Laubbäume zwischen Fichten

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Insgesamt 850 Setzlinge wurden gepflanzt. Fotos: Daniel Wiener
Insgesamt 850 Setzlinge wurden gepflanzt.  Fotos: Daniel Wiener
Hannah Severin gibt einige Anweisungen.
Hannah Severin gibt einige Anweisungen.
 
 
 
 

Pflanzaktion mit rund 30 freiwilligen Helfern im Maßbacher Gemeindewald - Laubbäume sollen Fichtenbestand auffrischen.

Zu einer Pflanzaktion in den Gemeindewald hatte der Markt Maßbach in Poppenlauer an der Gemarkungsgrenze zu Wermerichshausen eingeladen. Begleitet von den beiden Revierförsterinnen Hannah Severin und Ute Kerschbaum von der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld, hatten sich etwa 30 Bürger eingefunden, um rund 850 Buchensetzlinge zwischen etwa 60 Jahre alten Fichten zu setzen.

Naturverjüngung

Mit dieser Maßnahme soll nicht nur eine Naturverjüngung unter Berücksichtigung des Klimawandels vollzogen werden, erklärte Hannah Severin, es soll den Bürgern auch am praktischen Beispiel erklärt werden, wie man kleine Bäume richtig pflanzt. Es hatten deshalb neben vielen Jugendlichen auch Privatwaldbesitzer teilgenommen. Begleitet wurde die auch "Saturday for Future" genannte Aktion von Ursula Zauner und Thomas Klopf vom Gemeindebauhof, die mit entsprechendem Equipment für einen komfortablen Ablauf sorgten. Die Forstbetriebsstellen Bad Königshofen und Bad Kissingen hatten die Aktion außerdem durch die Bereitstellung von Pflanzwerkzeugen unterstützt. Die Revierförsterinnen kamen immer wieder ins Gespräch mit den Pflanzern, erklärten die richtige Vorgehensweise und wie der Klimawandel den Borkenkäferbefall fördere. Zahlreiche geschädigte Bäume hatten im Laufe des Jahres bereits entfernt werden müssen. Durch den Wassermangel konnten sich auch Schädlinge wie der sogenannte Buchdrucker und Kupferstecher (Borkenkäfer) an mehreren Stellen immer weiter ausbreiten. Die nach Entfernung entstandenen Freiflächen werden nun wieder mit Laubholz bepflanzt. Zunächst sollen jedoch die noch einigermaßen dicht stehenden Partien mit Rotbuche unterpflanzt werden.

Weil die Rotbuchen nach Auskunft von Hannah Severin aber mit dem Klima auf der Freifläche nicht gut zurechtkommen, wird sie unter die alten Bäume "vorgebaut". Um den Borkenkäfer einzudämmen, werden die Rotbuchen in Gruppen in einer Art Schachbrettmuster gepflanzt, sodass immer genug nichtbepflanzte Fläche vorhanden ist, in die man die betroffenen Fichten fällen kann. Der ebenfalls - wie sein Vorgänger Johannes Wegner - mitpflanzende Bürgermeister Matthias Klement hob hervor, dass eine derart personalintensive Aktion mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine hohe Summe kosten würde. Den freiwilligen Helfern, die lediglich mit einer Brotzeit "entlohnt" würden, gebühre deshalb besonderer Dank. Die 850 Setzlinge schlagen mit lediglich nur rund 450 Euro Materialwert zu Buche.