Der Stadtrat beschloss einstimmig das von den Mitgliedern des Arbeitskreises erarbeitete Fahrzeugkonzept. Das ist ein wichtiger Schritt für den Neubau.
Das neue Gerätehaus braucht acht Stellplätze, die mit 591 000 Euro bezuschusst würden. Das ergibt sich aus dem von den Mitgliedern des Arbeitskreises "Feuerwehrgerätehaus" ermittelten Fahrzeugkonzept, das der Kommandant Robert Müller bei der Stadtratssitzung am Montagabend vorstellte. Das Konzept wird nun der Regierung von Unterfranken vorgelegt. Die wird das Werk prüfen und die Zahl der förderfähigen Stellplätze festlegen. Bei der Diskussion machte Michael Kastl (CSU) vom Arbeitskreis unmissverständlich klar: "Es gibt noch keine Zahlen." Denn es kursieren die unterschiedlichsten Summen, die das Gerätehaus angeblich kosten soll.
Robert Müller stellte zunächst die Mitglieder des Arbeitskreises vor und die verschiedenen Treffen. "Die Regierung braucht ein Fahrzeugkonzept, erst danach wird sie sich äußern, welche Fördermittel es gibt", sagte der Kommandant. Bezuschusst werden aber nur die reinen Stellplätze, keine Umkleideräume und ähnliches. Er nannte die fest stehenden Fördersummen pro Anzahl an Stellplätzen und ging dann auf die vorhandenen Fahrzeuge ein, die im Durchschnitt 21 Jahre alt sind.
In das jetzt erstelle Fahrzeugkonzept für das Jahr 2025 sind unter anderem die Gefährdungsanalyse, die Ist-Struktur, die Soll-Struktur der Feuerwehr und die Begründung der Ausstattung eingeflossen sowie das Fahrzeugkonzept der Kreisbrandinspektion. Anschaulich erklärte Robert Müller, welche Fahrzeuge wegfallen können, welche ersetzt werden müssen und welche bleiben können. Wichtig dabei: Der Rüstwagen, der Versorgungs-LKW, und die beiden Anhänger für (Öl und Schlauch) werden durch einen Versorgungs-LKW (Bayern) ersetzt, der je nach Einsatz mit verschiedenen Rollwagen bestückt werden kann. Der Kommandant ging auch auf die Unterschiede zwischen dem neuen Konzept und dem des Kreisbrandrates ein und begründete, warum mehr Stellplätze gebraucht werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Neuanschaffungen auf rund 1,6 Millionen Euro, wobei bei einer 56-prozentigen Förderung der Eigenanteil der Stadt rund 715 000 Euro betragen würde.
Es sei schon möglich, dass nicht alles bis 2025 umgesetzt ist, fügte er hinzu. Mit dem HLF 20 sollte man aber schon in der Bauphase des neuen Gerätehauses in die Ausschreibung gehen. Und eine neue Drehleiter müsste spätestens 2023 kommen. "Da hat unsere Geburtstag, da wird sie 40 Jahre alt", betonte Robert Müller. Dann werde sie außer Dienst gestellt. Laut dem Fahrzeugkonzept, an dem auch ein beauftragtes Planungsbüro mitgearbeitet hat, braucht die Münnerstädter Feuerwehr acht Stellplätze, die mit rund 591 000 Euro gefördert würden. Robert Müller nannte Zahlen anderer Kommunen. So hat Bad Kissingen zwölf Stellplätze plus Werkstatt und Waschhalle, in Bad Neustadt und Bad Brückenau sind es zehn Stellplätze, in Hammelburg und Mellrichstadt acht, alle verfügen noch über eine Waschhalle. Eigens für die Stadtratsmitglieder von Neue Wege, die sich kritisch geäußert hatten, nannte er das Ausmaß der Feuerwehr Schweinfurt 25 Stellplätzen (einschließlich Katastrophenschutz) und teils dreistöckiger Bauweise. Damit ging er auf Gerüchte ein, die Münnerstädter Wehr plane eine Gerätehaus in der Größe des Schweinfurter.
Bürgermeister Helmut Blank (CSU) erinnerte an die hohen Investitionen in die Feuerwehren seit 2008 im Stadtgebiet. Das Münnerstädter Gerätehaus werde nun teurer, als wenn es vor Jahren gebaut worden wäre. "Sei's drum", meinte er. "Ich bin froh, dass wir heute ein Konzept haben." Feuerwehrreferent Johannes Röß (CSU) dankte den Beteiligten für ihr "wahnsinniges Engagement". Sie hätten das Konzept so vorgetragen, dass es auch ein Nicht-Feuerwehrler versteht.
"Am Anfang war ein Auto, das nicht ins Haus passt", erinnerte Michael Kastl an die Anfänge des Arbeitskreises. "Sagt ihr uns, was ihr wollt und wir sagen euch, ob das geht", habe es bei den Förderstellen geheißen. Und: "Ihr braucht ein Fahrzeugkonzept." Es sei erschreckend, wie alt die Fahrzeuge sind. "Was sein muss, muss sein", sagte er zu den neuen Fahrzeugen. Aber: "Ohne ein Feuerwehrhaus macht das alles keinen Sinn. Es sei richtig, gewesen, ein Büro hinzuzuziehen. Er wunderte sich über die Zahlen, die im Raum stehen. Die gebe es doch gar nicht. "Jetzt haben wir eine gute Basis."
Fabian Nöth (Neue Wege) vermisste Keisbrandrat Benno Metz, der doch eingeladen sein sollte. Das sei auch so, sagte Helmut Blank, es habe Terminüberschneidungen gegeben. Trotzdem hätte Fabian Nöth gerne gewusst, was der Kreisbrandrat dazu sagt. Klaus Schebler (Neue Wege) verwies darauf, dass man nicht für alles einen Stellplatz bräuchte. Es gebe auch weit günstigere Unterstellhallen und Fertiggaragen. Als der Bürgermeister von einer möglichen Summe von fünf Millionen Euro sprach, hielt ihm Klaus Schebler entgegen, dass zunächst von 2, 5 Millionen die Rede war. Der Bürgermeister bat um einen einstimmigen Beschluss.
Dieter Petsch (Forum aktiv) hob hervor, dass der Kreisbrandrat von Anfang an mit eingebunden gewesen sei, was auch Leo Pfennig (fraktionslos) bestätigte. "Ich bin froh, dass wir den Weg gehen, es läuft alles seinen normalen Gang. " Leo Pfennig übte Kritik an dem zurückgezogenen Antrag von Neue Wege auf eine Sondersitzung, weil es darin hieß, dass dazu die Feuerwehrführung nicht benötigt werde. "Hier werden Phantome aufgebaut, die nicht existieren." Auch er warb für einen einstimmigen Beschluss. "Was für die Stadtteile gilt, muss auch für die Kernstadt gelten."
Eine Zahl kam dann doch noch ans Licht. Michael Kastl nannte die Bausumme für das Gerätehaus in Salz in Höhe von 2,7 Millionen Euro. Dort werden drei Stellplätze gebaut. Nach der Abstimmung bedankte sich Helmut Blank für einen "hervorragenden Beschluss".