Mit ihrem Zusammenschluss hätten die fünf Landkreis-Innungen "ein Stück Geschichte geschrieben", beglückwünschte Lars Bubnick, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes, die Kissinger zu ihrer Entscheidung. "Wir müssen größere Einheiten bilden, ob wir wollen oder nicht." Trotz sinkender Zahlen wird es kein Aussterben handwerklich arbeitender Metzgereien geben, versicherte der Geschäftsführer: "Die Metzger werden ihre Nischen finden, denn die Kunden erkennen wieder Qualität an." Bubnick dankte Schmitt für sein beispielhaftes Engagement: "Egal auf welche Versammlung man kam, der Robert war schon da."
Schmitts bisheriger Stellvertreter Markus Alles (34, Frauenroth), der auch in der neuen Innung Main-Rhön dem Vorstand angehört, bedankte sich beim bisherigen Obermeister mit einem großen Präsentkorb und versicherte, sich weiter um den engen Zusammenhalt der Kissinger Kollegen zu bemühen. Konkret versprach er, in jedem Fall den Festwagen beim Rakoczy-Umzug organisieren zu wollen.
Daten und Zahlen
Metzgerinnung
1907, Februar: Antrag beim Bezirksamt zur Gründung einer Bad Kissinger Fleischer-Innung; Genehmigung im Juni; erste Erwähnung der Innung im Oktober; erster Innungsmeister war Karl Faber
1921, September: Genehmigung einer Zwangsinnung; die Mitgliedsbeiträge konnten seitdem über die Stadt eingetrieben werden
1925: Eröffnung des städtischen Schlachthofes (Schließung 2002)
1933: Gründung einer Pflichtinnung (Gleichschaltung) mit politischer Kontrolle durch die Nationalsozialisten
1945: Auflösung der Pflichtinnung
1948: Wiedergründung als Metzger-Innung Bad Kissingen
1966: Ausrichtung des Bayerischen Fleischerverbandstages in Bad Kissingen
1970 und 1983: Ausrichtung des Deutschen Fleischerverbandstages
1970er Jahre: Blütezeit der Bad Kissinger Metzger-Innung mit 75 Mitgliedern; seitdem sank die Mitgliederzahl
31. Dezember 2019: Auflösung der Metzger-Innung Bad Kissingen (20 Mitglieder); letzter Innungsmeister war Robert Schmitt; Weiterführung der Aufgaben in der zum 1. Juli 2019 gegründeten überregionalen Metzger-Innung Main Rhön mit 77 Mitgliedern aus fünf Landkreisen