In der Schweinehaltung kollidieren oft die Interessen der Landwirte, der Konsumenten und der Anlieger, obwohl die Auflagen für die Mastbetriebe immer weiter verschärft wurden. Aber auch die Erlössituation wird immer schwieriger.
Gutes Fleisch sollte auch gutes Geld bringen. Der Ertrag steht jedoch meist in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand. "Es ist wichtig, die Öffentlichkeit aufzuklären, dass Lebensmittel nicht verramscht werden können", sagt Landwirt Siegfried Zink aus Elfershausen.
Er betreibt einen konventionellen Mastbetrieb mit rund 200 Sauen. Die Tiere werden an regionale Metzgereien und Schlachthöfe verkauft. Zur Zeit bekommt Zink ungefähr 1,40 Euro für das Kilo. Trotz eines immer geringer werdenden Ertrags möchte er nicht immer mehr produzieren.
Auch die Freilandhaltung steht für den Schweinehalter nicht zur Diskussion. So seien in den vergangenen Jahren viele Verordnungen erlassen worden, die eine solche Tierhaltung erschweren. "Man will anscheinend die kleinen Betriebe zum Aufhören zwingen", glaubt Siegfried Zink.
Bei den Vorschriften zur Freilandhaltung gibt es einiges zu beachten. An erster Stelle steht die Gesundheit der Schweine. Da die Tiere gerne wühlen, wird aus einer Wiese schnell ein Acker. Aufgrund einer möglichen Überdüngung darf das Gehege nicht zu lange an der selben Stelle aufgebaut sein. Zudem besteht bei der Freilandhaltung die Gefahr, dass durch Kontakt zu Wildtieren Seuchen eingeschleppt werden. Daher muss ein Gehege stets doppelt eingezäunt sein.
Ein weiterer Punkt ist die Emission, sprich der Geruch. "Prinzipiell muss man schauen, dass die Bevölkerung nicht allzu sehr belastet wird", sagt Melanie Hofmann vom Landratsamt. Es komme aber immer auf die Lage des Geheges und die Anzahl der Tiere an.
Dubiose Umzugsbegründung Schweinehalter Florian Büttner aus Oerlenbach hatte schon ein Problem mit dem Veterinäramt. Grund war die Nähe des Schweingeheges zum unweit entfernten Motocrossplatz. Von dort mussten die Scheine umziehen, weil das Amt befürchtete, dass von den Motocrossbesuchern eventuell Fleischreste ins Gehege geworfen werden, die wiederum womöglich nicht ganz durchgebraten und aus dem Ausland stammen könnten.
Dadurch könnten sich angeblich - zumindest vielleicht - Tierkrankheiten ausbreiten, wenn die Schweine diese Fleischreste fressen würden. - aber selten "An den Haaren herbeigezogen", findet Argraringenieur Florian Büttner. Doch das kann ihm egal sein. Er hat einen neuen Platz für seine Freilandschweine gefunden.