Von Beruf "Reicheböcher"

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Arnold Nöth, der langjährige Vorsitzende des Sängerkranzes Reichenbach und freie Mitarbeiter unserer Zeitung, starb im Alter von 66 Jahren. Foto: Archiv Saale-Zeitung/mna
Arnold Nöth, der langjährige Vorsitzende des Sängerkranzes Reichenbach und freie Mitarbeiter unserer Zeitung, starb im Alter von 66 Jahren. Foto: Archiv Saale-Zeitung/mna

Der langjährige Vorsitzende des Sängerkranzes Reichenbach, Arnold Nöth, starb im Alter von 66 Jahren.

Die Gemeinde trägt Trauer. Reichenbach hat einen seiner engagiertesten Bürger verloren: Arnold Nöth starb am Dienstag in dieser Woche im Alter von nur 66 Jahren. Arnold Nöth war vieles in seiner Heimatgemeinde, eines war er ganz bestimmt: "Von Beruf Reicheböcher". Das hat er mal über sich selbst gesagt und treffender kann man ihn nicht beschreiben: Das war er, Beruf Reicheböcher.
In so etwas wird man hineingeboren, im Falle von Arnold Nöth "passierte" dies am 17. Februar 1950. Er hat noch drei Geschwister und wächst in der Dorfgemeinschaft wohlbehütet auf. Als erstes lernt er Reichenböcherisch und das bleibt für immer seine Muttersprache. Bei Arnold passiert alles in sehr jungen Jahren: Mit 14 geht er zur Post, später zur Bundeswehr, dann heiratet er seine Monika (1972). "Der Stammhalter is doo" schreibt er 1977 in die Familienchronik, Arnold und Monika haben später noch zwei weitere Kinder. Arnold ist ein geselliger Mensch, fühlt sich in der Gemeinschaft wohl und tritt mit 16 Jahren dem Sängerkranz Reichenbach bei. Ein Schritt mit Folgen, denn dieser Verein lässt ihn zeitlebens nicht mehr los.


Im Dorf überall präsent

Aber nicht nur im Sängerkranz wird Arnold Nöth aktiv. Natürlich ist er bei der Feuerwehr, im Sportverein, im Gartenbauverein und eigentlich überall. Und natürlich ist da der Sängerkranz. Bereits mit 19 Jahren (1969) rückt er in den Vorstand auf, wird Schriftführer und behält dieses Amt bis 1982. Danach wählen ihn die Mitglieder zum Vereinsvorsitzenden. Und dieses Amt übt er 33 Jahre aus, sein halbes Leben. Im vergangenen Jahr, im Oktober 2015, gab er den Vereinsvorsitz an Lothar Hillenbrand ab. "Natürlich stehe ich bei Fragen weiterhin zur Verfügung", hat er damals gesagt. Er war verschmitzt wie immer.


Freundlich und humorvoll

Sein Humor war ein besonderes Merkmal von Arnold Nöth. Er war ein sehr freundlicher Mensch, ein lächelnder Mensch, ein Mann, der positiv dem Leben gegenüber eingestellt war. Auch dann noch, als er krank wurde, immer wieder ins Krankenhaus musste, behandelt werden musste, nach Hause kam, weiter aktiv war in der Gemeinde, immer mit einem Lächeln.
Außerdem war Arnold Nöth war "unser Mann" in Reichenbach und Münnerstadt. Über 40 Jahre lang hat er für die Münnerstädter Zeitung und die Saale-Zeitung aus seiner Heimat berichtet. Er hat Veranstaltungen besucht und fotografiert und war von allen in seiner Umgebung dabei respektiert ob seiner gründlichen Recherche und seines wachen Blickes. Nichts entging ihm, immer stellte er bohrende Fragen, wenn er etwas nicht verstanden hatte, heute nennt man sowas journalistische Arbeit. Er konnte das.


Immer mit Menschen in Kontakt

Eine Lehre dafür war ihm sicherlich auch sein Beruf gewesen. Über 40 Jahre war er bei der Post beschäftigt, trug Briefe aus, war ein kommunikativer Zeitgenosse, der immer etwas wusste und immer Zeit für einen kleinen Plausch hatte. Seine Zeitgenossen mochten ihn.
In jüngster Zeit hat er sich im Besonderen für die Kolpingsfamilie eingesetzt, unter anderem war er bei der Kolpingsfamilie Münnerstadt deren Schriftführer. Nach Otto Kiesel hat er dessen Aufgabe für Hilfstransporte nach Rumänien übernommen. Noch vor einigen Wochen war er dorthin unterwegs, seine Frau Monika war immer an seiner Seite. Als sie zurückkamen, musste Arnold ins Krankenhaus. Sein Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert. Er hat noch gekämpft, wollte sich seiner Krankheit nicht geschlagen geben ... "Es war ein langer Kampf", sagte seine Frau Monika, er wollte sich nicht geschlagen geben. Am Dienstag morgen starb Arnold Nöth.
Die Beerdigung findet am morgigen Freitag, 26. August, um 14 Uhr in Reichenbach statt. Nach der Beisetzung ist der Gottesdienst in der Kirche.