Geburtenzuwachs in Bad Kissingen reicht nicht aus

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Die Stadt Bad Kissingen in Zahlen. Aus der Jahresstatistik des Standesamtes für das vergangene Jahr geht hervor, dass... Fotos: Benedikt Borst
Die Stadt Bad Kissingen in Zahlen. Aus der Jahresstatistik des Standesamtes für das vergangene Jahr geht hervor, dass... Fotos: Benedikt Borst
... Felix der beliebteste Jungenname ist...
... Felix der beliebteste Jungenname ist...
 
...in Bad Kissingen überdurchschnittlich viele über 65-Jährige leben...
...in Bad Kissingen überdurchschnittlich viele über 65-Jährige leben...
 
... und, dass mehr Kinder geboren wurden.
... und, dass mehr Kinder geboren wurden.
 

Beliebteste Vornamen, Geburten und Todesfälle, Ausländeranteil und Altersstruktur: Bad Kissingen liegt fast immer außerhalb des Bundesdurchschnitts.

Die Eltern der Kreisstadt folgen nur bedingt den bundesweiten Trends, zumindest was die Vornamen ihrer Kinder angeht. Während in Deutschland zum dritten Mal in Folge Ben bei den Jungen und Mia bei den Mädchen die Statistik der populärsten Vornamen anführen, herrscht in Bad Kissingen mehr Abwechslung.

Im vergangenen Jahr wurden die meisten Mädchen Emilia (sieben Mal) und Jungen Felix (fünf Mal) genannt. Das meldete das Standesamt auf Nachfrage.
2013 kamen in Bad Kissingen 311 Kinder, 156 Jungen und 155 Mädchen, zur Welt. Auch auf den folgenden Plätzen tauchten in der Statistik aus Bad Kissingen andere Namen auf, als in der deutschlandweiten (siehe Infokasten). Namen wie Finn, Leon, Leonie und Lea wurden in Bad Kissingen seltener als anderswo vergeben. Dafür schafften es beispielsweise die Namen Fabian, Florian, Noah, Lorenz, Alexander sowie Ella, Jasmin und Jule unter die beliebtesten zehn.


Mehr Neugeborene, weniger Tote

Den 311 (Jahr 2012: 305) Geburten standen im vergangenen Jahr 443 (452) Sterbefälle gegenüber. Wie schon in den Jahren zuvor gilt: Es sterben in der Saalestadt mehr Menschen, als geboren werden. Im Gegensatz zu 2012 ist das Geburtendefizit allerdings etwas geschrumpft: 2013 wurden sechs Babys mehr geboren und es starben neun Menschen weniger.

Damit lag Bad Kissingen etwas abseits der deutschen Entwicklung. Das statistische Bundesamt geht für 2013 von einer Steigerung bei den Geburtenzahlen aus. Im selben Zeitraum sind in der Bundesrepublik aber auch mehr Menschen gestorben. Das Geburtendefizit dürfte demnach weiter steigen, obwohl es mehr Neugeborene gab. Was sich bei den Geburten und Sterbefällen andeutet, setzt sich auch im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung in Bad Kissingen fort und ist so aus den Vorjahren bekannt: Die Stadt verliert weiter an Einwohnern. Aber: Es sind nicht mehr so viele. Während 2012 die Einwohnerzahl um 112 Menschen zurückging, war es 2013 nur ein Minus von zwei Personen.


Dörfer verlieren, Stadt gewinnt

Zum 1. Januar 2014 waren 23 799 Bürger beim Standesamt gemeldet, genau ein Jahr vorher waren es 23 801. Zum Jahreswechsel zählte die Kernstadt 11 186 Einwohner. Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist Garitz mit 4512 Einwohnern, gefolgt von Reiterswiesen (2098) und Hausen (1625).

Weil das St. Elisabeth Krankenhaus im Landkreis das einzige mit Geburtshilfestation ist, kommen hier auch Kinder auf die Welt, deren Eltern aus dem restlichen Landkreisgebiet stammen. Von den 311 Neugeborenen hatten die Eltern von 82 (91) Kindern ihren Erstwohnsitz in der Stadt Bad Kissingen gemeldet. Die Eltern von 229 (214) Jungen und Mädchen sind Auswärtige.

Die Stadtteile haben in geringem Umfang an Bevölkerungsanteilen verloren, wohingegen für die Kernstadt ein leichter Zuwachs von 54 Bürgern registriert werden konnte. Dass die Dörfer verlieren und die Stadt gewinnt, ist eine normale Entwicklung, die Demografie-Experten deutschlandweit beobachten. Junge Leuten und Arbeitsmigranten aus der Europäischen Union zieht es nicht aufs Land, sondern in Richtung der Städte. Dort bieten sich genügend Arbeitsmöglichkeiten.

Bei der Altersstruktur der Kreisstadt gibt es nur marginale Änderungen. Nach wie vor sind rund 29 Prozent der Einwohner 66 Jahre und älter. Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt ist das eine hohe Quote: Rund 20 Prozent der Deutschen sind über 65 Jahre alt. Demgegenüber liegt etwa der Anteil von Babys, Kindern und Jugendlichen unter dem Durchschnitt: Alle bis 15-Jährigen machen in Bad Kissingen 10,58 Prozent der Bevölkerung aus. In Deutschland gehören über 13 Prozent dieser Altersgruppe an. Würde der Bad Kissinger Schnitt dem Deutschen entsprechen, müssten bei gleicher Einwohnerzahl rund 600 Babys, Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre mehr in der Stadt leben. Bei der Altersgruppe von 16 bis 65 Jahre müssten es 1300 Menschen mehr sein.

Ebenfalls niedrig ist der Ausländeranteil in der Kreisstadt. 1142 Ausländer entsprechen einem Bevölkerungsanteil von 4,8 Prozent. Deutschlandweit ist er annähernd doppelt so hoch und liegt bei 8,44 Prozent.


Konservativ bei Familiennamen

Im vergangenen Jahr wurden in Bad Kissingen 129 Ehen geschlossen, drei mehr als im Vorjahr. Dabei zeigten sich die Paare konservativ: In 114 Fällen wurde der Name des Mannes als Familienname genommen, in nur sieben Fällen war es der Name der Frau. Lebenspartnerschaften homosexuelle Paare flossen nicht in die Statistik mit ein. Die letzte Lebenspartnerschaft wurde 2010 geschlossen.


Die beliebtesten Babynamen des Jahres 2013

Die zehn beliebtesten Mädchennamen in Bad Kissingen lauteten: Emilia (7 Mal), Mia, Sophie (je 5), Jasmin, Marie, Sophia (je 4), Ella, Jule, Laura und Lena (je 3). Deutschlandweit werden die meisten Mädchen Mia, Emma und Hanna genannt. Die Eltern in Bad Kissingen nannten ihre Söhne am häufigsten Felix, Max (je 5), Christian, Lorenz, Noah (je 4), Alexander, Andreas, Ben, Fabian und Florian (je 3). Bundesweit führen Ben, Luca und Paul die Statistik an.