Gottfried Wieselhubers riesige Lebensleistung

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Gottfried Wieselhuber † Foto: A. Then
Gottfried Wieselhuber † Foto: A. Then

Der ehemalige Gutsverwalter des Klosters und der Behinderteneinerichtung Maria Bildhausen, Gottfried Wieselhuber, starb am Sonntag im Alter von 72 Jahren.

Riesig. Das ist sein Wort gewesen. Eine "riesige Herausforderung" war es für ihn gewesen, als er nach Maria Bildhausen kam, um die Gutsverwaltung der St. Josefskongregation Ursberg hier zu übernehmen. Das war 1969. "Riesig" war, was er bis zu seiner Pensionierung 2007 geleistet hat. "Riesig" ist die Anteilnahme, die ihn sicherlich auf seinem letzten Weg begleitet: Im Alter von 72 Jahren ist Gottfried Wieselhuber gestorben.
In Traunstein in Oberbayern ist er geboren und studierte in Landsberg am Lech Agrarwesen. Sein Ziel war eigentlich ein eigener Hof, doch dann kam er nach Ursberg. Er lernte den Orden und die Arbeit mit behinderten Menschen kennen. Das hat sein Leben geprägt: Gottfried Wieselhuber bekam von der Kongregation das Angebot, als Gutsverwalter nach Maria Bildhausen zu gehen. Er nahm an, 1969, und sah eine "riesige" Arbeit vor sich, auf dem zweitgrößten landwirtschaftlichen Betrieb in Unterfranken. Mehr als 350 Hektar Ackerfläche gehörten damals zum Kloster Maria Bildhausen.
Ausdauer, viele eigene Ideen, Überzeugungsfähigkeit, große fachliche Kompetenz, Optimismus und unerschütterliches Gottvertrauen, dazu die Liebe und Fürsorge für behinderte Menschen haben Gottfried Wieselhuber ausgezeichnet. Er war innovativ, hat auch mal um die Ecke gedacht und nach Maria Bildhausen viele Neuerungen gebracht: Ein Biomasse-Heizkraftwerk, eine eigene Energieversorgung und schließlich die Projektierung des Golfplatzes.


Die normale Welt ist überall

Die Öffnung Bildhausens nach Außen war ihm wichtig. Gottfried Wieselhuber hat sich immer dafür eingesetzt, dass behinderte Menschen in einer "normalen" Welt ganz normale Menschen sind, "wie du und ich", hat er immer gesagt. Er hat die Basis dafür geschaffen, dass behinderte und nichtbehinderte Menschen nebeneinander in den Einrichtungen in Maria Bildhausen arbeiten konnten.
Wer ihn kannte, vermisst jetzt einen Menschen, der offen und originell in seiner oberbayerischen Art war, der gerne mal einen Schafkopf gespielt oder musiziert hat. Gottfried Wieselhuber war eine Institution für alle, die mit ihm zu tun hatten. - Aus gesundheitlichen Gründen hat er sich 2007 aus dem Berufsleben zurückgezogen, er blieb aber in Maria Bildhausen. Er hatte hier neue Wurzeln geschlagen in einer Erde, in der er jetzt beerdigt wird.

Die Aussegnung findet am Donnerstag, 28. April, um 13.30 Uhr in der Klosterkirche in Maria Bildhausen statt.