Das Oerlenbacher Rathaus hat nur noch an vier Tagen geöffnet. Für den Gemeinderat wurde ein neues Ratsmitglied vereidigt: Lisa Jarzyk folgt auf Brigitte Ferger.
Lisa Jarzyk wurde von Bürgermeister Nico Rogge als neues Mitglied im Gemeinderat Oerlenbach vereidigt. Sie folgt auf Brigitte Ferger, die wegen einer Erkrankung auf eigenem Wunsch ihren Sitz niederlegte. Lisa Jarzyk trat vor zwei Jahren auf der Liste des Bürgerblocks Oerlenbach an und landete auf Platz acht der Liste. Da der vor ihr liegende Kandidat inzwischen verzogen ist, rückte Jarzyk nach. Die Sitze in den Ausschüssen werden in einer späteren Sitzung neu verteilt.
Energiesparen wird in Oerlenbach groß geschrieben. Mit einem eigenen grünen und kreisrundem Logo will die Gemeinde auf Möglichkeiten des Stromsparens aufmerksam machen und die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren. Nico Rogge stellte das Signet vor. Dem Energiesparen sind auch die neuen Öffnungszeiten des Rathauses geschuldet. Die Türen bleiben voerst probeweise bis März freitags geschlossen, unter der Woche werden zusätzliche Besuchszeiten ermöglicht. In der Summe kann man so die Heizung für das gesamte Gebäude einen weiteren Tag lang "herunterfahren". Via Telefon und Mail sind die Mitarbeiter aber auch am Freitag erreichbar.
Ein wenig Weihnachtsstimmung muss trotz Krieg und Energieknappheit aber möglich sein. Das sahen auch alle Ratsmitglieder so und stimmten für die Anschaffung einer LED-Lichterkette. Sie beschränkten jedoch die Beleuchtungszeit an "normalen Tagen", an den Feiertagen leuchtet und glitzert der Weihnachtsbaum rund um die Uhr.
Es eilt mit dem Antrag
Recht komplex ist das Thema Sturzfluten-Risiko-Management, dessen Grundlagen Uwe Seidl vom Wasserwirtschaftsamt in Bad Kissingen erklärte. "Sturzfluten" sind Regenmassen, die von Erhöhungen Richtung Gewässer rauschen und dabei meist großen Schaden anrichten. Seidl hatte Beispiele für die zerstörerische Kraft des Wasser dabei und berichtete von Schäden im Landkreis. Hochwasserereignisse, darauf legte der Fachmann wert, nehmen einen anderen Verlauf und werden nicht beobachtet. Flüsse und Bäche treten über ihre Ufer und überschwemmen so Land, Straßen und Keller.
Ein Konzept zum Sturzfluten-Risiko-Management wird gefördert: auf 75 Prozent taxierte Seidl die Förderquote, die Summe ist auf 150.000 Euro je Kommune und Konzept gedeckelt. Aus fertigen Unterlagen zeigte der Experte Beispiele und berichtete, dass die meisten Kommunen den Höchstförderbetrag nicht erreichen. Allerdings muss Oerlenbach schnell handeln und den Antrag bis zum Jahresende einreichen. Die Behörde hat mit der Vergabe weitere Voraussetzungen verknüpft, so müssen beispielsweise mindestens drei Angebote von Planungsbüros eingeholt werden.
Antrag auf Städtebauförderung
Ähnlich läuft es bei der Städtebauförderung für den Ortsteil Oerlenbach. Christiane Wichmann vom Büro Perleth stellte hier die Voraussetzungen und Termine für die Anträge vor. Bereits zum Monatswechsel müssen die Unterlagen eingereicht werden. Weil das Team Perleth aber schon seit einiger Zeit Oerlenbach und die Gemeinden der Allianz Oberes Werntal betreut, können die notwendigen Daten abgegeben werden. In diesem Zusammenhang verwies Bürgermeister Rogge auch auf den "Sonderfall Oerlenbach", der von der Städtebauförderung von Bund und Land profitieren soll. Alle anderen drei Ortsteile können als "Werntal-Dorf" in andere Förderkulissen aufgenommen werden.
Enger zusammenarbeiten wird die Gemeinde mit dem Landratsamt Bad Kissingen. Die Ratsmitglieder stimmten für die gemeinsame Expertise eines Klimaschutzkoordinators am Landratsamt und für die gemeinsame Vergabestelle für komplexe Ausgaben.