Keiner auf Intensivstation
Den Gesundheitszustand der betroffenen 19 Bewohner in Oerlenbach schildert Volker Göbel aus der Geschäftsleitung des Diakonischen Werks als "der Lage entsprechend, sie husten und haben Fieber", intensiv muss derzeit keiner betreut werden. Die Infektion stellt das Seniorenheim vor große Aufgaben. 38 betagte Männer und Frauen leben im Seniorenhaus Kramerswiesen.
Volker Göbel: "Die Betroffenen sind in Einzelzimmern untergebracht." Hilfe erhalten Göbel und das Pflege-Team von Hausärzten und dem Gesundheitsamt, "die beraten uns sehr gut, sie sind vor Ort, es gibt eine enge Kooperation". Ein Plan regelt genau, wer wann und wie die Zimmer betreten darf - und nur in kompletter Schutzausrüstung. "Damit sind wir gut versorgt", sagt Göbel. Allein und eingeschlossen zu sein ist vor allem für Demenzerkrankte schwer. "Es gibt Bewohner, die mit der Situation, nur sehr schlecht umgehen können. Wir versuchen, ihnen die Angst zu nehmen. Wir versuchen ihnen zu erklären, dass sie so an einem sicheren Ort sind, wie in einer Art Höhle, in der ihnen nichts passieren könne." Die Pfleger und Pflegerinnen seien derzeit Psychologen, Ärzte und Pfleger in einem, sagt Göbel.
Teams zur Sicherheit
Die Angestellten arbeiten in festen Teams. "So wollen wir bei einer Verschleppung des Virus verhindern, dass alle in Quarantäne müssen", ergänzt Volker Göbel. Die Angehörigen wurden unterrichtet. Volker Göbel: "Die Reaktionen reichten von Gelassenheit bis zur Aufregung."
In den vergangenen Tagen wurde wiederholt darüber berichtet, wie schlimm das Corona-Virus in Pflegeheimen gewütet hat. In Wolfsburg starben 18 Menschen, in Würzburg waren es zwölf Betreute.
Jeden Tag veröffentlicht das Landratsamt Bad Kissingen die neuen Corona-Fälle. Wenn das Landratsamt von "neuen" Fällen spricht, handelt es sich teils um tatsächlich neue Fälle und teils um Personen, die als Kontaktpersonen geführt wurden und bei denen dann eine Erkrankung nachgewiesen wurde, teilt Lena Pfister, Pressesprecherin, mit.
Und: "Allgemein lässt sich feststellen, dass die Bedeutung der Risikogebiete als Indikator inzwischen nachlässt." Heißt: Die Neuerkrankten kommen nicht mehr aus den Hotspots wie Ischgl oder Norditalien.