Der Theaterplatz bietet keinen schönen Anblick. Der Belag zeichnet sich durch mannigfaltige Graustufen und Sprünge aus. Die Stadt verweist auf wöchentliche Reinigung und eingeschränkte Ressourcen.
Der Theaterplatz präsentiert sich - vorsichtig ausgedrückt - nicht in bestem Zustand. Und das fällt auch den Bad Kissinger Gästen auf. Allerdings: In absehbarer Zeit dürfte sich an der vergammelt wirkenden Optik dieses exponierten Platzes nichts ändern.
Jürgen Dösch ist Hotelier. Vor kurzem fuhr er einen Gast zum Bahnhof.
Besagter Gast, eine Dame, meinte während der Fahrt, dass so viele Hotels in Bad Kissingen weg seien, ob denn nun auch das Kurtheater geschlossen sei? Auf Döschs Frage, wie die Dame zu dieser Einschätzung komme, verwies diese darauf, dass der Platz so verwahrlost aussehe.
Warum nicht mit Dampfstrahler?
Auch Jürgen Dösch - und nicht nur ihm - missfällt der Zustand des Platzes.
"Der Theaterplatz gehört einmal sauber gemacht", sagt er. Als Feuerwehrler verweist er auf eine Ölkehrmaschine, wie sie ein privater Betreiber aus Schweinfurt den Feuerwehren bei Ölunfällen zur Verfügung stellt. Darauf habe er auch den Servicebetrieb schon hingewiesen. Aber vielleicht würde schon ein Dampfstrahler helfen: "Hier gibt es teilweise richtig schwarze Platten."
Für die Stadt erwidert deren Pressesprecher Thomas Hack, dass der Theaterplatz
mindestens einmal wöchentlich mit dem Kehrwagen gereinigt werde, so wie andere Plätze und Wege in der Stadt auch. Allerdings sei zurzeit durch die starke Trockenheit die "natürliche Selbstreinigung des Platzes" eingeschränkt.
Wie Hack in Erinnerung ruft, sind die Platten schon sehr alt und weisen die entsprechenden Verschleißspuren auf.
Da es dieselben Platten nicht mehr gebe, würden sie durch ähnliche Exemplare ersetzt, was natürlich nicht zum einheitlichen optischen Charakter des Theaterplatzes beitrage.
Hoher Aufwand gerechtfertigt?
Auf die Frage, ob es nicht möglich wäre, den Theaterplatz per Dampfstrahler zu reinigen, erwidert der städtische Pressesprecher, dass die Stadt immer den Aufwand in Relation zum Nutzen sehen müsse.
"Die städtischen Ressourcen an Personal, Maschinen und Finanzen sind beschränkt", lässt Hack wissen und fragt gleichzeitig, ob die Nutzung und Frequentierung des Platzes einen permanenten hohen manuellen Reinigungsaufwand rechtfertige.
Hack fährt fort, dass die Reinigung mit "gröberen maschinellen Mitteln", dazu zählt er auch Dampfstrahler, eine verstärkte Belastung und eine mögliche Beschädigung der Oberflächen und Fugen bedeuten
würde. Das sei nicht angeraten. Der zurzeit gewählte Reinigungsmodus und -turnus sei aus Sicht der Stadt die wirtschaftlichste und zugleich technisch ratsamste Variante.
Auch die Möglichkeit, eine Ölkehrmaschine einzusetzen, weist der Pressesprecher zurück. Unter anderem wegen der dabei eingesetzten chemischen Mittel.
Außerdem vermutet er, dass sich hinterher eine noch deutlich sichtbarere Streifenbildung zeigen werde.
Planung liegt auf Eis
Dass sich in absehbarer Zeit grundsätzlich etwas an der Optik des Theaterplatzes ändert, glaubt Hack nicht. Entsprechende Pläne wurden im Zusammenhang mit dem Wettbewerb "Berliner Platz, Marienplatz und Theaterplatz" zwar entwickelt. Doch: "Diese Maßnahme ist - wie bekannt - zur Zeit nicht in der näheren Umsetzungsplanung."
In letzter Zeit häufen sich schon die Aussage-Peinlichkeiten des Pressesprechers der Stadt Bad Kissingen Herrn Hack. Ich gehe fest davon aus, dass Herr Hack kein Fachmann in Sachen Plattenreinigung ist und deshalb dürfte, von einem Fachmann, jeder, seiner ach so fachbezogenen Sätze widerlegbar sein.
Es ist halt ein Sommerloch-Monat mit sehr großer Hitze und Schwüle, auch im Rathaus, und vielleicht kam deshalb bei der Nachfrage so viel Müll heraus. Herr Dösch bewies da einen wesentlich kühleren Kopf und hat an die Spitze des Eisberges geklopft. Danke!