Ein Bundes- und ein Landespolitiker sprechen sich für den Erhalt der Villa Maria aus.
"Das Mineralbad Brückenau erfreute sich allezeit der Fürsorge des Staates und der Regierung!" Mit diesem Satz beendete Schulrat Fritz Dunkel im Jahr 1947 seine Rede zum 200-jährigen Bestehen des Heilbades Brückenau, welches 1747 von Fürstabt Amandus von Buseck gegründet worden war.
Wenn in diesen Tagen zwei hochrangige Politiker aus München beziehungsweise Berlin anreisen, um sich über die Zukunft eines historischen Gebäudes in eben diesem
Staatsbad zu informieren, muss an den edlen Satz erinnert werden. Grund des Besuches des Bundestagsabgeordneten Sebastian Körber (FDP) und des haushaltspolitischen Sprechers aus München, Karsten Klein (FDP), beide in Franken beheimatet, war der ins Auge gefasste Abriss der "Villa Maria", gleich neben dem Kurpark am Ufer der Sinn gelegen.
Das aus dem Jahr 1868 stammende Haus sei baumäßig in keinem schlechten Zustand, obwohl es seit Jahren unbewohnt und damit auch
unbeheizt sei, ist die Meinung des Architekten Körber. "Der Freistaat als Besitzer muss die historische Bedeutung des Objektes erkennen", ist Karsten Klein überzeugt.
Stadträtin Adelheid Zimmermann (FDP) zeigte sich erneut enttäuscht über den Abrissantrag der Staatlichen Kurverwaltung, der jedoch inzwischen vom Tisch sei. Das Projekt sei ausgeschrieben, die Frist laufe am 23. Juni ab. Bisher sei nur ein Angebot eingegangen.
Selbstverständlich liegt ein hoher Sanierungsbedarf vor, aber es gibt verschiedene Fördertöpfe.
Die Villa Maria steht unter Denkmalschutz. Die Lage - gleich hinter dem Dorint-Hotel - ist wunderschön, allerdings liegt zwischen beiden Häusern das romantische Flüsschen Sinn, das es zu überwinden gilt, um die Villa bequem per Auto und zu Fuß erreichen zu können.
Ziel müsse sein, das Haus dem Kurbetrieb dienlich zu machen, eventuell Wohnen und Kurbetrieb zu kombinieren, also zu verbinden durch eine Arztpraxis, Therapieräume und eine Wohnung. Das Äußere des Hauses müsse erhalten bleiben, aber eine Generalsanierung im Innern wäre erlaubt und damit möglich. "Das Haus braucht einen Investor, der ein ‚Herz‘ für diese Immobilie hat", meint Sebastian Körber.
Der Haushaltsausschuss muss nun ein Wertgutachten erstellen lassen, denn die Immobilie darf vom Freistaat nicht unter Wert verkauft werden. Alle Einflussfaktoren, die den Wert bestimmen, gilt es herauszufinden. Kontakte zu Oliver Schick von der "Immobilien Bayern" seien schon geknüpft, sagte Adelheid Zimmermann. "Der Staat ist für seine Staatsbäder zuständig, allerdings stehen die Kureinrichtungen immer an erster Stelle, wenn es um Sanierung und Erhalt geht", argumentiert Karsten Klein.