Das Terrassenschwimmbad wird zunehmend auch von auswärtigen Besuchern geschätzt. Allerdings macht sich das schlechte Wetter zum Saison-Beginn in der Besucher-Statistik negativ bemerkbar.
Trotz der vielen heißen Tage in den vergangenen Wochen: Ein Rekordsommer wird das heuer für das Terrassenbad nicht. Dafür waren die Besucherzahlen in den Monaten Mai und Juni zu niedrig. Dennoch hofft Schwimmbadchef und Schwimmmeister Roland Bühner auf ein ordentliches Ergebnis: "Wir brauchen noch zehn tolle Tage, dann kommen wir auf über 100 000 Besucher."
Erstaunlicherweise muss auch Hitze keine Garantie für ein volles Freibad sein. So kamen am Freitag, 7. August, 2152 Schwimmer, am Samstag waren es 1694. Für den Sonntag rechneten Bühner und seine Mitarbeiter dann mit 3000 bis 4000 Wasserratten, doch letztlich waren es nur 2027. Trotz des sprichwörtlichen Schwimmbad-Wetters.
"Das ist eine Erfahrung, die auch andere Bäder machen", sagt Bühner. Erklären kann er sich das nicht. Allerdings habe sich herausgestellt, dass gerade Jugendliche nicht mehr so häufig ins Schwimmbad gehen. "An den Attraktionen des Bades kann es jedenfalls nicht liegen", ist sich Roland Bühner sicher.
Diese Attraktionen scheinen auch auf Auswärtige zu wirken. Bühner hat sich in der vergangenen Woche die Mühe gemacht, die Kfz-Kennzeichen der am Schwimmbad parkenden Autos zu kontrollieren und entdeckte dabei zahlreiche Fahrzeuge aus den Landkreisen Main-Spessart, Schweinfurt und Rhön-Grabfeld.
Eines der schönsten Deutschlands
Roland Bühner hat festgestellt, dass das Terrassenbad seit einer Veröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung auch fernab der Kurstadt einen guten Ruf genießt. Der Artikel, in dem das Bad Kissinger Schwimmbad zu den schönsten Freibädern Deutschlands gezählt wurde, liegt zwar schon drei Jahre zurück, doch die Leute googeln das noch im Internet, ist sich Bühner sicher. Auch nach einem jüngst ausgestrahlten Bericht des Bayerischen Fernsehens seien wieder viele Fremde gekommen.
Mindestens bis 6. September wird das Terrassenbad heuer für die Badegäste da sein. Wenn das Wetter mitspielt, sogar bis zum 13. September. Das sieht ein entsprechender Stadtratsbeschluss vor.
Das Terrassenbad ist eine der Attraktionen Bad Kissingens, doch die Becken haben inzwischen Sanierungsbedarf. Zwar gab es einmal eine Anfrage im Stadtrat, was man sparen könnte, wenn das Freibad während der Sommermonate saniert würde. Doch das ist laut Roland Bühner kein Thema mehr.
Beckensanierung ab Herbst 2016
Eigentlich hätte die Sanierung schon im Herbst dieses Jahres beginnen sollen, doch eine entsprechende Ausschreibung brachte kein Ergebnis. Nun ist an eine Sanierung in drei Bauabschnitten gedacht, deren erster im Herbst 2016 beginnt. Dann sind das Aktions-, das Nichtschwimmer- und das Kinderbecken an der Reihe, die komplett in Edelstahl neu gebaut werden sollen. Im 2. Bauabschnitt ab Herbst 2017 folgt die Sanierung der Sportbeckens, ab Herbst 2018 als 3. Bauabschnitt das Sprungbecken, sagt Hans Bauer vom Gebäudemanagement der Stadt.
Natürlich wird es auch heuer ab Herbst die üblichen Unterhaltsarbeiten geben. Doch diese werden in den Bereichen des künftigen 1. Bauabschnittes so gering wie möglich gehalten, sagt Bühner. Sprung- und Sportbecken werden dagegen wie gewohnt vor allem im Bereich der Fugen und Fliesen kontrolliert und hergerichtet, wo nötig. Damit Kissinger und Gäste auch im Sommer 2016 nicht auf ihr Terrassenschwimmbad verzichten müssen.
Ein bisschen Statistik
Monatsergebnisse Gerade die Schlechtwetter-Monate Mai und Juni haben dem Freibad 2015 verglichen mit dem Vorjahr (Zahlen in Klammern) Rückgänge beschert. So kamen im Mai dieses Jahres nur 4301 (2014: 7346) Schwimmer, im Juni waren es 16 536 (19 812) Der heiße Juli hat wieder etwas gut gemacht, da kamen 32 761 (23 822) Leute. Auch im August lief es gut. Bis zum 10. August haben bereits 18 855 (10 486) Menschen das Freibad besucht.
Zwischensumme Zwar wird es heuer von der Besucherzahl her gesehen keinen Rekord geben, doch bis 10. August kamen heuer insgesamt 72 456 Badegäste, im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 64 054.
Ausblick Die Verantwortlichen rechnen für 2015 mit einem Gesamtergebnis, das zwischen dem von 2009 (93 000 Gäste) und 2005 (109 000 Gäste) liegen wird. Mit ein paar weiteren, sonnigen Tagen dürfte die Hunderttausender-Marke auch in diesem Jahr geknackt werden.