Das Abwasser von drei Burkardrother Ortsteilen wird derzeit in fünf Klärteichen aufbereitet. Doch das reicht nicht mehr aus. Deshalb soll eine Leitung nach Stralsbach gebaut werden, um das Abwasser nach Großenbrach zu transportieren. Ähnliche Pläne gibt es auch für Premich.
                           
          
           
   
          Etwa 120 Liter Trinkwasser verbraucht ein Deutscher pro Tag. Für sich privat. Zum Duschen, Kochen, Geschirr spülen, Wäsche und Auto waschen, für die Toilettennutzung und vieles andere mehr. Dementsprechend fällt auch ordentlich Abwasser an, das aufbereitet werden muss.
 Im Markt Burkardroth gibt es dafür verschiedene Systeme. 
Die Ortsteile Burkardroth, Wollbach, Zahlbach, Frauenroth, Stangenroth und Stralsbach sind dem Abwasserzweckverband (AZV) Aschach-Saale angeschlossen. Oehrberg betreibt ein eigenes Klärwerk. Das Abwasser von Gefäll und Premich wird in den Klärteichen zwischen Premich und Steinach aufbereitet. Weitere befinden sich in Katzenbach. Über diese wird das Abwasser der Ortsteile Katzenbach, Lauter und Waldfenster und somit für rund 1800 Einwohner geklärt. 
Doch das wird sich schon bald ändern. 
Die Gemeinde plant, noch in diesem Jahr die Abwasserentsorgung der Katzenbacher, Lauterer und Waldfensterer über den AZV Aschach-Saale zu sichern. "Denn die fünf Klärteiche in Katzenbach haben ausgedient", sagt Bürgermeister Waldemar Bug. Sie wurden ursprünglich angelegt, um das Abwasser von Lauter und Katzenbach aufzubereiten, so dass es in die Lauter eingeleitet werden kann.
 Vor mehr als 20 Jahren kam dann das 
Abwasser von Waldfenster hinzu. Viele Jahre bereitete das keine Probleme, zuletzt aber schon, obwohl weniger Abwasser anfällt. Immer öfter würden Grenzwerte nicht eingehalten, so das Ortsoberhaupt. Zudem führe die Lauter immer weniger Wasser, so dass die Menge des eingeleiteten Abwassers für dieses Gewässer einfach zu hoch sei. Deshalb entschloss sich das Rathaus zum Handeln. Ein Prozess, der Jahre dauerte. 
  
  Drei Möglichkeiten
 
Laut Bürgermeister Bug gab es drei Optionen. "Wir hätten an Ort und Stelle ein eigenes Klärwerk bauen oder eine Abwasserleitung nach Oberthulba legen und somit die Entsorgung über Hammelburg organisieren können", erklärt er. Doch man entschied sich für Variante drei - den Anschluss an den AZV Aschach-Saale. 
"Die Kläranlage in Großenbrach ist gut aufgestellt und kann die zusätzliche Menge ohne Probleme aufnehmen", so Bug. Doch wie kommt das Abwasser künftig dahin?
In Katzenbach wird direkt an der Kreisstraße 34 in unmittelbarere Nähe zu den bisherigen Klärteichen ein Pumpwerk gebaut. "Hier treffen die Abwasserkanäle aus den drei Ortsteilen Lauter, Katzenbach und Waldfenster aufeinander", erklärt das Ortsoberhaupt, weshalb dieser Standort 
gewählt wurde. Von dort wird eine neue Abwasserleitung verlegt. Diese führt zur Bundesstraße 286 und von dort am neuen Gewerbegebiet am Poppenrother Berg vorbei nach Stralsbach. Hier wird die neue Pumpleitung an die bestehende Abwasserleitung nach Großenbrach angeschlossen.
 "Der Kanal in Stralsbach reicht für diese zusätzliche Menge aus. 
Das haben sowohl das Wasserwirtschaftsamt als auch das von uns mit den Planungen beauftragte Ingenieurbüro Pro Terra aus Knetzgau bestätigt", fügt Bug hinzu. Dennoch werde man auf die Schwachpunkte achten und notfalls reagieren.
Die Bauarbeiten für das Pumpwerk und die Abwasserleitung sollen noch in diesem Jahr starten. Einen konkreten Termin konnte Bug aber noch nicht nennen. Die Aufträge seien noch nicht vergeben. 
Rund 2,7 Millionen Euro wird das Bauvorhaben voraussichtlich kosten, die der Bauherr, der AZV Aschach-Saale, trägt. 
  
  Keine Kosten für die Bürger
 
 Die Bürger des Marktes Burkardroth müssen nicht mit zusätzlichen Kosten rechnen, versicherte Bug. Die Abwasserentsorgung der Großgemeinde sei über Gebühren geregelt, die der AZV unter anderem auch dafür nutze, um Rücklagen für wichtige 
Investitionen zu bilden. 
Die nächste haben der Bürgermeister und seine Gemeindeverwaltung bereits anvisiert. "In Premich haben wir eine ähnliche Situation wie in Katzenbach", sagt er. Auch hier seien die Klärteiche veraltet. Momentan gebe es zwei Varianten, das Problem zu beheben. Man könne ein Klärwerk vor Ort bauen oder eine Abwasserleitung nach Steinach verlegen und diese dort an den Zubringer nach Großenbrach anschließen. 
Momentan gebe es erste Überlegungen, etwas Konkretes stünde noch nicht fest, so das Ortsoberhaupt.
Weitere Investitionen sind derzeit kein Thema. Den Zustand des Kanalnetzes im Markt Burkardroth bewertet Bürgermeister Bug insgesamt als gut. "Momentan haben wir keinen Handlungsbedarf", sagt er.