte die Frage, ob aufgrund der Verschiebung der Vergaben im Lüftungs- und Heizungsbereich eine Verzögerung bei der Renovierung der Henneberg-Halle eintreten könnte. Back meinte dazu, dass es schon zu einer Verzögerung g gekommen sei, da man mit erheblichen Mehrkosten konfrontiert gewesen wäre. Alternativen sollen ausgearbeitet und dem Gemeinderat vorgestellt werden. Thomas Beck (Geschäftsleitender Beamter der Gemeinde) ergänzte das mit dem Hinweis, dass man durch die Verschiebung der Vergabe eine Verzögerung drei Wochen hinnehmen müsse. "Dies durfte sich aller Voraussicht nach aber nicht gravierend auf den Bauzeitenplan auswirken", so seine Einschätzung.
Brachliegendes Bauland
Paul Schmitt wies außerdem darauf hin, dass man in Steinach noch 20 000 Quadratmeter brachliegendes Bauerwartungsland habe. Nachdem die Firma L+S in Großenbrach expandiere, könnte es Bauwillige geben, die in Steinach ihr neues Domizil errichten wollen: "Bauplätze sollten so schnell wie möglich angeboten werden", so die Forderung Schmitts. Back erwiderte, den Bebauungsplan dazu spätestens im Herbst anzustoßen. Dies müsse erst vom Gemeinderat abgesegnet werden. "Im Moment haben wir in diesem Bereich noch keine Nachfrage nach Bauplätzen, aber dies kann ja noch kommen", sagte Back.
Anzeige erstatten
Paul Roth kritisierte, dass an der Bergkapelle gegrillt worden sei, und zwar in unmittelbarer Umgebung der Gräber. "Dies muss unterbunden werden", forderte er. Bürgermeister Back forderte die Bürger auf, bei solchen Feststellungen Autonummern zu notieren und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Bevölkerungsstatistik
Zuwächse bei den Einwohnerzahlen konnte Steinach verbuchen. Dies erklärte Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) bei der jüngsten Bürgerversammlung. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 hätten in der Gemeinde 964 Bürger ihren Hauptwohnsitz, 26 mehr als im Vorjahr. Um 14 Einwohner geschrumpft auf 329 ist die Zahl der Bürger im Gemeindeteil Roth, in Hohn leben jetzt 230 Personen, sechs mehr als im Vorjahr, um eine Person wuchs die Bevölkerung in Nickersfelden: Heute sind es 59.
Im vergangenen Jahr, so fuhr der Bürgermeister in seinem statistischen Bericht während der Bürgerversammlung fort, konnte man sich in Steinach über zehn Geburten freuen, Roth begrüßte vier neue Mitbürger, Hohn fünf. Keine Geburt gab es 2014 in Nickersfelden. Zu beklagen gab es in Steinach acht Sterbefälle, in Roth sieben, in Hohn einen und keinen in Nickersfelden.
Gasversorgung sichergestellt
Back freute sich darüber, dass in Hohn die Gasversorgung sichergestellt sei. Die Leitungen seien bis zu den Hausanschlüssen verlegt. In Roth wurde die Straßenbeleuchtung erneuert, ebenso in Steinach. Dort steht als großes Projekt die Renovierung der Henneberg-Sporthalle an. Zahlreiche Auflagen habe man von staatlicher Seite hierfür bekommen, obwohl es viele Fördermittel gebe, müsse vom Markt ein großer Betrag investiert werden. "Ich bitte hier noch um etwas Geduld. Wir sind bemüht, die Maßnahme bis Jahresende abschließen zu können", sagte Back. Wichtig sei, dass der Kostenrahmen eingehalten werde. Für die Vereine in Steinach habe man gute Überbrückungsmöglichkeiten gefunden. Geplant ist außerdem, dass der Radweg von Hohn nach Steinach erweitert und verbessert werden soll, hier befinde man sich noch in Gesprächen, teilte der Bürgermeister dazu abschließend mit.