Das Entwicklungsgebiet ist nun auch auf Kampfmittel untersucht worden. Es gibt zwar einige Auflagen, aber bisher wurde nur Müll aus der Erde geholt.
Knapp daneben ist auch vorbei, heißt es, aber manchmal ist das gar nicht so schlecht. So war niemand wirklich traurig, dass bei den archäologischen Untersuchungen in der Lache nichts gefunden wurde. Gar nicht weit entfernt, auf dem früheren Augustiner-Gelände, wo derzeit das neue BBZ gebaut wird, sah das ganz anders aus. Da hat der Landkreis für die Untersuchungen ein halbes Vermögen hinblättern müssen, weil dort das frühere Münnerstadt lag. Aber in der Lache gibt es keine Befunde.
Da war aber noch ein weiteres Problem. Es wurde vermutet, dass durch die Zuschüttung von früheren Gräben Kampfmittel, also Waffen, Munition und ähnliches, in der Lache liegen könnten. Außerdem sind solche Untersuchungen immer dann vorgeschrieben, wenn Kampfhandlungen stattgefunden haben, weil von einer Blindgängerquote in Höhe von zehn bis 15 Prozent ausgegangen wird. "Es wurde aber nichts gefunden, nur Müll", sagt Bürgermeister Helmut Blank bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisses.
Unter die Lupe genommen wurde aber nicht nur die so genannte äußer Lache, sondern auch der Bolzplatz, der sich unmittelbar neben dem vorhandenen Parkplatz in der innern Lache befindet und künftig teilweise ebenfalls als Stellplatz dienen soll. Benutzt wurden dazu Messsonden. Das Ergebnis: In der äußeren Lache gibt es auf einer Fläche von etwa 30 mal 70 Meter großflächige Anomalien. Das umfasst einen Teilbereich des künftigen Parkplatzes und des großflächigen Einzelhandels. Von Bedeutung sind laut Gutachten punktuelle Anomalien. Insgesamt wurden 279 Verdachtspunkte entdeckt. "Zwar dürfte dabei dabei eine große Anzahl der Anomalien auf Kleinobjekte ohne kampfmitteltechnische Relevanz zurückzuführen sein, bei mehr als der Hälfte der Punkte kann ein Kampfmittellverdacht auf Basis der Daten aus den Oberflächensondierungen allerdings nicht vollständig ausgeschlossen werden", heißt es im Untersuchungsbericht. Auch außerhalb der großflächigen Störflächen gab es vereinzelte Anomalien.
Auf dem Areal des Bolzplatzes wurden über die gesamte Fläche verteilt, starke, großflächige Störsignale detektiert. Diese seien mit großer Wahrscheinlichkeit auf ferromagnetische Störkörper zurückzuführen, wobei jedoch auch im Boden befindliche Störquellen, vor allem Schotterauffüllungen, für diese Störsignale verantwortlich sein dürften.
Was bedeutet das? Nach den im April 2019 durchgeführten Oberflächensondierungen konnte keine kampfmitteltechnische Freigabe für das Untersuchungsareal attestiert werden. Deshalb wurden im Februar dieses Jahres Verdachtspunkte außerhalb der großflächigen Anomalie bei einer Nachsondierung überprüft und die Störkörper freigelegt. "Im Rahmen der Nachsondierung wurde an keiner Stelle kampfmitteltechnisch relevante Objekte geborgen", heißt es in dem Bericht. Stattdessen handelte es sich um Metallschrott, Rohre, alte Zaunelemente und anderen Müll. Für die untersuchten Areale erfolgte die Freigabe. Das sind eine Fläche direkt an der B 287, die später als Parkplatz genutzt werden soll und der hintere Bereich, wo das Feuerwehrgerätehaus und teilweise der Einzelnadel gebaut werden sollen. Das gilt nicht für den mittleren Teil der äußeren Lache und den Bolzplatz. "Entsprechend bleibt für diese Bereiche die Empfehlung bestehen, bodeneingreifende Maßnahmen mittels einer baubegleitenden Kampfmittelräumung durch einen zugelassenen Kampfmittelberger zu begleiten."
Grundsätzlich könne keine Gewähr für eine absolute Kampfmittelfreiheit übernommen werden. Das gelte insbesondere für kleinkalibrige Munition, deren Auftreten nicht kategorisch ausgeschlossen werden könne. "Sollte bei den weiteren Arbeiten wider Erwarten verdächtige Objekte angetroffen werden, sollten die Arbeiten sofort eingestellt und unverzüglich ein Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes und/oder unserer Firma benachrichtigt werden", so der Untersuchungsbericht.
Die Stadt habe jetzt zwei Möglichkeiten, sagt Bürgermeister Helmut Blank. Entweder werde eine weitere Untersuchung eingeleitet, was aber sehr kostenintensiv wäre. Deshalb folgt die Kommune der Empfehlung, eine baubegleitende Überwachung einzusetzen. Er geht aber nicht davon aus dass etwas gefunden wird.