Mürschter Elferrat, Garde und Faschingsfreunde haben die Faschingszeit eingeläutet. Danach gab es Tipps für ein ganz spezielles Diätprogramm.
Elferratspräsident Andreas Albert hat mit lautem "Helau" und launigen Versen die nächste Faschingssession auf dem Münnerstädter Marktplatz eröffnet. Wie jedes Jahr fand die Faschingseröffnung des Elferrats der Kolpingsfamilie dort statt. Zuvor setzte sich am Oberen Tor der närrischer Zug mit Elferrat, Elferratsgarde, Stadtkapelle und faschingsbegeisterten Kindern und Erwachsenen in Bewegung. Bei verschiedenen Geschäften, die dem Interessenverbund "Kaufhaus Mürscht" angehören, der den Elferrat bei der Werbung unterstützt, wurde Halt gemacht. Hier erhielten die Narren diverse Getränke zur Stärkung. Am Ende freuten sich die Narren über eine gute Nachricht.
"Alle Jahre wieder" war das Motto des Elferrat, der auch in diesem Jahr wieder auf "Herbergssuche" gehen musste.
Nachdem das Jugendhaus in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stand, konnte der Kolpingfasching in der "Alten Aula" in Münnerstadt stattfinden. Doch für das nächste Jahr erhielt die Kolpingsfamilie eine Absage: Die Faschingssitzungen seien zu laut und würde die Ruhe der Nachbarn stören. Außerdem dürfe wegen der wertvollen Stuckdecke in der "Alten Aula" der Geräuschpegel nicht mehr als 80 Dezibel betragen. So wandte sich der Vorstand der Kolpingsfamilie in ihrer Not an die Provinzleitung der Augustiner. Ob es nicht möglich sei, noch einmal den Saal im Jugendhaus für die Faschingssitzungen zu mieten?
Antwort der Augustiner
Das Jugendhaus war geplant als Aufnahmelager für Asylbewerber. Nachdem der Zustrom abgenommen hatte, ist auch der Bedarf gesunken. Zur Zeit steht das Haus leer. Lange warteten die Organisatoren auf eine positive Antwort.
Am Vorabend der Faschingseröffnung dann die positive Rückmeldung: Die Zusage der Augustiner.
Elferratspräsident Andreas Albert freute sich, dass er diese frohe Botschaft der Augustiner verkünden konnte, die zum Reimen aufgelegt waren: "Wenn ihr nicht setzt das Haus in Brand, könnt ihr ein buntes Programm gestalten und eure Sitzungen wieder im Jugendhaus halten."
Als Reaktion auf diese Nachricht präsentierte die Elferratsgarde einen schmissigen Marschtanz. Die Kinder in lustigen Verkleidungen tanzten zu bekannten Faschingshits der Stadtkapelle, die auch den Zug zum Deutschherrnkeller anführte. Dort wurden verdiente Faschingsverfechter geehrt und lustige Büttenreden gehalten.
"Hansworscht" als Motiv
Zusammen mit dem Elferratspräsident Andreas Albert ehrte Klaus Mültner als Beirat des Fastnachtsverbandes Unterfranken Narren.
Er stellte zunächst den diesjährigen Sessionsorden vor. Als Motiv aus dem Fastnachtsmuseum in Kitzingen ist darauf der "Hansworscht" abgebildet. Verliehen wurde er Manfred Back, der seit 2009 im Servicebereich tätig ist, und Michael Winkler, der zusammen mit seiner Frau Andrea seit 2002 bei der Showtanzgruppe "Mammas und Pappas" auftritt, besonders beliebt sei er in Frauenrollen. Die Ehrennadel in Silber erhielten Birgit Hey als langjährige Mitwirkende bei "Mammas und Pappas", sowie Margit und Ralf Geßner, die beide Kassiere der Kolpingsfamilie waren und verantwortlich sind für die Organisation der Küche und des Service. Sie waren Motor für die Gründung der Gruppe "Junge Familien". Als Mann der ersten Stunde wurde mit der Ehrennadel in Gold Hans Schwarz geehrt, der seit 1972 beim Bühnenauf- und abbau mithilft und Utensilien für verschiedene Auftritte fertigt.
Die höchste Ehrung, den Verdienstorden des Fastnachtsverbandes Franken, erhielt Dr. Rudi Rippstein, der seit 2001 dem Elferrat angehört, seit 1998 bei Gardetänzen und bis heute bei der Gruppe "Mammas und Pappas" mitwirkt. Er ist der Verbindungsmann des Elferrats zu den Garden. Die anwesenden Narren ließen die Geehrten mit "Helau" hochleben.
Spezialdiät vom Experten
Zur Unterhaltung trugen Büttenredner bei: Aus Kleinwenkheim berichtete Hubert Wohlfart in lustigen Versen über Abnehmversuche, die er gemeinsam mit seiner Frau unternommen hatte. Als Spezialdiät zu Fasching verordnete er allen: "Enthaltet euch der schlechten Laune!" Anneliese Heppt trat als "Frau von Welt" auf, die in zweideutigen Worten von ihrem Lieblingshobby erzählte. Großes Erstaunen löste die Auflösung des Rätsels auf: Es war das Schwimmen.
Wilhelm Schmitt, der Mürschter Nagel mit Kopf, nahm dies zum Anlass, das Drama "Mürschter Hallenbad" närrisch zu beleuchten.
Nachdem in diesem Jahr der Elferrat der Kolpingsfamilie seit 44 Jahren Faschingssitzungen in Münnerstadt veranstaltet, und heuer ein närrisches Jubiläum feiern kann, war im Deutschherrnkeller eine Ausstellung mit Bildern aus den vergangenen Jahren aufgebaut worden. Es bereitete allen großes Vergnügen, einen Blick in die Vergangenheit der Faschingsfreunde zu werfen.