Owanning, Kaufmannsware, Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner sowie Wilhelm Wolpert füllten alle vier Veranstaltungsorte.
"Mundart-Rallye" - ein Begriff, der sich auch in der Rhön längst etabliert hat. Bei der neuesten Auflage dieser Rotationsveranstaltung in Wargolshausen, Mühlbach, Mittelstreu und
Reichenbach waren alle Spielstätten ausverkauft. Das Prinzip ist einfach. Zeitgleich findet an vier verschiedenen Standorten die identische Veranstaltung statt. Die Akteure rotieren, die Besucher bekommen überall dasselbe Programm serviert - nur die Reihenfolge ist unterschiedlich.
Angetreten waren diesmal Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner, das Duo "Owanning", "Kaufmannsware" und Wilhelm Wolpert. Von dem ehemaligen "Hasenterzett"-Chef aus Haßfurt stammt auch die Idee zu dieser Veranstaltungsform. Seit vielen Jahren praktiziert er diese Mundartabende in den Haßbergen. Mit seinen in Buchform erschienenen "Geschichtlich und Gedichtlich" hat er ein schier unendliches Repertoire mit fränkischem Humor. Und so lauschten die Gäste in den vier Häusern den Kurzreimen, diesmal schwerpunktmäßig aus dem Bereich der Tierwelt. Auch seine Geschichte über eine verunglückte Festansprache ließ das Publikum johlen.
"Kaufmannsware" bereichert
Nicht mehr wegzudenken aus Mundartveranstaltungen der Region ist "Kaufmannsware". Edith Hüttner, Angelika Enders, Ilona Zirkelbach und Theresa Seiffert bereicherten das Programm mit ihren frechen Texten und ihrer Musik aus eigener Feder - so dieses Mal ihr "Halali auf die Rhöner Treibjagd" und die musikalische Suche nach einem Bauer mit nem großen Bulldog. Dabei überzeugten die vier "Wilden Schlehen aus der Rhön" nicht nur durch ihren mehrstimmigen Gesang, sondern auch durch den Einsatz von Tuba, Trompete, Klarinette, Quetsche und den Jagdhörnern Marke "Eigenbau".
Auch bei "Owanning" dominierte die Musik. Martin Raab und Edmund Bühner aus Waldberg machten keinen Hehl daraus, dass sie wohl den "härtesten" Dialekt des Abends präsentieren. Das machte ihr Lied, das der "Seichhamest" (Ameise) gewidmet war, eindrucksvoll deutlich. "Hol doch emol die Moggeplätsche un schlo dem Jommerloppe in die Ange nei", ein Refrain von einem weiteren Stück, bei dem mitsingenden Gästen bisweilen der Knoten in der Zunge zu lösen war.
Mundartvielfalt
Bleiben noch Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner. Bekannt als "Eustach & Gotthold" haben die zwei Lokalmatadore wohl noch keine Bühne des Landkreises ausgelassen und durften natürlich auch diesmal nicht fehlen. In bewährter Form sorgten sie für viel Gelächter mit ihren lustigen Erzählungen und mit dem Sketch "Idiotentest" oder der "Vater als Hausaufgabenhelfer" in Wargolshausen.
So hatten die jeweiligen Moderatoren, Gabi Gröschel für die Pfarrgemeinde Mühlbach, Michael Nöth für den FC Reichenbach, Ansgar Büttner für die Pfarrgemeinde Wargolshausen und Uto Ziegler für das Gasthaus Storath (Mittelstreu), keine große Mühe, die Mundartvielfalt einer Region zu präsentieren. Wie sehr sich die einzelnen Dialekte dabei unterscheiden, war für den einen oder anderen Besucher allerdings schon überraschend. Unterschiede, die es sicher wert sind, zu erhalten und zu pflegen. Die Mundart-Rallye hat dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Ansgar Büttner