In der Jahresschlusssitzung des Thundorfer Gemeinderats ging es um die Interessensbekundung zur Teilnahme am kommunalen Netzwerk zur Förderung der Richtlinien und den Klimaschutzprojekten. Bürgermeisterin Judith Dekant blickte auch zurück und nach vorne.
In der Jahresschlusssitzung des Thundorfer Gemeinderats ging es hauptsächlich um die Interessensbekundung zur Teilnahme am kommunalen Netzwerk zur Förderung der Richtlinien und den Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld.
Vorgestellt wurde das Projekt von Stefan Richter, seit kurzem Klimaschutzbeauftragter der Stadt Münnerstadt. Aktuell haben die Stadt Münnerstadt sowie - aktuell laut Richter - weitere 14 Gemeinden bereits das Interesse am Netzwerk bekundet und werden den Förderantrag zeitnah stellen, um in den Genuss der 70-prozentigen Förderung zu kommen.
Kosten circa 5000 Euro
Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl und der Klimamanager Stefan Richter haben zu diesem Thema das Gespräch mit den unmittelbar benachbarten Gemeinden, zu denen auch Thundorf zählt, gesucht, mit dem Ziel, auch diese Kommunen mit ins Boot zu holen. Denn der Klimaschutz ende nicht an der Gemeindegrenze. Gemäß Richter errechnen sich die Kosten für die Gemeinde Thundorf nach den Stunden, für die eine Beratung gebucht werden - geschätzt für die Gemeinde circa 5000 Euro jährlich. Eine entsprechende Kostenübersicht wurde dem Gemeinderat als Anlage zur Verfügung gestellt. Durch die Vernetzung und die kompetente Beratung kann die Gemeinde ihre Projekte optimal planen und umsetzen. Was Stefan Richter nicht will, ist eine Umweltpolizei. Ihm geht es darum, das Thema Klimaschutz positiv anzugehen. Seine erste Aufgabe wird eine Bestandsaufnahme sein. Er will das Energieaufkommen ermitteln, eine Dokumentation erstellen, um daraus Stück für Stück ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Dem sollen Veranstaltungen folgen eventuell mit Energieberatern und Vertretern des Naturschutzes. In den Schulen möchte er Klima-Arbeitsgemeinschaften bilden.
Unverbindliche Interessensbekundung
In der Diskussion wollte Gemeinderätin Sigrid Hotaling (Wählermeinschaft Thundorf) von Richter wissen, wie eine solch kleine Gemeinde wie Thundorf klimaneutral werden kann, wo doch die Voraussetzungen fehlen. Richters Antworts war zum Beispiel "Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien". Der Vorschlag des Klimamanagers lautete, anfangs eine Analyse durchzuführen, um dann die Projekte in Angriff zu nehmen, oder ein Jahr in Klausur gehen und dann feststellen, was ist möglich und nötig.
Gemeinderat Edwin Braun (Wählermeinschaft Thundorf) merkte an: "Was vor zehn Jahren alles niedergemacht wurde, wie Holzhackschnitzelheizung, Windkraft, Photovoltaik, soll plötzlich wieder richtig sein, daran glaube er nicht. Richter und Bürgermeisterin Judith Dekant (Wählergemeinschaft Rothhausen).konnten sich mit den Argumenten des Gemeinderates nicht umfänglich anfreunden und sahen keine Konkurrenz zum Energieprogramm des Schweinfurter Oberlandes. Beendet wurde die Diskussion dann mit der Aussage von Gemeinderat Bernhard Düker (WGR), dass es ja nur erst einmal eine unverbindliche Interessensbekundung sei und sich der Gemeinderat damit keinesfalls festlegt. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, sein Interesse am kommunalen Klimaschutzwerk und der Teilnahme in der Netzwerkphase zu erklären.
Projekte in den Gemeindeteilen
In ihrem Jahresschluss-Rückblick ging Bürgermeisterin Judith Dekant auf das wiederum durch Corona gekennzeichnete Jahr ein, in dem sie zwei Trauungen vollziehen durfte. Im Jahr 2021 wurden 13 Gemeinderatssitzungen, mit 92 Tagesordnungspunkten, davon 64 nicht öffentlich, abgehalten. Hinzu kam eine Waldbegehung. Dekant ging auf die Projekte in den Gemeindeteilen ein: In Theinfeld waren es der Behinderteneingang, die Treppe und die Pflasterung zur Kirche sowie das Dach der Aussegnungshalle im Friedhof; in Thundorf die Sanierung des Rathauses, Ausbesserungsarbeiten am Leichenhaus, die Renaturierung des Ransbaches, der Feuerlöschweiher und Fräsarbeiten zur Kabelverlegung bei der Wasserversorgung; in Rothhausen die Sanierung der Sanitäranlagen in der Turnhalle, Pflasterung im Friedhof und die Resterschließung im Baugebiet "Unterer Berg". Geändert wurde die Friedhofs- und Hundesteuersatzung.
Dekant ging auf die Anschaffungen über das Regionalbudget ein, bei dem alle drei Gemeindeteile Berücksichtigung fanden. Was ihr und dem gemeindlichen Bauhof Sorgen bereitet, ist die Biberplage. Fast täglich muss der Bauhof ausrücken, um im Ransbach das Gewässer frei zu bekommen.