Plan scheint erstaunlich gut aufgegangen zu sein:Von den knapp 200 betroffenen Beschäftigten müssen sich trotz Insolvenz die wenigsten arbeitslos melden.
Im Mai letzten Jahres musste der Schweinfurter Bildungsträger afz e.V. seine insolvente "große" Tochter afz Service GmbH "retten" - durch Übernahme von 101 GmbH-Beschäftigten. Dadurch wuchs der afz e.V. auf knapp 200 Mitarbeiter. Besonders nachhaltig war der Rettungstrick aber nicht. Kein halbes Jahr später, Ende Oktober 2017, musste der afz e.V. selbst Insolvenz anmelden.
Der bestellte Insolvenzverwalter Robert Wartenberg (Bamberg) sagte nach dem ersten Überblick über den afz-Gemischtwarenladen, für die Beschäftigten sehe er gute Chancen, ihre Arbeit zu behalten - allerdings nicht beim afz in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Er suche "ein bis drei Übernehmer" für die sehr unterschiedlichen Bereiche.
Für 18 Mitarbeiter Sozialplan beschlossen
Dieser Plan scheint erstaunlich gut aufgegangen zu sein. Stand der Dinge Mitte August 2018: Von den fast 200 betroffenen Mitarbeitern sind bis auf 18 alle von anderen Unternehmen übernommen worden und werden weiterbeschäftigt, wie auf Anfrage Betriebsratsvorsitzende Mareile Müller am Donnerstag mitteilte. Für die 18 Mitarbeiter, die keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben und zunächst zur Arbeitsagentur müssen, sei ein Sozialplan beschlossen worden. Sie können wohl damit rechnen, dass sie eine Abfindung aus ihrer Gesamtgehaltssumme (für einen Monat) erhalten werden, soweit dies die Insolvenzmasse hergibt.
Volksküche an Zeilitzheim
Gut gelaufen ist die Insolvenz demnach für über 90 Prozent der Beschäftigten. Bei den Bildungsmaßnahmen wurden die Lehrkräfte zusammen mit ihren Aufgaben von anderen Bildungsträgern der Region wie BSI, GbF und bfz übernommen. Den großen Campus-Gastrobereich in Bad Kissingen - Hotel, Restaurant, Schulessenlieferung - haben zwei frühere leitende Angestellte des afz gekauft, die Mitarbeiter im Wege eines Betriebsübergangs übernommen und nahtlos weiterbeschäftigt.