In der Pfarreiengemeinschaft des Marktes Burkardroth stehen Sanierungen und andere Arbeiten an. Und es zeichnen sich erste pastorale Veränderungen ab.
                           
          
           
   
          Dekan Stephan Hartmann wartet. Ebenso seine Kirchenvorstände in den verschiedenen Pfarreien. Sie brauchen endlich Entscheidungen, auch aus dem Bischöflichen Ordinariat in Würzburg. Schließlich sind in der Pfarreiengemeinschaft "Der Gute Hirte im Markt Burkardroth" einige Bauprojekte geplant, die noch heuer in Angriff genommen werden sollen. 
So etwa im Zentrum der Großgemeinde, in der Pfarrei Burkardroth. Hier stehen gleich zwei wichtige Bauvorhaben an, eines davon betrifft die Kindertagesstätte in der Friedensstraße. Der ältere Bereich des Gebäudes ist dringend sanierungsbedürftig, zwei Optionen gibt es. Entweder wird der alte Teil der Einrichtung abgerissen und neu gebaut oder generalsaniert. "Beide Möglichkeiten werden derzeit in Würzburg geprüft. Eine Entscheidung gibt es aber noch nicht", sagt Dekan Hartmann. 
  
  Elektroleitungen marode
 
Auch in Sachen Pfarrkirche, dem zweiten Bauvorhaben, kann der Geistliche noch nicht wirklich Neues sagen. In dem Gotteshaus am Burkardrother Marktplatz sind die Elektroleitungen derart marode, dass nun echter Handlungsbedarf besteht. Deshalb werde die anstehende Sanierung der Kirche vermutlich vorgezogen. Denn sowohl der Putz im Innern der Kirche als auch die Heiligenfiguren und Bilder müssen erneuert beziehungsweise restauriert werden. 
Zudem will man die Sitzbänke verkürzen, damit sie künftig auch von der Wandseite begehbar sind. Der Elektroplaner habe inzwischen eine Bestandsaufnahme gemacht und wird in den nächsten Tagen mit dem Bischöflichen Ordinariat und den Verantwortlichen in der Pfarrei die weitere Vorgehensweise besprechen.
Deutlich weiter hingegen sind die Pläne für die Waldfensterer Pfarrkirche. "Heuer werden definitiv das Gebäude des ehemaligen Bäckers und der aktuell genutzte Teil der Kirche abgerissen", sagt Dekan Hartmann. Einen konkreten Termin dafür kann er aber nicht nennen. Noch würde der Bauantrag bei den Ämtern geprüft. Erfreulich sei jedoch, dass inzwischen auch die Finanzierung für das Projekt stehe. 
Wie viel der Umbau der Kirche kosten wird, dazu hält sich der Kirchenmann aber bedeckt. Er wolle sich jetzt nicht mit einer Summe festlegen, die sich während der Bauarbeiten noch einmal verändern könne. "Man ist ja vor Überraschungen nie sicher", ist Hartmann überzeugt. Denn es werden nach dem Abriss nicht nur zwei Seitenflügel und eine Sakristei mit Toiletten angebaut, sondern auch der Boden der alten Pfarrkirche abgetragen. Dieser sei in den 1960er-Jahren bei den Arbeiten für den Kirchenanbau auf dessen Niveau gebracht worden. Voraussichtlich zu Mariä Himmelfahrt 2017, dem Patrozinium des Gotteshauses, sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und die Waldfensterer Kirche wieder feierlich in Betrieb gehen. "Ob wir das schaffen, hängt jedoch von den Baufirmen ab."
  
  Gotteshaus umgestalten
 
Auch in der Nachbargemeinde Oehrberg ist eine Umgestaltung in der Kirche vorgesehen. "Wir, der Pfarrgemeinderat, der Kirchenvorstand und ich, haben eine Konzeption erstellt, die der Architekt nun umsetzen muss", so der Dekan. Der Entwurf sieht neben verschiedenen Renovierungsarbeiten auch die Neupositionierung des Taufsteins vor. Dieser soll rechts neben dem Altar platziert werden, als Kontrastpunkt zum barocken Hochaltar, der links angeordnet ist. Zudem ist geplant, den Mittelgang zu verbreitern. Schließlich möchte Hartmann St. Ludwig weiterhin für Gottesdienste mit Krankenkommunion nutzen. "Die Kirche ist schließlich ideal dafür", sagt er. Nicht nur der Altarraum biete Platz für mehrere Rollstuhlfahrer, auch der Eingang ist durch seine Rampe barrierefrei erreichbar.
So wichtig die anstehenden Sanierungs- und Renovierungsarbeiten sind, sie müssen aufeinander abgestimmt werden und bringen zudem pastorale Veränderungen mit sich. Mit Waldfenster beispielsweise verliere die Pfarreiengemeinschaft wegen der Bauarbeiten eine große Kirche, die unter anderem für die Feier der Erstkommunion besonders geeignet war. Heuer werde das Fest am Weißen Sonntag in Burkardroth und Stralsbach gefeiert, die Woche darauf in Premich und Gefäll. Für das Jahr 2017 wird neu entschieden. Ebenso, wo und wann die Hochfeste gefeiert werden. "Wir führen da keine Strichliste", so der Dekan.
In dem Zusammenhang wünscht sich der Geistliche, dass die Bewohner des Marktes verstärkt Gottesdienste auch in anderen Gemeindeteilen besuchen. Denn langfristig stehen weitere Projekte an, die Hartmann selbst als Bau-Träume bezeichnet, die jedoch auf realen Tatsachen basieren. 
  
  Herausforderung Heizkosten
 
So sieht der Dekan Handlungsbedarf in Gefäll. "Die Kirche ist groß, aber wo sind die Leute, die sie regelmäßig besuchen?", fragt er. Zudem würden den Gefäller Kirchenpfleger regelmäßig Sorgen plagen, wie er alljährlich die Heizkosten berappen soll. Deshalb hält der Kirchenmann es für sinnvoll, den Innenraum in irgendeiner Weise zu verkleinern. Eine konkrete Idee, wie das möglich ist, hat er noch nicht. Auch in St. Sebastian in Stangenroth sei seines Erachtens eine Modernisierung notwendig. Der Altarraum beispielsweise sei extrem klein und nicht von jedem Sitzplatz in der Kirche sichtbar. "Aber da brauchen wir einen sehr kreativen Architekten", sagt Dekan Stephan Hartmann.