Die Premicher Musikanten haben seit Jahrzehnten keine Nachwuchssorgen und wurden für ihr beachtliches Niveau mehrfach ausgezeichnet.
Die Premicher Musikanten feiern am kommenden Wochenende zwar ihr 50-jähriges Gründungsfest. Doch wird in Premich schon seit mehr als 150 Jahren Musik gemacht, wissen Vorsitzender Mario Köth und Schriftführerin Bettina Markard.
Aus diesem Grund wurde dem Musikverein im Jahr 1990 auch die Pro Musica Plakette verliehen. Die Pro Musica Plakette ist die höchste Auszeichnung, die Laienmusiker erhalten können. Initiator dieser Aktion - ein lückenloser historischer Nachweis muss für diese Auszeichnung erbracht werden - war Gründungsmitglied und derzeitiges Vorstandsmitglied Benno Nauth.
Im selben Jahr nahmen die Rhöner Musikanten ihre erste Musikkassette auf, die zweite wurde etwa zehn Jahre später produziert.
Der Gesangsverein in Premich pflegte schon viele Jahre lang das deutsche Liedgut, ist einem Bericht aus dem Jahre 1967 zu entnehmen. Die damalige Musikkapelle war jedoch etwas schwächer besetzt. "So geht es nicht weiter", sagten sich die Musikanten der alten Musikkapelle und wandten sich an den 1963 von Kitzingen in die raue Rhön versetzten Lehrer Ernst Hartl. Er möge doch in der Schule um Nachwuchs werben.
Anhaltende Begeisterung Das Beispiel benachbarter Rhöngemeinden muss wohl 20 Buben aus der fünften bis achten Klasse angespornt haben. Denn sie zeigten großes Interesse für die Blasmusik, so dass ein Jahr später, also 1964, der Musikverein Premicher Musikanten gegründet werden konnte. Einigen Skeptikern zum Trotz - sie bezeichneten die Aktion als "Strohfeuer" - hielt die Begeisterung der Jugendlichen an.
Bis 1966 spielte in Premich noch das "Doppelquartett" der acht "alten" Musiker bei allen Anlässen im Dorf. Sie bildeten ein Jahr später den Stamm für das große Blasorchester, das inklusive Dirigent 36 Mann umfasste und zu drei Vierteln aus Jugendlichen zwischen zehn und 16 Jahren bestand.
Wie Markard sagt, stießen immer wieder neue Jugendliche zur Kapelle, so dass die Premicher nie über Nachwuchssorgen klagen mussten. Nach einer Werbeaktion an den Schulen in der Marktgemeinde konnten die Premicher Musikanten 1988 sogar eine Jugendkapelle mit 26 Jungen und Mädchen ins Leben rufen. Bedauerlicherweise, so Köth und Markard, existiere diese heute nicht mehr. Nur vier von ihnen hätten bis heute "durchgehalten" und spielten jetzt regelmäßig in der heute 26-köpfigen Kapelle mit.
In all diesen Jahrzehnten haben die Premicher Musikanten die kirchlichen und kulturellen Anlässe im Dorf musikalisch begleitet. Und so soll es auch weiterhin sein. Auch der hohe Leistungsstand des Orchesters, das 2008 den zweiten Platz bei den Europameisterschaften der böhmisch-mährischen Blasmusik geholt hatte, soll gehalten werden, wünschen sich Markard und Köth für die Zukunft. Und nicht zuletzt hat sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, viele junge Menschen für die Blasmusik zu begeistern.
Festprogramm Samstag, 14. Juni, ab 19.30 Uhr Unterhaltung mit der Blaskapelle Rhöner Schwung
Sonntag, 15.Juni, um 9 Uhr beginnt ein Festgottesdienst. Ab 10.30 Uhr werden Gründungsmitglieder und langjährige Mitglieder geehrt. Den Festgottesdienst und den Frühschoppen gestalten die Feuerbergmusikanten aus Langenleiten. Um 13 Uhr beginnt der Festzug. Es werden fünf Kapellen und die örtlichen Vereine teilnehmen. Aufstellung am Feuerwehrplatz. Anschließend Unterhaltung durch die Bläservereinigung Burkardroth, die Musikvereine Gefäll und Stangenroth. Ab 18 Uhr spielt die Musikkapelle Schönderling auf. Das Zelt wird am Musikheim sein.
Gründung Bei der Gründungsversammlung am 25. September 1964 waren 28 Gründungsmitglieder anwesend und der Musikverein Premich wurde geboren. Gründungsvorstand wurde Edwin Krapf und musikalischer Leiter Ernst Hartl. Auch die Musikanten Helmut Kirchner, Günther Kirchner und Erhard Wehner bildeten die Jungmusiker aus.
Musikanten Zur Zeit bestehen die Premicher Musikanten aus 26 aktiven Musikern und Musikerinnen. Thomas Kirchner ist seit über 20 Jahren der 1. Dirigent.