Die Premicher setzen sich am 3. Februar mit der finanziellen Beteiligung für das Projekt auseinander. Der Gemeinderat hat schon über die Varianten beraten.
Am 3. Februar beschäftigen sich die Premicher in einer eigens dafür angesetzten Bürgerversammlung mit ihrem Projekt Dorfladen. Schon vorab hat sich der Marktgemeinderat mit diesem Thema befasst. Zahlreiche Zuhörer aus Premich verfolgten die Diskussion im Rathaus.
Unternehmensberater Volker Hahn stellte in der Sitzung den Fortschritt der Beratungen in der Projektgruppe vor. Er ging auf die Möglichkeiten ein, die derzeit diskutiert werden. "Zum einen könnte man das bestehende Lagergebäude sanieren und dort einen Dorfladen einrichten", erklärt Bürgermeister Waldemar Bug auf Nachfrage dieser Zeitung. Allerdings sei das Gebäude etwas zu groß. Die Folge: Auch die Kosten im späteren Betrieb wären höher. Die zweite Möglichkeit: das Gebäude aus den 60 Jahren abreißen und an gleicher Stelle ein neues errichten, dass genau den Anforderungen entspricht. Das wäre kompakter, so dass auch die Kosten im Betrieb niedriger wären.
Dach müsste erneuert werden
Insgesamt sei der Kostenunterschied zwischen einer Sanierung und einem Abriss mit Neubau nicht mehr allzu hoch. Während für letzteres "knapp über 500 000 Euro anfallen", wie Bug erklärt, kostet die Sanierung ziemlich genau 500 000 Euro. Denn: Inzwischen habe sich herausgestellt, dass auch bei einer Sanierung das Dach komplett neu gemacht werden müsste. Zum einen wegen der verwendeten Materialien. Zum anderen, weil das aktuelle Gebälk nicht dazu geeignet sei, eine Photovoltaikanlage zu tragen. Diese sollte aber auf jeden Fall auf das Dach kommen. Die beiden Konzepte hatte der Burkardrother Planer Jürgen Schuhmann in Absprache mit der Premicher Projektgruppe ausgearbeitet.
Ungeklärte Fragen
Darüber, inwieweit die Kommune bei dem Projekt mit im Boot sein wird, lassen sich derzeit laut Bug noch keine Aussagen treffen. "Es bleiben immer noch die Fragen: Wer wird Bauherr? Wer erwirbt das Gebäude?" Zwei Möglichkeiten stehen auch hier im Raum. Die erste: Der Markt kauft das Gebäude, tritt als Bauherr auf und vermietet später an eine noch zu gründende Betreibergesellschaft. Die zweite: Die noch zu gründende Betreibergesellschaft tritt selbst als Bauherr auf. Dies hätte steuerliche Vorteile.
Allerdings gelte es, für beide Fälle auch die Fördermöglichkeiten zu prüfen. "Die könnten unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob eine Kommune federführend für das Projekt verantwortlich ist oder ein Unternehmen", ergänzte Bug im Gespräch mit dieser Zeitung.
Die Finanzierung des Dorfladens soll ohnehin ein Schwerpunkt der Bürgerversammlung am Freitag, 3. Februar, sein. Beginn ist um 19 Uhr im Premicher Pfarrheim. Denn: "Der Gemeinderat hat deutlich gemacht, dass in diesem Punkt noch ein deutliches Zeichen aus der Premicher Bürgerschaft kommen muss", sagt Bug. Einige Vereine, etwa Eigenheimer, Schützen, Rhönbiker und Feuerwehr, haben sich bereits für eine Unterstützung ausgesprochen.
In Zahlen: 200 000 Euro könnten bestenfalls an Fördergeld für das Projekt Dorfladen fließen.
500 000 Euro betragen die Kosten für die Sanierung des Lagergebäudes. Knapp darüber liegen sie für den Neubau.
Weiteres aus dem Burkardrother Marktgemeinderat in Kürze:Jahresrechnung vorgestellt: In der Sitzung haben sich die Marktgemeinderäte mit dem von Kämmerer Heiko Schuhmann erstellten Jahresrechnungsergebnis 2016 beschäftigt. Demnach war der Verwaltungshaushalt mit 13 Millionen geplant, im Rechnungsergebnis stehen 13 435 000 Euro. Der Vermögenshaushalt war laut Bürgermeister Waldemar Bug mit 8,36 Millionen Euro angesetzt. Im Rechnungsergebnis standen nun am Jahresende 3 421 000 Euro. Den großen Unterschied erklärt Waldemar Bug: Zwei größere Projekte konnten im vergangenen Jahr nicht umgesetzt werden. Bereits geplant war die Innensanierung der Mittelschule Burkardroth. Allein dafür sind rund zwei Millionen Euro angesetzt. Die Arbeiten sollen nun laut Ortsoberhaupt im Frühsommer starten. Zudem geht es um Arbeiten an der Pumpstation Katzenbach mit Anschluss an die Kläranlage in Großenbrach. Wann hier der Startschuss fällt ist noch nicht klar, weil noch einige Fragen zu klären sind, etwa in Sachen Baugenehmigung.
Bebauungsplan geändert: Weil der Discounter Norma in Zahlbach das vorhandene Gebäude vergrößert werden soll, wurde eine Änderung des Bebauungsplans "Am Endweg" erforderlich.