Auch die Diakonie zieht im Gewerbepark ein. Sie will eine Großküche betreiben. Weil so gut wie alle Grundstücke des Gewerbeparks verkauft sind, kommt eine Erweiterung.
Bei Amazon, das berichtete Oerlenbachs Bürgermeister Nico Rogge gleich zu Beginn der Sitzung des Zweckverbands "Gewerbepark A 71 Oerlenbach/Poppenhausen", laufe alles im Zeitplan. Schon im Juni möchte der Versandriese den Probebetrieb aufnehmen, Abläufe testen und etwaige Fehlerquellen ausmerzen.
Nur um Kleinigkeiten geht es bei den Bauänderungen von Amazon. Räume werden neuen Funktionen zugeordnet, die Hecke findet auf dem großen Gelände einen anderen Platz und einige Abstände werden wohl geringfügig verändert. Alle Verbandsräte erteilten ihr Einvernehmen. Nur zur Information reichte das Verteilzentrum die Pläne für die Beschriftung der Außenfassade ein, die Werbung direkt an der Wand muss nicht extra genehmigt werden.
Aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung überbrachte Rogge die Nachricht, dass die Diakonie auf einem Areal von rund 3500 Quadratmetern an der A 71 eine große Küche errichten möchte. Rund 400 Essen würden am Tag dort zubereitet, sechs Vollzeitkräfte sollen einen Arbeitsplatz finden. Die Diakonie könnte die Zahl der Essen wohl bis auf 2000 pro Tag ausweiten, geplant sei dies derzeit aber nicht. Der Auftrag für die Straßenarbeiten im zweiten Bauabschnitt des Gewerbeparks wurde vergeben. Rund 440 000 Euro soll der Neubau der Trassen kosten.
Ein 25 Meter hoher Werbepylon
Ein 25 Meter hoher Werbepylon soll auf das McDonalds-Restaurant im Gewerbepark hinweisen. Der Pylon sei notwendig, weil die Topografie - das Gewerbegebiet liegt teilweise in einer Senke - eine niedrigere Hinweistafel verhindere. Der Fast-Food-Anbieter reicht zuerst den Bauantrag für den Pylon ein. Für den "Normbau" der Gasträume rechnet der Burger-Spezialist kaum mit Hindernissen: Die seien an vielen Orten bereits geprüft und für gut gefunden worden. Nach kurzer Diskussion zum das Thema Lichtverschmutzung, votierten alle Verbandsräte für die Werbemaßnahme.
Alles in Ordnung, das ist das Ergebnis des örtlichen Prüfberichts für die Jahresrechnung 2020. Verbandsrat Martin Greubel bestätigte eine saubere Buchführung und berichtete, dass er und sein Kollege Ansgar Schätzlein keine Gründe zu Einwänden gefunden hatten. Er forderte die Verbandsräte auf, der Jahresrechnung mit einem Bilanzvolumen von rund 3,8 Millionen Euro zuzustimmen. Auch der Entlastung der Verbandsspitze stimmte das Gremium ohne Gegenstimme zu.
Die nächsten Schritte einleiten
Der Gewerbepark stößt an seine Grenzen, so gut wie alle Grundstücke sind bereits verkauft. Für Nico Rogge ist dies der Anlass über eine Erweiterung nachzudenken. Ein Bauabschnitt 3 war schon zu Beginn des interkommunalen Gewerbeparks ins Auge gefasst worden, wurde aber wegen der anfangs schleppenden Nachfrage nicht vorangetrieben. Dies soll jetzt geschehen, meinte der Verbandsausschuss einstimmig und beauftragte die Verwaltung, die nächsten Schritte einzuleiten und den Planer zu kontaktieren.
Bis zu 18 Monate vergehen
Zwölf bis 18 Monate werden vergehen, bis ein Bebauungsplan zur Verfügung gestellt werden kann, meinte Oerlenbachs Geschäftsführer Jürgen Markert. Die neue Fläche umschließt das Dreieck zwischen dem jetzigen Gebiet, Bahn und Autobahn, die dortigen Böden besitzen keine gute Qualität. Man müsse trotzdem für Ausgleichsflächen sorgen, betonte Nico Rogge auf Nachfrage.