Der Markt regelt, der Kunde zittert

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Ein Bad Kissinger Stadtbus der Firma Weltz hat gerade Erdgas getankt. Die Erdgasversorgung in Deutschland gehorcht den Gesetzen des Marktes, es gibt keine Krisenvorräte. Foto: Benedikt Borst
Ein Bad Kissinger Stadtbus der Firma Weltz hat gerade Erdgas getankt. Die Erdgasversorgung in Deutschland gehorcht den Gesetzen des Marktes, es gibt keine Krisenvorräte. Foto: Benedikt Borst

Erdöl wird für Versorgungskrisen gebunkert, Erdgas nicht.

Die vier größten Erdgasspeicher in Deutschland gehören IVG Immobilien, Eon und der Wingas Holding - bei letzterer ist übrigens der russische Energieriese Gazprom Anteilseigner. Insgesamt 23 820 Millionen Kubikmeter Gas können unterirdisch gespeichert werden. Zu rein kommerziellen Zwecken.

Die Speicher dienen nicht der Krisenvorsorge, sondern dem Geschäft der Händler.
Die nutzen die Speicher, um etwa kurzfristige Lieferengpässe abzufedern oder billig eingekauftes Gas später teuer zu verkaufen. Anders beim Erdöl. Hier muss - gesetzlich vorgeschrieben - ein Krisenvorrat bereit stehen. Fallen sämtliche Importe aus, reicht das Öl noch etwa 90 Tage. Beim Erdgas überlässt der Staat die Versorgungssicherheit dem Auf und Ab des Marktgeschehens. Und der Verbraucher muss zittern.