OB: Holprige Ostring-Zufahrt wird 2023 in Angriff genommen

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Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD; rechts) bei der Bürgerversammlung in Winkels
Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD; rechts) bei der Bürgerversammlung in Winkels
Sigismund von Dobschütz

Den Bau des Garitzer Kreisels als "repräsentative Stadteinfahrt werden wir noch in diesem Jahr abschließen", versicherte Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) in der Bürgerversammlung in Winkels.

Etwa 50 Winkelser nutzten nach zweijähriger Pause die Gelegenheit der Bürgerversammlung, sich von Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) über die längst umgesetzten und in baldiger Zukunft geplanten Projekte in der Stadt sowie im eigenen Stadtteil informieren zu lassen. In der Fragerunde überzeugte Vogel durch konkrete Antworten oder versprach zumindest, sich in Kürze soweit möglich um Lösungen der vorgetragenen Probleme zu bemühen.

Kreisel wird noch heuer fertig

Den Bau des Garitzer Kreisels als "repräsentative Stadteinfahrt werden wir noch in diesem Jahr abschließen", versicherte das Stadtoberhaupt. Bedingt durch die dafür notwendigen Umleitungsstrecken habe man auf andere Straßenbaumaßnahmen vorerst verzichtet. Dazu gehört auch die Sanierung der holprigen Ostring-Zufahrt zur Münnerstädter Kreuzung, über die sich Heinz Steidle beklagte. Vogel: "Wir werden dies 2023 in Angriff nehmen." Da sich die Telekom beim Glasfaserausbau "immer nur die wirtschaftlich rentablen Rosinen rausgreift", haben Stadt und Stadtwerke ihr eigenes Zukunftsprojekt "KissConnect" gegründet, um alle Stadtteile ans Glasfasernetz anzuschließen. "Mit den Einnahmen aus der Kernstadt werden wir dann selbst den Ausbau in den weniger rentablen Stadtteilen finanzieren." Hierzu wurde bereits zur Informationsveranstaltung am Mittwoch, 16. November, um 19 Uhr in die Turnhalle des TV Jahn eingeladen. "Machen Sie mit", bat der Oberbürgermeister alle Winkelser um ihren Vertragsabschluss.

Friedhof saniert

Im Rahmen einer knapp 365.000 Euro teuren Baumaßnahme wurde der Winkelser Friedhof saniert, in Teilen umgestaltet und nun auch für gehbehinderte Besucher ganzflächig erreichbar gemacht. Rosi Kast lobte das Ergebnis, bemängelte allerdings das Fehlen einer Urnenwand und die Unzugänglichkeit der Toilette. "Niemand hat einen Schlüssel." Der OB versprach sich beider Punkte anzunehmen.

Die Münnerstädter Straße sei vor langer Zeit in einem Teilbereich für 62 000 Euro erneuert worden, berichtete Vogel. Doch Dieter Försch bemängelte den vereinzelt schlechten Straßenzustand in Winkels und beklagte sich über den Schwerlastverkehr auf der Münnerstädter Straße. Zwar bremst das Geschwindigkeitsmessgerät nach seiner Beobachtung den Verkehr etwas aus. "Aber warum ist es nachts aus?" Das Gerät sei 24 Stunden in Betrieb, widersprach Sonja Brettschneider (Ordnungsamt).

Allerdings halte der Akku nur etwa eine Woche. Beobachtungen der Polizei hätten ergeben, dass der einfahrende Verkehr dadurch tatsächlich verlangsamt werde, doch der ausfahrende Verkehr überschreite nach Beobachtungen der Polizei das Tempolimit häufiger. Zur Verbesserung des allgemeinen Straßenzustands in Winkels versprach der Oberbürgermeister zumindest die Sanierung des Bereichs um den Dorfplatz im kommenden Jahr.

Den mangelhaften Zustand des Radwegs zwischen Münnerstadt und Winkels bemängelte Edgar Kast. Der Nüdlinger Abschnitt sei geteert, doch auf Kissinger Seite gibt es noch Bedarf. "Der überregionale Radverkehr nimmt bei steigenden Benzinpreise an Bedeutung zu", mahnte er den Ausbau an. Zunächst habe der innerstädtischen Radverkehr Vorrang, bat der Oberbürgermeister um Verständnis, versprach aber Besserung: "Das werden wir uns mal anschauen und nach Fördermöglichkeiten suchen."

Heizung in Sporthalle abgestellt

Schon zu Beginn der Präsentation Vogels lief seinen Zuhörern ein kalter Schauer über den Rücken. Doch lag dies nicht an seinem Sachvortrag, sondern ausschließlich an der wegen hoher Energiekosten abgestellten Heizung in der Sporthalle. Vereinsvorsitzender Holger Buczynski bat die Stadt hierbei um Unterstützung, ebenso wie bei Reinigung und Winterdienst der 200 Meter langen Zufahrt. "Das Heizen ist finanziell und die Straßenpflege personell vom Verein nicht mehr zu stemmen." Hier konnte der OB nur auf geltende Vereinsrichtlinie hinweisen. "Wir können keine Ausnahmen machen." Aber er versprach, sich den Punkt Heizkosten "einmal genauer anzuschauen". Auch Buczynski Bitte um Schaffung eines barrierefreien Zugangs zum Sportplatz versprach er, 2023 zu erfüllen.

Wassergebühren

Für längere Diskussion sorgte die Erhöhung der städtischen Gebühren für Frischwasser und Niederschlagswasser, bedingt durch geringeren Wasserverbrauch in vergangenen Jahren. "Wir können doch die Leute nicht dafür bestrafen, wenn sie weniger Wasser nutzen", klagte ein Teilnehmer. Doch Grund für den Rückgang des Wasserverbrauchs sei nicht der sparsamere Umgang der Einwohner, sondern der monatelange Ausfall von Hotels und Gastro-Betrieben während der Pandemie: Wenn weniger Wasser verbraucht wird, steigen die Kanalgebühren pro Kopf. Vogel: "Unsere Kosten müssen gedeckelt werden."